9.11.2024 – Wolf, Otter und Biber waren das Thema des jüngsten Stammtisches der CSU Selb in Spielberg. Wolfgang Kreil hatte dazu den Leiter der Landesjagdschule in Wunsiedel, Severin Wejbora und auch den Bund Naturschutz eingeladen. Letzterer sagte seine Teilnahme jedoch ab. Der Biber, so Wolfgang Kreil, sei inzwischen mit ca. 25.000 Exemplaren in Bayern vertreten und damit nicht mehr gefährdet.
Obwohl er nicht im Jagdrecht sei, könne er inzwischen auch entnommen werden. Die Naturschutzbehörden an den Landratsämtern könnten entsprechende Genehmigungen erteilen und täten dies auf Antrag auch. Im Landkreis Wunsiedel seien 2023 sieben Biber entnommen worden und sieben überfahren. In 2024 gebe es bislang zwölf Entnahmen und neun überfahrene Biber. Weitere Anträge lägen vor, die Tendenz sei steigend. Im Landkreis Tirschenreuth seien es mehr.
Der Wolf sei inzwischen auch in der Region angekommen. Habe es vor wenigen Jahren bestenfalls im Winter Hinweise auf durchziehende Wölfe gegeben, so würden inzwischen das ganze Jahr über Wölfe auch bei uns gesehen oder auf Wildkameras festgehalten. Die Behandlung des Wolfes laufe derzeit noch auf eine ungebremste Maximierung des Bestandes hinaus – und das könne so nicht bleiben. In Deutschland gebe es derzeit rund 3.000 Wölfe, Schweden habe seinen Bestand auf 300 begrenzt und auch in der Schweiz würden inzwischen ganze Rudel entnommen um des Bestand erträglich zu halten.
Severin Wejbora betonte beim Fischotter, dass er enorme Probleme für Teichwirte aber auch für Bodenbrüter und Amphibien bereite. Viele Teiche würden wegen ihm inzwischen nicht mehr bewirtschaftet. „Es ist unser Recht, die Natur zu nutzen“, betonte er. Die neue Entnahmeverordnung halte die Teichwirte zunächst nur hin, die Voraussetzungen für Entnahmen seien bestenfalls Ende nächsten Jahres gegeben.
Die Landesjagdschule habe inzwischen rund 1.000 Jäger in Bayern speziell zum Wolf geschult und wolle letztlich bis zu 3.000 Jäger erreichen. Bayern sei in der Unterstützung von Land- und Teichwirten „gut dabei“. In anderen Bundesländern gebe es sehr viel weniger Verständnis für deren Belange.
Jagdminister Hubert Aiwanger wolle noch weitere Regelungen durchbringen, die zu einer Obergrenze für Problem-Tierarten führten und damit auch den Tierwohl-Vorgaben für Nutztiere entsprächen. Der Landesjagdverband sei dabei, ein eigenes Wolfsmonitoring zu installieren, um belastbare Zahlen zu den Beständen in Bayern zu bekommen.
Wejbora und Kreil betonten, die betroffenen Land- und Teichwirte sowie Tierhalter müssten gemeinsam mit dem Bauernverband immer wieder auf die Politik zugehen, um eine vernünftige Bestandskontrolle bei Problemtierarten zu erreichen.
selb-live.de – Presseinfo CSU Selb