31.1.2020 - Großes Interesse haben die Bürgerinnen und Bürger von Steinselb an der Arbeit der Freien Wähler Selb (FWS) gezeigt, denn es war ein gutes Dutzend zur Wahlveranstaltung ins Dorfgemeinschaftshaus gekommen. Willi Neupert, Landwirt in Steinselb und CSU-Stadtrat,
hieß die FWS-Kandidatinnen und -kandidaten willkommen, darunter auch die Stadträte Roland Schneider und Erwin Benker, „die aufgrund ihrer Berufe in Selb fast jeder kennt und umgekehrt“, so Neupert. FWS-Vorstandssprecher und Spitzenkandidat Stephan Rummel verteilte laut einer Mitteilung zur Begrüßung das originelle FWS-Wahlpräsent an die Besucher: ein Gutschein über vier Freie-Wähler-Semmeln (FWS), einzulösen bei Selber Bäckereien.
Die Stadtratskandidatinnen und -kandidaten der Freien Wähler Selb wechseln sich bei ihren Wahlveranstaltungen bei der Moderation ab, in Steinselb übernahm Roland Schneider diese Aufgabe. Er erläuterte zunächst die Gründe für die Trennung von der Selber CSU, mit der die Freien Wähler Selb über Jahrzehnte eine Liste gebildet hatten. „Wir haben im vergangenen Jahr viele junge und engagierte Mitglieder gewinnen können, die auf einer gemeinsamen Liste nicht zum Zug gekommen wären“, so Schneider. Deshalb habe man sich „im Guten“, wie er betonte, getrennt. Um zur Wahl zugelassen zu werden, mussten für die FWS mindestens 180 Unterstützer ihre Unterschrift im Rathaus leisten. „Diese Hürde, die uns in den Weg gestellt wurde, weil wir keiner in Bayern etablierten Partei angehören und somit völlig unabhängig sind, haben wir inzwischen souverän genommen“, so Schneider, „sodass unser Wahlvorschlag fristgerecht eingereicht werden konnte.“ Die Freien Wähler treten mit nur 15 Kandidaten zur Stadtratswahl an, „aber es sind 15 Frauen und Männer, die passen“. Da die Unterstützung von oben, sprich von einer etablierten Partei fehlt, müssen sich die Freien Wähler Selb auch finanziell strecken und alles selber machen, heißt es in der Mitteilung. „Doch die harte Arbeit schweißt uns zusammen“, so Schneider.
Der Stadtrat betonte weiter, dass die FWS im Wahlkampf keine schmutzige Wäsche waschen und nicht die Fehler bei der „Konkurrenz“ suchen werde, „was jedoch nicht heißt, dass wir den anderen Gruppierungen, der Verwaltung, aber auch Investoren für geplante Vorhaben nicht auf die Finger schauen“. In mehreren Arbeitskreisen habe man ein umfangreiches Wahlprogramm erarbeitet, sagte Schneider, wobei ein Augenmerk den Selber Ortsteilen gelte. Eissporthalle, Theater und Hallenbad, so Schneider, dürfte sich eine Stadt der Größe von Selb eigentlich gar nicht leisten. Aus diesem Grund gelte es, die Defizite dieser Einrichtungen durch Maßnahmen wie energetische Sanierungen, Attraktivitätssteigerung oder Nutzungserweiterung abzupuffern.
Nach der detaillierten Vorstellung des Wahlprogramms sowie der einzelnen Kandidaten hieß es „Feuer frei“ für die Besucher. Willi Neupert wies darauf hin, dass die in den 1960er-Jahren gebaute Ortszufahrt mehr als sanierungsbedürftig sei. Roland Schneider erläuterte dazu laut Mitteilung, dass das Budget der Stadt für Straßenbaumaßnahmen sehr begrenzt sei. Neupert beschränkte seine Kritik dann auf das zu tief liegende Bankett und bat darum, der Bauhof möge dies mit Fräsgut auffüllen. „Ein Anruf beim Bauhof hilft hier in den meisten Fällen weiter,“ brach Schneider eine Lanze für die städtische Einrichtung.
Ein wichtiges Thema war auch der geplante Bikepark auf dem Kornberg und hier speziell das gefürchtete hohe Verkehrsaufkommen durch den Nachbarort Spielberg. „Ganz Schlaue werden als Ausweichstrecke auch durch unseren Ort zum Kornberg fahren“, befürchten etliche Steinselber. Sie und die anwesenden Spielberger plädierten dafür, nach einer alternativen Verkehrsführung zu suchen beziehungsweise die Ortsdurchfahrt so zu präparieren, „dass langsam gefahren werden muss. Sonst ist das Chaos in Spielberg vorprogrammiert.“
selb-live.de – Presseinfo Freie Wähler Selb