8.10.2017 - „Wir Aktiven Bürger machen uns Gedanken, wie wir die Zukunft in Selb positiv mitgestalten können“, kommentierte der Sprecher der Interessengemeinschaft die Entwicklung beim Factory In. Überlegungen, warum ein modernes Factory Outlet nicht funktionieren könne,
wolle man anderen überlassen. Dass der Stadtrat einstimmig die Änderung des Bebauungsplans befürwortet habe, zeige, dass man auf dem richtigen Weg sei. Die 25 Besucher des Stammtisches diskutierten dann über die Verkehrsanbindung und die Gestaltung der Parkplätze. Dabei wurde die Frage aufgeworfen, ob die Flächen komplett versiegelt werden müssten. Siegfried Glässel schlug vor, die Parkflächen durch Parkhäuser zu konzentrieren. Einhellig war man der Auffassung, dass die Ampelkreuzung beim Rotkreuzheim durch einen Kreisverkehr ersetzt werden könnte, um einen reibungslosen Verkehrsfluss zwischen Autobahn und dem neugestalteten Einkaufszentrum zu gewährleisten. Anklang fand auch die Idee einen behindertengerechten, fahrerlosen Elektro-Mini-Bus wie in Bad Birnbach als gefördertes Pilotprojekt zwischen dem Rosenthal-Outlet-Center und dem Factory In einzusetzen.
Ein weiteres Thema war der öffentliche Personennahverkehr im Landkreis. Dr. Wolfgang Kaiser wies darauf hin, dass eine „Express-Buslinie“ zwischen Selb und Marktredwitz mit einer einzigen zentralen Zwischenhaltestelle zum Beispiel am Thiersheimer Plärrer längst überfällig sei. Klaus von Stetten bemerkte dazu, dass das Pilotprojekt „Baxi“ im Landkreis Tirschenreuth bereits seit März 2014 laufe, während man im Landkreis Wunsiedel noch immer Daten sammeln würde. „Ein öffentlicher Personenverkehr, der auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht, sollte mit mehr Elan verfolgt werden!“
Stadträtin Anneliese Schade erläuterte dann die Pläne für die Erneuerung des „Roten Faden“. Es seien unter anderem neue Stationen und Granitplatten mit Porzellanintarsien vorgesehen. Man müsse jetzt abwarten, wie das Projekt gefördert werde. Entsprechende Anträge seien bereits gestellt.
Abschließend wurde über die Zukunft der Jahnturnhalle intensiv diskutiert. Der Vorsitzende der Turnerschaft Selb habe in der jüngsten Ausgabe der Vereinszeitung zurecht auf die ungewisse Zukunft des stadtbildprägenden Gebäudes mit deutlichen Worten hingewiesen. „Nachdem sich die bayerische Staatsregierung trotz immenser Steuereinnahmen bis heute nicht an ein effektives Förderprogramm für ältere Sporthallen heranwagt, müssen wir vor Ort die Initiative ergreifen“, erklärte Klaus von Stetten. Der Verein habe bereits eine immense Summe in die Innensanierung gesteckt. Stadt und Turnerschaft müssten sich noch dieses Jahr an einen Tisch setzen um Fördermöglichkeiten zu prüfen, die Gesamtkosten für eine Komplettsanierung zu ermitteln und ein Nutzungskonzept für die in die Jahre gekommene Halle zu definieren. Im Landkreis gebe es 15 sanierungsbedürftige Sporthallen mit einem geschätzten Investitionsstau von 6 Millionen Euro.
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