1.8.2018 – Für die Selber Stadträte wird es auch in der Ferienzeit nicht langweilig. Zu dieser Erkenntnis kamen die Mitglieder der SPD-Fraktion bei der Aufarbeitung der vergangenen Wochen. Der neuen Kino-Mitarbeiterin im Kulturamt, Jennifer Ruckdeschel, wünschen die Sozialdemokraten viel Erfolg und stets eine
glückliche Hand für ihre Arbeit zur Umsetzung der Kino-Pläne in Selb. Fraktionsvorsitzender Walter Wejmelka sagte Frau Ruckdeschel jegliche Unterstützung zu, schließlich sei es doch die SPD-Fraktion gewesen, die mit ihrem mehrheitlich beschlossenen Kompromissvorschlag die Rettung des Kinos erst auf den Weg gebracht hätte: „In einer festgefahrenen, wochenlangen Diskussion war das ganze Gremium aufgefordert gewesen, einen Lösungsweg zu suchen. Wir haben ihn zwischen Blauäugigkeit auf der einen, und Verweigerung auf der anderen Seite gefunden.“ Er mahnte aber auch an, von Anfang an die eingebaute Kostenbremse für den Kino-Umbau in Blick zu haben, bei den beschlossenen 80.000 Euro für die Stadtkasse handelte es sich nicht etwa um einen Vorschlag, sondern um ein Limit.
Mit gemischten Gefühlen bewertet Stadtrat Roland Graf das von Oberbürgermeister Pötzsch im Stadtrat verlesen Antwortschreiben des bayerischen Innenministers Herrmann auf die von der SPD initiierte Bewerbung als Standort der Grenzpolizei: „Es wird wieder mal auf eine Personalaufstockung hingewiesen. Die steht aber schon lange auf dem Papier, den Worten müssen jetzt auch Taten folgen!“ Mehrere bayerische Kabinettsmitglieder stünden in dieser Frage seit 2016 gegenüber der Selber Bevölkerung im Wort. Mit Verwunderung verfolge man auch die nicht gerade zügige Entwicklung beim Neubau des Polizeigebäudes in der Försterstraße.
Grundsätzlich positiv sieht Rudi Kirschneck die vom Bayreuther Architekten Klaus Stiefler vorgestellte Gestaltungfibel für die Selber Innenstadt. Zusammen mit dem beschlossenen Förderprogramm der Stadt zur Unterstützung privater Baumaßnahmen hätte man jetzt eine solide Grundlage, die Innenstadt sinnvoll auf Vordermann bringen zu können.
Kirschneck mahnte aber gleichzeitig: „Unser Fokus muss auf der Unterstützung privater Hausbesitzer liegen, diese Programme dürfen nicht komplett den Plänen eines Großinvestors unterworfen werden.“
Stadtrat Kai Hammerschmidt sprach Christine Schlockermann und ihrem „Selb 23-Team“ ein dickes Lob für die Durchführung der Naturerlebnistage auf den Goldberg aus: „Das macht Mut mit Blick auf 2023!“ Im Gegensatz dazu wirke der Umgang der Staatsregierung mit den Freundschaftswochen 2023 immer befremdender: „Von dem, was uns mal in Aussicht gestellt wurde, wird nach und nach scheibchenweise wieder etwas weggenommen.“ Die Unzufriedenheit im Stadtrat sei in der Sondersitzung Anfang Juli endlich auch offen ausgesprochen worden.
Als „unglücklich“ bezeichnete schließlich Walter Wejmelka den aktuellen Zeitablauf im Bürgerpark. Die Stadt habe sehr korrekt den Bürgerpark geräumt, jetzt passiere nichts mehr. Nachdem im Kulturausschuss berichtet wurde, dass es für die neuen Räume der Stadtbücherei, die in den dort entstehenden Neubau umziehen soll, noch keinerlei Detailplanung gäbe, sei davon auszugehen, dass es mit dem Baubeginn wohl noch dauern würde: „Schade, da hätten wir den Bürgerpark im Sommer noch belassen können, aber natürlich hoffen wir weiter auf einen baldigen Baustart.“ Immerhin könne man als Stadtrat aus den Abläufen im Bürgerpark für den Umgang mit zukünftigen Bauprojekten in der Innenstadt lernen.
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