22.12.2024 - Seit geraumer Zeit ist der verschlechterte Fahrplan der Zuglinien Selb-Hof und Hof-Cheb das Thema in den Landkreisen Wunsiedel und Hof. Viele Fahrgäste ärgern sich, dass Züge ausfallen, wenn denn überhaupt noch ein Zug kommt. Auch kommt es vor, dass Fahrgäste in Selb-Plößberg stranden, da der Schienenersatzverkehr ab dort nicht fährt oder ausfällt.
Der Höhepunkt des Dilemmas war schließlich am Buß- und Bettag erreicht, als ab Selb Plößberg keine Schienenersatzverkehr-Busse mehr fuhren, da der Fahrer dachte, es sei ein Feiertag. Auf Nachfrage bei dem Eisenbahnbetreiber AGILIS hieß es hier wie folgt: „Der diensthabende Busfahrer vom 20.11.2024 hat fälschlicherweise angenommen, dass der Buß- und Bettag ein richtiger Feiertag ist und ist davon ausgegangen, dass die Fahrt nicht stattfinden muss.“ Ebenso kam es schon oft vor, dass der Schienenersatzverkehr (SEV) in die falsche Richtung fuhr.
Genau aus diesem Grund kämpft Niklas Schmidling von den Freien Wählern Selb für eine Rückkehr zum alten Fahrplan. Zusätzlich zur schon vorhandenen Petition von Daniela Mühlbauer aus dem Landkreis Hof reichte nun auch Niklas Schmidling eine Petition beim bayerischen Landtag in München ein. Er fordert hier vehement eine Rückkehr zum alten Fahrplan. „Wir wollen gemeinsam Druck ausüben, damit diese Zustände geändert werden, denn wir haben mit dem bezahlten Fahrschein ein Anrecht auf zuverlässigen Zugverkehr,“ ist sich Schmidling sicher.
Der Zugverkehr zwischen Selb Stadt und Hof ist in der Region seit dem Fahrplanwechsel im Winter 2023 Thema in den Medien aufgrund mangelhafter Qualität. Verspätungen und Zugausfälle sind an der Tagesordnung. Diese Missstände werden seit der Fahrplanumstellung an Gemeinden und Städte in den Landkreisen Wunsiedel und Hof gemeldet. Doch statt einer Verbesserung der Situation kam es immer wieder zu neuen Störungen.
Bis Ende des Jahres 2023 bedienten zwischen dem Bahnhof Selb-Plößberg und Hof zwei verschiedene Eisenbahngesellschaften die Linien RB 95 und RB 96. Dies waren zum einen die AGILIS sowie die Oberpfalzbahn (OPB). Es handelte sich um den Streckenabschnitt Hof-Selb, der durch Agilis bedient wurde, sowie den Streckenabschnitt Hof-Cheb (CZ), der durch die OPB bedient wurde. Dabei waren die Fahrzeiten der RB95 auf die Anschlüsse am Knoten Hof ausgelegt, die der RB96 auf die Anschlüsse im Knoten Cheb (CZ). Aktuell werden beide Strecken von der AGILIS bedient, zudem wurde der Fahrplan, der sich seit Jahren etabliert hatte, sprichwörtlich über den Haufen geworfen. Gemeinsam mit den Freien Wählern Selb und Matthias Rogler, die sich in dieser Sache überaus engagiert zeigen, hat Schmidling diese Gründe bereits der AGILIS ausführlich geschildert – jedoch nie eine Antwort erhalten.
Mit der zweiten Petition aus der Stadt Selb hofft Schmidling nun auf eine zeitnahe Besserung. Optimismus mag bei Niklas Schmidling hierzu jedoch aufkommen, denn die Petition von Daniela Mühlbauer aus dem Landkreis Hof wurde schon zwei Mal vertagt. „Das lässt schlussfolgern, dass sich die Politiker im Landtag in München nicht für dieses Problem interessieren,“ mutmaßt Schmidling. Auch dass sich der bayerische Verkehrsminister, Christian Bernreiter, hier dazu mit den Worten, dass die Fahrplanänderung für alle von Vorteil sei, äußerte ist für Schmidling ein weiterer Schlag ins Gesicht. „Wir werden aber nicht locker lassen und an dem Fall dranbleiben. Das sind wir den Menschen, die auf einen guten ÖPNV in Selb angewiesen sind, schuldig,“ betont Schmidling.
selb-live.de – Presseinfo FWS