5.4.2017 - „Selten gibt es Lob und Anerkennung für eine Behörde. Deshalb möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich den Beamten von Landes-, Kriminal- und Bundespolizei sowie des Zolls für ihre Einsatzbereitschaft, insbesondere in der vergangenen Woche, danken“, erklärte Rudolf Pruchnow bei der jüngsten
Mitgliederversammlung der Freien Wähler Selb. „Höhepunkt war sicherlich die Festnahme der polnischen Autoschieber in der Nähe der Autobahnausfahrt Selb-Nord und in Wildenau. Aber auch schon tags zuvor war eine Bedrohungslage zu meistern, die ebenfalls viele Einsatzkräfte forderte und gut ausging. Die Koordination zwischen Ersten Polizeihauptkommissar Robert Roth, Leiter der PI Marktredwitz mit Wache Selb, und Ersten Hauptkommissar Rudolf Hohenner, Leiter der Polizeiinspektion Fahndung Selb, lief in beiden Fällen wieder einmal hervorragend“, berichtete er weiter.
Fazit: Nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den neuorganisierten Polizeidienststellen im Landkreis Wunsiedel klappe bestens, auch - und das müsse mal gesagt werden - hab sich die Präsenz von Streifenfahrzeugen für Pruchnows Befinden wahrnehmbar erhöht, so dass Kritiker der Neuorganisation insgesamt eines Besseren „belehrt“ werden würden. „Auf jeden Fall bemühen sich die Beamten sichtlich“, betonte der Vorsitzende der Freien Wähler Selb.
Gespannt könne man über die Entwicklung des Selber Kino-Center sein. Auch wenn die Programmauswahl schon mehrfach ausgezeichnet wurde, sei der wirtschaftliche Erfolg doch eher überschaubar, meinte der Redner. Es sei erfreulich, dass Überlegungen angestellt würden, wie man das Kino erhalten könne. Mittlerweile sei sogar ein Arbeitskreis gebildet worden, der hoffentlich erfolgreiche neue Ideen habe. Betreiber Michael Thomas habe in den letzten Jahren viel Geld in seine Selber Kinos investiert und mit dem Ziel, ein Konzept so vorzubereiten, dass man einen Partner finden könne, was hoffentlich nicht nur Wunschdenken bleiben werde.
Sehr erfreulich sei in wirtschaftlicher Hinsicht die Entwicklung bei H. C. Starck Ceramics. Der Weltmarktführer von technischer Keramik stärke den Standort Selb mit einer 2.000 Quadratmeter großen Produktionshalle. In der neuen Halle werden bis Ende des Jahres 35 neue Arbeitsplätze entstehen. Geplant seien darüber hinaus bis 2020 weitere Anbauten, in denen dann insgesamt 100 Mitarbeiter ihren Platz finden, so Pruchnow weiter.
Die Ankündigung der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml, der Freistaat wolle zügig dafür sorgen, dass bis zu fünf Prozent der Medizinstudienplätze an Bewerber gehen, die sich verpflichten, als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die unterversorgt sind oder in denen eine Unterversorgung droht, sei eine wichtige Maßnahme, begrüßte der Vorsitzende. Nach Pruchnows Meinung hätte diese Überlegung allerdings schon viel früher kommen müssen, auch wenn Huml betone, dass Bayern bei den Vorbereitungen dafür weiter als andere Bundesländer sei und die Landarztquote als erstes Bundesland einführen werde.
Matthias Rogler berichtete über seine Teilnahme an zwei der fünf Workshops im Rahmen des Masterplan Innenstadt, die im Februar stattfanden. In der Arbeitsgruppe Wohnungswirtschaft ging es unter anderem darum, wie man Hauseigentümer unterstützen kann, die eine deutliche qualitative Aufwertung ihrer Immobilien planen. Dies könne durch ein Stadtumbaumanagement geschehen. Erforderlich erscheine auch ein „Förderlotse“, der privaten Hausbesitzern Möglichkeiten der Förderung aufzeigen könne. Weitere Punkte waren Gedanken zu einer „Selb-Invest“, einer Gesellschaft, die Flächen oder Immobilien erwirbt, diese entwickelt und wieder veräußern könnte. Auch die Schließung vorhandener Baulücken entlang der Schillerstraße wurde erörtert. Hier eigne sich die Fläche des Bürgerparks sehr gut, während ein anderes städtisches Grundstück im Verlauf dieser Straße aufgrund der geringen Bautiefe für eine Wohnbebauung nur eingeschränkte Möglichkeiten biete, meinte der Redner.
In der Arbeitsgruppe Verkehr wurden zwei Schwerpunkte diskutiert. Der erste Punkt betraf die Querung der Schillerstraße für Fußgänger von der Innenstadt zum Fachmarktzentrum in der Kraft. Der geplante Abriss des ehemaligen NKD-Gebäudes schafft die Verbindung von der Ludwigstraße zur Schillerstraße. Obwohl eine Querung der Schillerstraße an dieser Stelle wünschenswert wäre, sprachen sich die Teilnehmer der Arbeitsgruppe dafür aus, einen mit Ampel gesicherten Fußgängerüberweg auf Höhe der Zufahrt zum Parkplatz Schillerstraße zu schaffen.
Der zweite Punkt befasste sich mit der Verkehrsführung am Marktplatz. Dieser sollte im Zuge einer Aufwertung spürbar vom Verkehr entlastet werden. Favorisiert wurde der Gedanke einer Einbahnstraße sowie die Verbannung des Schwerverkehrs über 7,5 Tonnen aus der Innenstadt.
Weitere Anregung in dieser Arbeitsgruppe war die Schaffung von Fahrradabstellplätzen in der Innenstadt sowie die Schaffung von Ladestationen für E-Bikes.
Es bleibt zu hoffen, so Rogler, dass die zahlreichen guten Anregungen bei der Umsetzung des Masterplans Innenstadt berücksichtigt werden können. Am 2. Mai 2017 findet die Abschlussveranstaltung im Rosenthal-Theater statt, bei der der Masterplan vorgestellt wird.
Weitere Themen waren das Kommunale Überwachungssystem, das der Stadtrat im letzten Herbst mit etlichen Gegenstimmen beschlossen hatte, die ärgerliche Verzögerung der Maßnahme „schnelles Internet“, die laut Stadtrat Erwin Benker nach Aussage von OB Pötzsch Ende Juli abgeschlossen werden soll und verschiedene Punkte aus der öffentlichen Bauausschusssitzung.
selb-live.de – Presseinfo Freie Wähler Selb