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29.9.2019 – Diese Landesligapartie war nichts für schwache Nerven. Beide Teams lieferten sich einen packenden Schlagabtausch, wobei die Vorteile in der ersten Halbzeit auf der Seite der Gäste und im zweiten Spielabschnitt bei den Hausherren lagen.

Viel Tempo, hitzige Zweikämpfe, Aluminiumtreffer und ein verschossener Elfmeter sorgten für jede Menge Aufregung. „Ich bin mir sicher, dass beide Mannschaften weiterhin vorne mitspielen werden“, zollte der Schwabacher Trainer Jochen Strobel den gezeigten Leistungen Respekt.

Etwas langweilig waren lediglich die Anfangsminuten. Die Gäste störten bereits weit in der gegnerischen Hälfte, so dass die Kickers zu keinem geordneten Spielaufbau kamen und es mit weiten Bällen versuchten, die jedoch im „Nirvana“ landeten. „Wir sind träge ins Spiel gekommen“, zeigte sich Spielertrainer Martin Damrot sichtlich unzufrieden mit dieser Phase. Für erste Gefahr sorgte Kevin Winter, der einen Befreiungsschlag abfing und SC-Torhüter Dominik Brunnhübner mit einem Distanzschuss vor Probleme stellte. Es folgten mehrere Minuten Kampf im Mittelfeld, wobei auffallend war, dass die Schwabacher gedanklich meist einen Schritt voraus waren. So auch bei deren erster Torchance in der 19. Minute. Einen Direktschuss parierte der Selber Schlussmann Lukas Sourek reaktionsschnell. Während seine Vorderleute orientierungslos durch die Gegend schauten, behielt Gästetorjäger Anton Shynder den Überblick. Er schnappte sich den Abpraller, ging alleine aufs Tor und schob überlegt zur Führung ein.

Obwohl die Heimelf verunsichert wirkte, kam sie wenig später zu einer guten Gelegenheit zum Ausgleich. Danny Wild marschierte von rechts kommend Richtung Tor und zog aufs kurze Eck ab, doch Brunnhübner lenkte den Ball mit einem Reflex ans Lattenkreuz. Dies sollte nicht die einzige Situation bleiben, in der der Kickers-Knipser im Pech war. Im weiteren Spielverlauf bekam er aus kurzer Distanz mit voller Wucht einen Schuss ins Gesicht. Er spielte zwar bis zur Pause weiter, musste dann aber leicht benommen in der Kabine bleiben. Auf dem Platz stand das Aluminium weitere Male im Mittelpunkt, nun aber auf der anderen Seite. Nach einer halben Stunde versuchte es Fatih Boynügrioglu auf raffinierte Weise vom Sechzehnereck und scheiterte am langen Pfosten. Kurz darauf trat Michael Weiß fast von der Torauslinie zum Freistoß an. Frech visierte er das kurze Eck an und traf den Pfosten. „In der ersten Halbzeit waren wir überlegen, haben es aber verpasst, auf 0:2 zu erhöhen“, analysierte Gästecoach Strobel.

Zum Ende der ersten 45 Minuten hin fanden die Platzherren wieder besser ins Spiel und wurden druckvoller. Nachdem bereits davor einige gute Ansätze vorhanden waren, brachte die Nachspielzeit die große Gelegenheit zum Ausgleich. Fabian Bösel wurde im Strafraum von Jannis Thein zu Fall gebracht. Beim fälligen Elfmeter von Waldemar Schneider ahnte Brunnhübner aber die Ecke und lenkte den Ball an den Pfosten. Die anschließende Flanke köpfte Rehak aufs Tor, doch Gästekapitän Thomas Mohrbach stand auf der Linie goldrichtig und verhinderte den Einschlag.

Damrot reagierte bei den Kickers auf die äußerst durchwachsene erste Halbzeit seiner Mannschaft mit Umstellungen, die zudem dem Ausscheiden von Wild geschuldet waren. Zunächst mussten sie aber bei zwei Schwabacher Kontern tief durchatmen. Der erste davon brachte Enrico Cittadini frei im Sechzehner in beste Schussposition, er zielte jedoch etwas überhastet drüber. Nach und nach fanden die Selber immer zu ihrem Rhythmus und drängten vehement auf den Ausgleich. Der gelang schließlich dem eingewechselten Marco Siniawa, als er bei einem verunglückten Flachschuss von Fernando Redondo am Fünfmeterraum die Fußspitze hinhielt und ins Netz traf.

Dadurch beflügelt wollte die Heimelf mehr und machte weiter Druck. Nur eine Minute später tauchte Daniel Sedlacek alleine vor Brunnhübner auf und brachte den Ball nicht am starken SC-Keeper vorbei. Auch den nächsten Versuch des Selber Youngsters entschärfte der großgewachsene Schlussmann. Danach bekam die Gästeabwehr die intensiven Selber Angriffsbemühungen wieder besser in den Griff, sie hatte aber weiterhin Schwerstarbeit zu verrichten. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit hätten sich die Kickers fast für ihre deutliche Leistungssteigerung belohnt. Bösel luchste im Schwabacher Strafraum Selahattin Oktay den Ball ab und scheiterte mit seinem Abschluss am Abwehrbein von Mohrbach, der damit sein Team zum zweiten Mal vor einem Gegentor bewahrte. „Am Ende bin ich mit dem Punkt zufrieden, da der Gegner in der zweiten Halbzeit offensiv stark war“, zeigte sich SC-Trainer Strobel nach dem Schlusspfiff erleichtert. Obwohl der SC Schwabach für ihn der erwartet starke Gegner war, hätte Kickers-Coach Damrot aufgrund der Mehrzahl an Torchancen schon gerne einen Sieg mitgenommen: „Nach dem Seitenwechsel hatten wir mehr Zugriff, sind besser gestanden und hatten deutlich mehr Spielanteile. Leider machen wir das zweite Tor nicht.“

 

Kickers Selb – SC 04 Schwabach 1:1 (0:1)

Kickers Selb: Sourek – Rehak, Redondo, Damrot, Bösel, Schneider, Knoll, Winter, Sedlacek (ab 83. Min. Kura), Wild (ab 46. Min. Hamann), Caliskan (ab 46. Min. Siniawa)

SC 04 Schwabach: Brunnhübner – Zillmann, Graf, Raumer, Mohrbach, Thein, Weiß, Boynügrioglu (ab 81. Min. Schenker), Güler (ab 79. Min. Kania), Cittadini (ab 67. Min. Oktay), Shynder

Schiedsrichter: Heerwagen (SpVgg Hainsacker)

Zuschauer: 200

Tore: 19. Min. Shynder 0:1, 68. Min. Siniawa 1:1

selb-live.de – Presseinfo Kickers Selb

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