4.3.2016 – Jede Stimme zählt. Dieser Satz gilt für den Kampf der Selber um ihre Polizeiinspektion (PI). „Je größer der Widerstand, umso mehr wird der Minister überlegen“, sagte Oberbürgermeister Uli Pötzsch beim jüngsten Stammtisch der Aktiven Bürger im Gasthaus Bräustübl. Es
sei noch nichts entschieden in München, versicherte das Stadtoberhaupt laut einer Pressemitteilung den zahlreich erschienenen Mitgliedern. „Und wann eine Entscheidung fällt, das weiß keiner.“ Pötzsch hält auch den runden Tisch für sinnvoll, zu dem Innenminister Joachim Herrmann eingeladen hat. „Auch dort müssen wir mit aller Kraft an unserer Position festhalten.“
Bekanntlich plant Reinhard Kunkel, der Präsident der oberfränkischen Polizei, die PI Selb aufzulösen und durch eine Inspektion Fahndung zu ersetzen. Darüber hat Gerhard Bock, Mitglied der Aktiven Bürger und früherer Polizeichef von Selb, mit Kunkel gesprochen. Der habe behauptet, nur mit der von ihm geplanten Veränderung könne zusätzliches Personal für Selb rekrutiert werden. Derzeit sind laut Bock 26 Beamte im Einsatz, die Sollstärke betrage aber 40. Der Präsident habe ihm ferner versichert, dass auch weiterhin rund um die Uhr eine Streife in Selb präsent sei und die Spezialaufgaben wie Jugend-Verkehrsschule oder Betreuung des Frauenhauses sowie Ermittlungsdienst erhalten blieben. „Mir bleiben aber Zweifel, ob das so sein wird“, bekannte Gerhard Bock. Der vermisst übrigens zu diesem Thema klare Äußerungen der CSU-Abgeordneten Martin Schöffel oder Hans-Peter Friedrich: „Am deutlichsten geäußert haben sich Inge Aures und Klaus Adelt von der SPD.“ Die Freien Wähler hätten als erste das Thema im Landtag eingebracht, ergänzte Wolfgang Neidhardt.
Zweifel ausgeräumt worden sind nach seiner Aussage bei einem anderen Thema: Bayerns Heimatminister Markus Söder habe ihm bei einem Treffen in Nürnberg versichert, dass die Staatsregierung die bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen im Jahr 2023 finanziell unterstützen werde. „Er sagte, wir müssten uns da keine Sorgen machen.“ Nun gehe es darum, diese neue und einmalige Form der Veranstaltung mit Leben zu erfüllen. Dabei müsse die Stadt auf zahlreiche Rahmenbedingungen Rücksicht nehmen: „Das ist kein Wunschkonzert.“
Ein großes Lob für seine Mitarbeiter Nadja Hochmuth und Lothar Schmid hatte Pötzsch parat: Sie hätten hervorragende Vorarbeit geleistet dafür, dass Selb für die Breitbandversorgung aller Ortsteile den höchsten Zuschuss aller Gemeinden im Landkreis erhalten habe. In den kommenden Monaten könnten nun auch Ortsteile wie Silberbach oder Wildenau schnellen Internet-Zugang erhalten.
Zufrieden zeigte sich das Stadtoberhaupt mit der jüngsten Entwicklung im geplanten Familienzentrum neben dem Jugendzentrum JAM. EJF Lazarus, seit Januar Mieter dieses Hauses, wolle hier unter anderem Menschen helfen, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren und ein Cafe für Behinderte einrichten.
Stark ausbaufähig ist für Uli Pötzsch die Fachschule für Design. „Mit der Ausbildung dort gehen wir europaweit voran.“ Bekanntlich hat sich in den Räumen des ehemaligen Autohauses gegenüber der Fachschule bereits die Entwicklungsabteilung angesiedelt. „Und für die Schule können wir noch viel mehr tun in naher Zukunft.“
selb-live.de – Presseinfo Aktive Bürger Selb