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gruene selb10.12.2024 – Die Vorstandssprecherin des Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Rita Bieschke-Vogel und die stellvertretende Ortsprecherin Annette Reckmann berichteten von elf Monatstreffen im Berichtsjahr, die der Diskussion über grüne Themen in der Stadt Selb dienten. So wurde die Barrierefreiheit von Gehwegen sowohl für Kinder als auch für ältere oder beeinträchtigte Menschen vermisst.

Ebenso wurde das Fehlen von Radwegen gerade in der Innenstadt und hier insbesondere im Bereich des Schulzentrums bemängelt. Um die Elterntaxis bis ins Schulhaus zu bekämpfen, wären sichere Radwege und ausreichende Unterstellmöglichkeiten für die Räder die beste Lösung.

Zahlreiche Mitglieder des Ortsverbandes nahmen an den „Demonstrationen gegen Rechtsextremismus“ in Hof und Wunsiedel teil. Anlass der Demos waren die vom Rechercheportal Correctiv aufgedeckten Pläne des österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner zur gewaltsamen „Remigration“ von Menschen aus Deutschland, der breiten Öffentlichkeit bekannt geworden durch eine Veranstaltung in Potsdam vor Mitgliedern der extremen Rechten und ihrer Sympathisanten.

In Selb waren die Grünen aktiv an der Kundgebung „Selb steht auf – für Demokratie und Vielfalt!“ beteiligt. Vorbereitet in vielen Sitzungen von demokratiefreundlichen Parteien, unterstützt von allen in Selb vertretenden Glaubensgemeinschaften, mit Reden von Arbeitgebern, Politikern und Betroffenen von angedrohter Ausweisung, war die Kundgebung mit über 700 Teilnehmern eine beeindruckende Veranstaltung. Für die Grünen sprach MdL Tim Pargent und forderte überzeugend ein AfD-Verbot.

Grundlegend vorbereitet vom OV Selb von Bündnis 90/Die Grünen wurde auch eine Veranstaltung mit dem Titel „Lasst uns reden – Politik, Gesellschaft, Landwirtschaft!“.

Im Angesicht der Bauernproteste gegen eine Kürzung der Förderung von Agrardiesel gelang es, Vertreter verschiedener landwirtschaftlicher Produktionsweisen und politischer Ansichten in der Christuskirche Selb zu einer Diskussion zusammenzubringen. Johannes Herold konnte Andreas Beneker vom EBZ Bad Alexandersbad für die Moderation gewinnen, Teilnehmende waren Mia Goller (Grüne), Kristian von Waldenfels (CSU), Harald Fischer (Kreisobmann Bayerischer Bauernverband), Isabella Hirsch (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) und Carl Sauerbrey (Ökologischer Landwirt).

Aus verschiedenen Perspektiven wurden das Höfesterben, das wenig nachhaltige Motto „Wachse oder weiche“, die Alternativen zu intensiver, naturbelastender Landwirtschaft diskutiert. In Bezug auf den Agrardiesel kam zur Sprache, dass dieser im ökologischen Landbau weit weniger verbraucht wird, da viele Herbizide und Insektizide nicht mehr ausgebracht werden müssen. Ökologischer Landbau wurde als durchaus wirtschaftlich bezeichnet, häufig werden nachhaltige Energiegewinnung und die Vermietung von Ferienunterkünften zur finanziellen Absicherung betrieben. Einig waren sich alle Landwirte, dass politische Vorgaben nicht in jeder Legislaturperiode umgekrempelt werden dürfen, sondern die Betriebe langfristig planen können müssen. Hier wurde zudem angesprochen, dass großflächige konventionelle Landwirtschaft noch immer stärker subventioniert wird als die in der Regel kleinflächigere ökologische Landwirtschaft. Auch der Klimawandel, der auch den Waldbauern zu schaffen macht, da er die Ausbreitung des Borkenkäfers begünstigt, kam zur Sprache. Das Publikum trug mit einer sachlichen Diskussion zum Erfolg dieses Nachmittags bei.

Im Juni fand ein Sachstandsbericht des Landrates Peter Berek zum Thema Kornberg im Landratsamt statt. Die damaligen Probleme mit der Gastronomie konnten inzwischen behoben werden, die Einwendungen vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz wurden ausgeräumt, allerdings halten die Grünen die Eingriffe in die Natur, insbesondere im Schutzbereich über 700m, weiterhin für bedenklich und überdimensioniert. Für die Downhillradler stehen in der näheren Umgebung bereits mehrere Strecken zur Verfügung, so dass die geplanten Nutzungszahlen vermutlich nicht erreichbar sind.

Nach einem Bericht über die BDK in Wiesbaden wurde für das Frühjahr ein Besuch des „Zukunftswaldes“ von Wolfgang Müller in Bad Steben geplant.

Neuwahlen standen 2024 nicht an, der gesamte Vorstand wurde einstimmig entlastet.


selb-live.de – Presseinfo Bündnis 90/Die Grünen OV Selb

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