17.5.2019 – Der oberfränkische Europakandidat Martin Lücke sprach im Rosenthal Casino über Europa und seine Ziele. Der Selber SPD-Vorsitzende Roland Graf begrüßte den Facharzt für Anästhesie am Klinikum in Coburg, Mitglied des Coburger Stadtrates,
Betriebsratsvorsitzenden des Klinikum Coburg und frisch gewählten Konzernbetriebsratsvorsitzenden der Regiomed-Kliniken im Rosenthal-Casino. SPD-Fraktionsvorsitzender Walter Wejmelka stellte fest, dass jedes im Raum und im Haus befindliche Deko Stück an Phillip Rosenthal erinnert. Wejmelka informierte Martin Lücke, dass 12 Kilometer der Stadtgrenze auch Landesgrenze seien und Selb mit der Nachbarstadt Asch ein gemeinsames Oberzentrum bilde.
Den SPD Slogan „Europa ist die Antwort“ stellte der Kandidat an den Anfang seiner Rede. Wie wichtig die EU für Arbeitnehmer ist zeigte Martin Lücke, ein begeisterter Europäer, mit einigen Beispielen deutlich auf. So wurden z.B. durch die EU-Richtlinie zur Arbeitszeit überlange Bereitschaftsdienste in Deutschland abgeschafft. Die europäische Datenschutzrichtlinie bekommt Internetgiganten wie Facebook unter Kontrolle. Europa erzeugt sichere Arbeitsplätze und freie Beweglichkeit für Arbeitnehmer.
Die Briten täten sich beim Brexit deshalb auch so schwer, weil sie gerne in der Zollunion geblieben wären, stellte Martin Lücke fest. Der Brexit beleuchte aber auch, wie Populismus funktioniert. Nationalistische Brandstifter wecken Erwartungen die unerfüllbar sind. Nationalismus passt nicht mehr in die Welt.
Gerade Europa zeigt, wie sehr unsere Gesellschaften von friedlicher Zusammenarbeit profitieren. Die Einzigartigkeit unseres Erdteils, auf der verschiedene Demokratien eng zusammenstehen. Lücke betonte die tief empfundene Erkenntnis, dass Frieden über ein halbes Jahrhundert herrscht. Von der Partnerschaft nach den verehrenden Kriegen zur Freundschaft mit den Nachbarländern.
Deutschland hat eine große Verantwortung, Frieden stiften in Europa. Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind der Dreiklang der SPD. Jede Demokratie lebt von der Summe der Demokraten, so Lücke.
Eine große Vision für Martin Lücke ist, dass Europa eine echte Partnerschaft mit den Ländern Afrikas eingeht. Eine Partnerschaft, die den Austausch von Arbeitskräften und Wohlstand für beide Seiten ermöglicht. Durch viele Besuche in Ländern Afrikas kennt er die Kulturen und die Potentiale gerade der Länder südlich der Sahara, welche unserer europäischen Kultur ähnlicher sind, als mancher vermutet. Von europäischer Seite wird Afrika vernachlässigt. China und Indien breiten sich dort immer weiter aus, ohne dass in Europa Chancen erkannt werden. Mögliche Märkte und der kulturelle Austausch sind kaum zu sehen. Martin Lücke forderte ein vernünftiges Zuwanderungsgesetz um den Bedarf an Arbeitnehmern zu decken.
In der abschließenden Diskussion berichtet Hans-Joachim Goller über die grenzüberschreitende Arbeit des Kunstvereins mit Tschechien von den Skulpturen und Workshops, unter dem Motto „Europa ganz nah“.
Walter Wejmelka sprach die Situation des Klinikums Fichtelgebirge, speziell des Hauses Selb an. Der defizitäre Betrieb mache Sorge. Eine Chance für den Erhalt wäre in einer grenzüberschreitenden Belegung zu sehen, schließlich gäbe es in Asch kein Krankenhaus. Allerdings stünden, anders als beispielsweise im Grenzgebiet nach Österreich oder den Niederlanden, versicherungs- und abrechnungstechnische Probleme im Weg. Martin Lücke fordert deshalb ein europäisches Pilot-Projekt zur gemeinsamen Nutzung des Krankenhauses in Selb. Was mit anderen Nachbarländern möglich ist, sollte auch mit Tschechien funktionieren.
Roland Graf bedankte sich im Namen des Ortsvereins, bei Martin Lücke für seinen Vortrag und seinen Vorstellungen von einem vereinten Europa.
selb-live.de – Presseinfo SPD Selb