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spd selb frauenhaus28.7.2017 - Die Frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Ruth Müller aus Landshut, stattete gemeinsam mit Landtagsvizepräsidentin Inge Aures, dem Vorsitzenden der Kreistagsfraktion und Bundestagskandidaten Jörg Nürnberger und mit

Stadt- und Kreisrätin Heidrun Fichter dem Frauenhaus in Selb einen Informationsbesuch ab. Jedes Jahr im Sommer besucht die niederbayerische Abgeordnete die bayerischen Frauenhäuser, um im Gespräch vor Ort zu erfahren, wo der Schuh drückt.

Heidrun Fichter stellte eingangs die Tätigkeitsschwerpunkte des Selber Frauenhauses heraus, dass Frauen und Kindern, die vor häuslicher Gewalt fliehen, Schutz bietet.

Die 40 bayerischen Frauenhäuser erhielten im Jahr 2016 lediglich eine Förderung in Höhe 951.750 Euro. Die Förderung für das Frauenhaus in Selb lag – wie seit dem Jahr 2012 unverändert – bei gerade einmal 20.250 Euro. „Das reicht nicht aus, um die Kosten für Unterbringung und Betreuung zu stemmen“, warnt Landtagsvizepräsidentin Inge Aures: „Die Frauenhäuser brauchen dringend mehr Geld für eine Aufstockung des Personals und die Ausstattung dieser lebenswichtigen Einrichtungen.“ Die staatlichen Fördersätze wurden das letzte Mal im Jahr 2009 erhöht.

MdL Ruth Müller betonte, dass der Bedarf nach mehr Geld für die Frauenhäuser in einer vom Sozialministerium in Auftrag gegebenen Studie offiziell festgestellt wurde. „Das ist ein Armutszeugnis für den reichen Freistaat. Frauen, die mit ihren Kindern vor häuslicher Gewalt fliehen, haben ein Anrecht auf unsere Unterstützung. Jeder Euro mehr ist hier bestens aufgehoben“, so MdL Ruth Müller. Wichtig sei vor allem auch die Präventionsarbeit und Aufklärung, damit Gewalt innerhalb der Familiengenerationen nicht weitervererbt werde. Je früher Frauen und Kinder die Gewaltsituation verlassen können, umso besser sei es, um traumatische Erlebnisse zu verarbeiten.

140.000 Frauen in Bayern werden pro Jahr Zielscheibe sexueller oder körperlicher Gewalt, 90.000 werden sogar schwer misshandelt. Das hat die Studie des Instituts für empirische Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg ergeben, die im Februar 2016 vorgestellt wurde. „Seit eineinhalb Jahren haben wir es schwarz auf weiß, dass die Zahl der Frauenhausplätze um 35 Prozent aufgestockt werden müsste und mehr Personal für Erzieherinnen und Sozialpädagoginnen nötig ist, aber mit der Umsetzung durch das Ministerium hapert es“, bemängelt Müller die Verzögerungen durch das Sozialministerium.

Laut MdL Ruth Müller suchten im Jahr 2014 rund 4.300 Frauen einen Platz in einem Frauenhaus, allerdings wurden 2.845 Frauen abgewiesen, die meisten davon wegen Platzmangel.

„Es ist für ein so reiches Land wie Bayern ein Armutszeugnis, wenn Frauen und Kinder in Not keine Zuflucht finden. Wir als SPD-Landtagsfraktion werden nicht nachlassen und uns weiterhin dafür einsetzen, Frauenhäuser besser zu finanzieren damit alle, die Schutz suchen, auch einen Platz finden, solange sie ihn benötigen“, betont MdL Ruth Müller.

Der Vorsitzende der Selber SPD-Stadtratsfraktion Walter Wejmelka und Ortsvereinsvorsitzender Roland Graf betonten die Bedeutung des Selber Frauenhauses für die Stadt Selb und den Landkreis Wunsiedel insgesamt sowie für die Stadt und den Landkreis Hof. „Der Verein leistet hier eine wertvolle Arbeit für die gesamte Region“, waren sich die Politiker bei dem Vor-Ort-Besuch einig, denn schon im Grundgesetz in Artikel 2 ist festgeschrieben, dass „jeder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit hat“.

spd selb frauenhausIm Bild: Interessante Informationen gab es beim Besuch des Selber Frauenhauses für (von links) Stadtrat Roland Graf, Bundestagskandidaten Jörg Nürnberger, Stadtratsfraktionsvorsitzenden Walter Wejmelka, Stadt- und Kreisrätin Heidrun Fichter, MdL Ruth Müller, Ludmilla Amann und Landtagsvizepräsidentin Inge Aures. 

selb-live.de – Presseinfo SPD

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