21.9.2016 - Respekt und Offenheit im Umgang miteinander sind die beste Basis für ein gutes Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern. So lässt sich ein Ergebnis des monatlichen Stammtisches der CSU-Selb zusammenfassen, der dieses
Mal bei der türkischen Gemeinde im Grafenmühlweg stattfand. DITIB-Vorsitzender Veysel Turan begrüßte die Gäste mit Fraktionsvorsitzendem Wolfgang Kreil. Gekommen waren neben den Stadträten Christine Hippmann, Stefan Merz, Carsten Hentschel und Erwin Benker auch SPD-Stadträtin Ayse Tansev sowie Celal Ötztürk, Mitglied im Vorstand von DITIB Nordbayern, Evren Yildirim, Mitglied im Bezirksvorstand der CSU und der neue Vorbeter der Gemeinde, Herr Mehmet Ali Kaya.
Natürlich interessierten sich die Besucher insbesondere für die Beurteilung der politischen Lage in der Türkei und die Auswirkungen durch die vielen Verhaftungen nach dem Putschversuch. Wolfgang Kreil kritisierte, dass kritische Journalisten unter Druck gesetzt würden und nicht mehr frei berichten könnten. Eine freie Information sei Grundlage für eine funktionierende Demokratie – auch wenn sie den Regierenden manchmal lästig werden könne. Der größte Teil der anwesenden türkisch-stämmigen Gesprächsteilnehmer besitzt einen deutschen Pass und fragte nach der versprochenen Visa-Freiheit für Besucher aus der Türkei. Kritisiert wurde hier, dass für ein Besucher-Visa eine Einladung aus Deutschland, ein Einkommensnachweis des Gastgebers und der Nachweis einer ausreichend großen Wohnung gefordert werde. Deutsche Besucher könnten umgekehrt ohne Visa in die Türkei reisen.
Zur Frage nach der doppelten Staatsbürgerschaft forderte Evren Yildirim dazu auf, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen und sich in der deutschen Gesellschaft zu engagieren. Dauerhaft zurück in die Türkei wollten doch nur die wenigsten. Eine junge Gesprächsteilnehmerin kritisierte, dass im Unterricht ihrer Schule vom Lehrer der internationale Terrorismus mit dem Islam verbunden wurde. Sie wünschte sich mehr Differenzierung und Information. Der Islam sei eine friedliche und menschenfreundliche Religion, die aber eben auch für politische Zwecke missbraucht werde. Der Wunsch nach guten Arbeitsplätzen in der Region einte die Jugend und die Älteren. Nicht in allen Beurteilungen bestand Einigkeit, aber, so Wolfgang Kreil, das müsse auch nicht sein. Mit Respekt und Offenheit in der Begegnung lasse sich ein gutes Miteinander gestalten.
selb-live.de – Presseinfo CSU Selb