19.9.2017 – „Als ich die Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns erhalten habe, bin ich aus dem Staunen erst einmal nicht mehr herausgekommen“, betonte Landtagsvizepräsidentin Inge Aures (SPD), als sie von der Kassenärztlichen Vereinigung Informationen über die hausärztliche Versorgung
im Landkreis Wunsiedel erhalten hat. Demnach waren in der sog. Bedarfsplanungsarztgruppe Hausärzte Selb (dazu gehören Selb, Schönwald, Marktleuthen, Höchstädt i. F. und Thiersheim) 38,9 Prozent der Hausärzte 60 Jahre und älter. Das Durchschnittsalter der Hausärzte in diesem Planungsbereich liegt bei 59,3 Jahren (zum Vergleich in Bayern: 54,9 Jahre).
Noch besorgniserregender stellt sich die Situation im Planungsbereich Wunsiedel/Marktredwitz (Wunsiedel, Marktredwitz, Kirchenlamitz, Weißenstadt, Röslau, Tröstau, Nagel, Bad Alexandersbad, Arzberg, Schirnding, Hohenberg a.d. Eger und Waldershof) dar. Hier sind 48,6 Prozent der Hausärzte 60 Jahre und älter, das Durchschnittsalter liegt bei 58,9 Jahren.
„Ich mag mir gar nicht vorstellen, wenn diese über 60jährigen Hausärzte in den beiden genannten Planungsbereichen in den kommenden Jahren in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen und im Gegenzug nicht genügend Hausärzte nachkommen“, ermahnt MdL Inge Aures. Daher sei jetzt insbesondere das Bayerische Gesundheitsministerium gefragt, hier konkrete Lösungsansätze zu unterbreiten. Angesichts des demografischen Wandels sieht Aures die hausärztliche Versorgung der Bevölkerung mittelfristig als gefährdet.
„Es geht hier nicht um irgendeine Schwarzmalerei, dafür ist die Thematik einfach zu wichtig. Aber es droht ein Problem der Unterversorgung mit Hausärzten speziell in ländlichen Gebieten. Wir brauchen in Bayern eine flächendeckende ärztliche Versorgung. Dem Mangel an Hausärzten insbesondere im ländlichen Raum muss entschieden entgegengesteuert werden“, erklärt der Vorsitzende der Wunsiedler SPD-Kreistagsfraktion und Bundestagskandidat Jörg Nürnberger.
selb-live.de – Presseinfo Inge Aures