22.1.2019 – Der CSA Kreisverband Wunsiedel („Arbeitnehmerflügel der CSU“) informierte sich vor Ort bei der Grenzpolizeiinspektion Selb. Die Entwicklung der Grenzpolizei sei schließlich nicht nur ein aktuelles Thema in Selb, wie es in einer Pressemitteilung heißt,
sondern von bayernweitem Interesse seit Ministerpräsident Markus Söder im Sommer verkündet hat, dass Bayern wieder eine eigene Grenzpolizei erhält. Diese soll von momentan 500 auf 1.000 Beamte bis 2023 anwachsen und an den bayerischen Außengrenzen die grenzüberschreitende Kriminalität bekämpfen. „Uns interessiert vor Allem, was kommt vor Ort davon an und wie wird sich die Grenzpolizeiinspektion Selb weiter entwickeln“, fragte der Stellvertretende CSA-Kreisvorsitzende Matthias Häußer einleitend.
„Wir sind heute schon technisch sehr gut ausgestattet und bereits mit dem derzeitigen drei Fahndungsgruppen und einem eigenen Ermittlungsdienst können wir schlagkräftig agieren“, erklärte Dienstellenleiter Rudolf Hohenner. Das Land Bayern wird von 2019-2023 jeweils 100 neue Beamte ausbilden und den Grenzpolizeidienststellen zuordnen. Selbstverständlich wird die Inspektion Selb auch davon profitieren. „Dadurch können wir die Schlagkraft erhöhen und das Netz engmaschiger auslegen, um noch mehr Erfolge vorweisen zu können“, freute sich Hohenner.
Die Polizeiarbeit in Selb hat eine grundsätzliche Veränderung erfahren. Die Polizeiinspektion Selb wurde 2016 aufgelöst und deren Aufgaben und Zuständigkeiten der Polizeiinspektion Marktredwitz zugeordnet, zudem wurde in Selb eine Polizeiwache etabliert. Die heutige Grenzpolizeiinspektion ist in der Bevölkerung wohl besser als Polizeiinspektion Fahndung (PIF), oder auch Schleierfahndung bekannt. Illegale Einwanderung, Rauschgiftschmuggel, Aufgriffe gestohlener Gegenstände, gefälschte Pässe und Urkunden, Staatsschutzdelikte, illegale Waffen und hochgefährliche Böller sind dabei an der Tagesordnung für die Einsatzkräfte. „146 Personenaufgriffe und eine Vielzahl an Sachfahndungen“ konnten alleine 2018 erfolgreich durch die Inspektion in Selb verbucht werden.
Im Inspektionsbereich sind unter anderem Verstöße gegen das Betäubungsmittelegsetz auffällig. Konsumenten, oder auch oft nur reine Drogenkuriere, decken sich in Tschechien vor Allem mit Crystal Meth ein und verbringen dies nach ganz Deutschland. Teils raffinierte Verstecke fordern den Fahndern dabei alles ab. Viele versuchen mittlerweile Drogen in allen möglichen Körperöffnungen zu transportieren. „Wir hatten hier schon Aufgriffe mit beindruckenden Mengen im Körper. Die Kuriere vergessen aber ihr eigenes Gesundheitsrisiko“, so der Dienstellenleiter. „Geht so ein Paket im Körper auf, wird in wenigen Minuten der Tod unweigerlich eintreten“. Weiterhin fordert der organisierte Kfz-Diebstahl die Schleierfahnder (heraus). Luxuskarossen die Deutschlandweit entwendet werden, werden dann durch Fahrer unter anderem nach Tschechien verbracht, um dort für deren Export nach Osteuropa übergeben zu werden. „Im unmittelbaren Grenzbereich haben wir Kontrollstellen eingerichtet, sodass wir diese Klientel dort gefahrloser abfangen können. In 2017 haben wir so bereits 17 Autos sicherstellen können“, lobte Hohenner seine Einsatzkräfte.
Aber nicht nur auf bayerischer Seite sind die Beamten im Einsatz. Regelmäßig gehen unsere Polizeibeamten gemeinsam mit den tschechischen Kollegen (beiderseits der Grenze) in gemeinsame Einsätze. „Beide Länder investieren hier viel in die Zusammenarbeit und wir haben mittlerweile mehrere Beamte die fließend tschechisch sprechen“, betonte Hohenner.
Wie wichtig die Grenzpolizeiinspektion in Selb auch für den Bereich der Schutzpolizei ist, zeigt sich durch häufige Unterstützungen der Schleierfahnder bei benachbarten Dienststellen. Bei 191 Einsätzen in 2018 konnte die Grenzpolizei die Schutzpolizei bei gravierenden Einsatzlagen (z.B. bei der Festnahme des „Messerstechers“ vor kurzem in Marktredwitz) unterstützen und ein schnelles Eingreifen gewährleisten.
Ein Knackpunkt für die Erweiterung der Grenzpolizeiinspektion in Selb ist die derzeitige Immobiliensituation. Selbst nach Bezug des Neubaus durch die Beamten der Polizeiwache Selb, werden die vorhandenen Räumlichkeiten nicht ausreichend sein und Planungen für eine Verbesserung sind im Gange.
„Wir sind beeindruckt, wie professionell hier für die Sicherheit der Bürger gearbeitet wird“ betonte Matthias Häußer. Man könne stolz auf die Inspektion in Selb sein und jeglichen Erweiterungsplänen werde man als CSA und CSU im Landkreis Wunsiedel grünes Licht geben.
Bild: Besuch des CSA-Kreisverbands Wunsiedel bei der Grenzpolizei in Selb. Mit dabei CSU-Landratskandidat Peter Berek (2.v.l.), CSU-Kre4istagsfraktionsvorsitzender Wolfgang Kreil (6.v.r.) und der Stellvertretende CSU-Kreisvorsitzenden Matthias Häußer (4.v.r.). Die CSA tauschte sich aus mit Dienststellenleiter Rudolf Hohenner (3.v.r.).
selb-live.de – Presseinfo CSA-Kreisverband Wunsiedel