11.1.2019 – Das in der Dezembersitzung des Stadtrates präsentierte Einzelhandelsgutachten für die Stadt Selb stand im Mittelpunkt der Rede von Fraktionsvorsitzendem Walter Wejmelka beim traditionellen Stärketrinken des SPD-Ortsvereins. Die in
der besagten Sitzung von Kai Hammerschmidt mit den Worten „Für so etwas zahlen wir Geld?“ offen ausgesprochene Kritik am Wert des Gutachtens habe seine Berechtigung. So richtig Neues und Verwertbares könne man aus dem Werk nicht herauslesen. Die Bündelung einiger Kennzahlen sei zwar recht praktisch, mache aber nur im Vergleich zu anderen Erhebungsgebieten Sinn. Erst dann würde deutlich, dass man zum Beispiel bei der Zentralitätsziffer mit einem Wert von 134 noch deutlich hinter Marktredwitz (218) herhinke. Als bedenklich bezeichnete Wejmelka die Tatsache, dass in der Studie die beiden Outlet-Center ungleich betrachtet würden, so sei stets nur von einer Achse „Factory In – Storg – Fachmarktzentrum Kraft“ die Rede, wo doch das Shopping-Areal an der Wittelsbacher Straße zumindest aktuell der Magnet sei, um Kaufkraft von auswärts nach Selb zu holen. Wejmelka: „Das Rosenthal-Outlet darf bei der Planung nicht abgehangen werden!“ Die SPD-Fraktion werde wachsam sein, ebenso beim Baufortschritt am Bürgerpark, bei dem aktuell bereits Mehrkosten von 300.000 Euro im Vergleich zur Ursprungsplanung den städtischen Haushalt belasten würden, obwohl der Bau noch gar nicht begonnen habe.
Rundum positiv bewertete der Fraktionschef hingegen die beiden weiteren Vorträge im Zusammenhang mit den Bayerisch-Tschechischen-Freundschaftswochen 2023, die der Stadtrat kurz vor Weihnachten präsentiert bekommen hatte: „Sowohl die Planungen für das Bahnhofsumfeld, also auch die Idee für die Aufwertung des Selbbaches im Stadtzentrum gehen in die absolut richtige Richtung!“
Zu Beginn des Stärketrinkens hatte Ortvereinsvorsitzender Roland Graf einen Ausblick auf die Aktivitäten im neuen Jahr präsentiert. So werde es auch 2019 wieder die schon traditionellen Veranstaltungen wie den Preisschafkopf und das Sommerfest geben. Natürlich werfe die Kommunalwahl 2020 bereits ihre Schatten voraus, doch müsse man als Ortverein auch die Europawahl im Auge haben. Vielen Bürgern wäre die Bedeutung dieser Wahl und deren Auswirkungen auf das tägliche Leben nicht richtig bewusst, daran werde man arbeiten. Graf: „Gerade wir hier in Selb müssen an einer guten Politik für ein starkes Europa Interesse haben, ein Oberzentrum Selb-Asch, von dem wir profitieren, ist das beste Beispiel.“ Auch die Freundschaftswochen 2023 funktionierten nur in einem Miteinander der Nachbarländer. Albrecht Schläger sah die Situation in einer schwierigen Phase, in der sich Europa aktuell befände, ähnlich. In der SPD müssten deshalb alle möglichen Anstrengungen unternommen werden, um zumindest die aktuellen bayernweiten drei Sitze im Parlament zu halten.
selb-live.de – Presseinfo SPD Selb