26.6.2018 – Auf diese Vertragsverlängerung haben alle Wölfe-Fans gewartet: mit Manuel Kümpel bleibt der Wölfe-Akteur, die Integrationsfigur und der Publikumsliebling schlechthin. Der 32jährige verlängerte standesgemäß sein auslaufendes Arbeitsverhältnis beim VER
Selb um ein weiteres Jahr und geht als dienstältester Akteur des VER Selb, für den er seit der Bezirksligasaison 2004/2005 das Trikot überstreift, in seine nunmehr 15. Saison.
Du gehst nun in Deine 15. Saison beim VER Selb. Wie fühlt sich das an?
Kümpel: Wenn Selb nichts Besonderes wäre, würden meine Schlittschuhe vielleicht schon längst am Nagel hängen. Aber die Begeisterung im und um den Verein ist einfach genial/phänomenal. Jeder zieht an einem Strang…
Neben dem Eishockey bist Du beruflich bei Hauptsponsor NETZSCH als Technischer Zeichner angestellt. Wie leicht fällt hier der Spagat Beruf und Eishockey?
Kümpel: Im Normalfall läuft dies ohne Probleme. Wenn man weiß, dass Freitag z.B. früher Abfahrt zur
Auswärtsfahrt ist, dann muss ich die Zeit eben an den anderen Tagen rein arbeiten oder Urlaub/Überstunden abfeiern. Ich habe als Eishockey-Crack keinerlei Sonderrechte gegenüber meinen Arbeitskollegen.
Was waren für Dich die entscheidenden Gründe für eine abermalige Vertragsverlängerung?
Kümpel: Da fallen mir gleich drei wichtige Gründe ein. 1. Das Knie hält wieder. 2. Trainer Henry Thom wollte mich unbedingt weiter halten und zu guter Letzt macht es mir einfach noch riesig Spaß. Also, warum aufhören.
Im vergangenen Winter schlug beim VER und insbesondere bei den Torhütern das Verletzungspech gnadenlos zu. Auch Dich hat es erwischt. So etwas schon mal erlebt?
Kümpel: Nein, im eigenen Verein noch nicht. Immer mal was Neues... man kann das Leben einfach nicht planen. Meine einstig erlittene Verletzung ist vollkommen ausgeheilt. Aber wenn ich ehrlich bin, hat es mehr weh getan, die Chance etwas öfter zu spielen, nicht nutzen zu können als die Verletzung selbst.
Du gibst die ideale Überleitung. Im vergangenen Winter standen für Dich „nur“ 10 Spiele zu Buche. Wie gehst Du mit dieser Bilanz um?
Kümpel: Ich sage es mal so. Ich bin über Jahre in die Rolle des zweiten Torhüters gewachsen. Auch wenn es einige nicht verstehen können bzw. wollen. Ich bin immer bereit, wenn ich gebraucht werde und auch in dieser Rolle wird mir keiner meinen Spaß am Eishockey und am Leben nehmen können.
Niklas Deske war letzte Saison als Nummer 1 nahezu gesetzt. Wie blickt man auf den internen Konkurrenzkampf und wie ist das Verhältnis zu Niklas?
Kümpel: Ich verstehe mich mit Niklas klasse. Er ist ein Sportsmann durch und durch. Ich kann durch seinen modernen Spielstil auch noch etwas dazu lernen. Zudem: Der bessere soll spielen, damit habe ich kein Problem.
Welche persönlichen bzw. sportlichen Ziele hast Du für den neuen Winter?
Kümpel: Wenn ich im Tor stehe will ich gewinnen – das ist fakt. Und angesprochen auf den sportlichen Aspekt will ich mit dem Team soweit kommen, wie eben möglich. Am liebsten natürlich bis ins Finale.
Du wirst im Dezember 33 Jahre. Wie lauten Deine sportlichen und beruflichen Pläne?
Kümpel: Sportlich werden meine Pläne nicht mehr so ewig gehen, aber so lange ich gebraucht werde und ich mich fit fühle wird es noch weiter gehen – wie lange, dass entscheide ich von Jahr zu Jahr. Beruflich fühle ich mich bei NETZSCH gut aufgehoben und möchte mich auch in der Firma noch weiterentwickeln.
Kleiner Ausblick. Auf was freust Du Dich am meisten in der neuen Saison? Und auf was dürfen sich die Fans freuen?
Kümpel: Neue Kollegen in der Mannschaft kennenlernen und die fantastische Kulisse im Stadion bei den Heimspielen. Die Fans hingegen werden sich vor allem auf eine relativ neue Mannschaft mit einigen neuen Gesichtern freuen dürfen.
Wölfe-Trainer Henry Thom zeigt sich auf Nachfrage ebenfalls erleichtert, dass BamBam, wie Manuel Kümpel in Spieler- und Fankreisen meist nur genannt wird, weiterhin dem Wölfe-Kader angehört. „Keine Frage, wir sind froh, dass Manu weitermacht, er stellt mit Niklas ein tolles und verlässliches Torhüterduo. Gerade als Niklas verletzt war, sprang BamBam ein und zeigte seine Qualitäten. Manuel ist ein Spielertyp, der Tag für Tag für das Eishockey lebt und arbeitet, bei jedem Training lässt er alles auf dem Eis – davor muss man seinen Hut ziehen“, so Henry Thom.
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