13.5.2016 – „Die Sorgen und Ängste der Bürger gering zu schätzen, führt zu Politikverdrossenheit und stärkt politische Randgruppen“, das war das Fazit von Obernbürgermeister Uli Pötzsch beim Mai-Stammtisch der aktiven Bürger zur Auflösung der Selber Polizeiinspektion. Stadträtin

Anneliese Schade, die den Oberbürgermeister zum sogenannten „Runden Tisch“ nach München begleitet hatte, zeigte sich enttäuscht. Insbesondere die Art und Weise, wie CSU-Staatsekretär Eck mit den Teilnehmern der Gesprächsrunde und deren Argumente umgegangen sei, sei indiskutabel gewesen. „Die unmittelbar nach der Abreise aus München veröffentliche PM des Innenministeriums empfinde ich als Provokation und Schlag ins Gesicht aller Selber und ihrer Verbündeten, die sich gegen eine Auflösung der PI stark gemacht haben.“

Stadtrat Klaus von Stetten vertrat die Auffassung, dass das Ergebnis bereits im Sommer 2015 festgestanden habe. „Polizeipräsidium und Innenministerium haben den Selbern die Illusion vorgegaukelt, sie könnten noch Einfluss nehmen.“

OB Pötzsch will nun den Blick nach vorne richten und einfordern, dass die Bevölkerung über die weiteren Schritte umfassend informiert werde. „Wir werden die Ist-Stärken der verbleibenden Polizeiinspektionen im Landkreis und die Präsenz der Streifen im Landkreis Wunsiedel genau unter die Lupe nehmen.“ Es sei jetzt allerdings kontraproduktiv, schon jetzt in Selb ein Sicherheitsproblem zu erkennen. Das könnte das Image der Stadt beschädigen.

OB Pötzsch berichtete über zahlreiche Vorschläge auch aus der Bevölkerung, die zu den Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen 2023 eingegangen seien. „Die Selberinnen und Selber sind schon jetzt begeistert von diesem Ereignis.“ Stadtrat Klaus Ullmann erinnerte daran, dass der Kampf um den Bahn-Lückenschluss und die gute Zusammenarbeit zwischen Uli Pötzsch und dem Ascher Bürgermeister Dalibor Blazek den Boden für die Freundschaftswochen und viele anderen gemeinsamen Pläne geebnet habe. Die vom Stadtrat aus allen Vorschlägen erstellte Prioritätenliste werde bis Juni 2016 dem Umweltministerium überstellt, erläuterte der Oberbürgermeister. Voraussichtlich im Herbst werde dann die eigens dafür gegründete Gesellschaft tätig werden.

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