26.2.2017 – Das Topspiel am 44. Spieltag zwischen den Selber Wölfen und den Tölzer Löwen gewannen die Gäste aus dem Isarwinkel und bauten dadurch ihre Tabellenführung auf fünf Punkte Vorsprung aus. In einer temporeichen und hochklassigen Partie sah es über lange Zeit so aus, als würden sich die Hochfranken wieder die Tabellenführung zurückholen. In einer hitzigen Schlussphase wurde man um den Lohn ihrer Arbeit gebracht. Hauptschiedsrichter Haupt geriet in den Fokus des Selber Zorns. Der Unparteiische ließ über weite Strecken der Partie eine klare Linie vermissen, zu viele Aktionen blieben ungeahndet. Mit einer fragwürdigen Entscheidung leitete er die Wende im Spiel zugunsten der Gäste ein.
Die Anfangsminuten eines sehenswerten ersten Spielabschnittes gingen mit klaren Feldvorteilen an die Wölfe, die mit druckvollem Eishockey die Gäste in die Defensive drängten. Gare, wenig später Neumann freistehend, vergaben die ersten guten Möglichkeiten. Die Selber Jungs belohnten sich aber für ihren nimmermüden Einsatz. Dorr gelang die längst überfällige 1:0 Führung, die Deske nur 64 Sekunden später auf 2:0 ausbaute. Ein Auftakt nach Maß. Von den Gästen bis dato sehr wenig Angriffsbemühungen zu sehen. Die erste Tormöglichkeit – Frank bediente den durchstartenden Reiter – bedeutete aber auch gleich den Anschlusstreffer. Die Wölfe waren weiterhin in dieser kampfbetonten Partie das spielbestimmende Team, erarbeiteten sich viele gute Chancen, konnten daraus aber keine weiteren Treffer erzielen.
37 Sekunden waren gespielt im Mittelabschnitt, da erhöhte Geisberger auf 3:1, Moosberger hatte sogar Treffer Nummer vier auf der Kelle, aber scheiterte an Goalie Janka. Während die Wölfe nach vorne viel investierten, Piwowarczyk und Dorr scheiterten in aussichtsreicher Position, war es die Effektivität der Isarwinkler, die erneut den Anschlusstreffer markierten. Dann zog Hektik ein, die Emotionen stiegen in die Höhe. Hauptverursacher Schiedsrichter Haupt. Der Unparteiische ließ keine klare Linie bei seinen Entscheidungen erkennen, zuhauf blieben Aktionen über dem normal Erlaubten nicht geahndet. Eine negative Folgeerscheinung dann das überaus rüde Einsteigen von Endraß an Gare, der für diese Aktion mit einer Matchstrafe zum Duschen geschickt wurde. Glücklicherweise konnte Gare nach längerer Behandlungspause wieder mitwirken. Selb konnte aus der Überzahl aber keinen Nutzen ziehen, zu wenige Chancen wurden erarbeitet, auch bei einem späteren 5/3 Überzahl stand Tölz defensiv stark und ließ nichts zu.
Zwingende Torszenen fehlten zu Beginn des letzten Abschnittes, den Hausherren gelang es erfolgreich, den Gegner weit vom eigenen Tor fernzuhalten. Beide Teams agierten weiterhin sehr körperbetont mit einem gravierenden Unterschied. Während Aktionen der Gäste unbestraft blieben, pfiff Schiedsrichter Haupt überaus kleinlich gegen die Wölfe. Die ersten beiden Strafzeiten überstand man mit Bravour und extremen Kraftaufwand, bei der dritten Strafe war es dann geschehen: nur 12 Sekunden saß Mudryk für angeblichen Stockschlag in der Kühlbox, als der 3:3 Ausgleich fiel. Zuschauer und Spieler überaus erbost über die Entscheidung Haupts und den resultierenden Ausgleichstreffer. Es kam noch schlimmer. Sedlmayr traf kurz später zur erstmaligen Führung. Die Wölfe, die kräftemäßig alles in die Waagschale geworfen hatten, versuchten nochmals alles, aber Reiter markierte per Empty-net das 5:3 für seine Farben.
Mannschaftsaufstellungen und Statistik
Selber Wölfe: Stefaniszin (Kümpel) – Ondruschka, Hendrikson, Meier, Kolb, Böhringer – Piwowarczyk, Mudryk, Geisberger, Dorr, Gare, Moosberger, Heilman, Deske, Neumann
Tölzer Löwen: Janka (Geratsdorfer) – Frank, Vehmanen, Kolacny, Huss, Schenkel, Horschel – Endraß, Sedlmayr, Strobl, Kornelli, Kathan, Mangold, Merl, Reiter S., Hörmann, Walleitner
Tore: 4. Min. 1:0 Dorr (Mudryk, Hendrikson); 5. Min. 2:0 Deske (Heilman, Neumann); 6. Min. 2:1 Reiter (Frank); 21. Min. 3:1 Geisberger (Piwowarczyk, Mudryk); 23. Min. 3:2 Kornelli (Sedlmayr, Schenkel); 58. Min. 3:3 Reiter (Sedlmayr, Kathan); 58. Min. 3:4 Sedlmayr; 60. Min. 3:5 Reiter (Kathan, Strobl; empty net)
Strafzeiten: Selb 12 + 10 gegen Dorr; Tölz 6 + Matchstrafe gegen Endraß
Schiedsrichter: Haupt (Jung, Rajic)
Zuschauer: 2.140
Alle Ergebnisse vom Wochenende
EC Bad Tölz – EV Landshut 3:2
EC Peiting – EV Regensburg 6:4
Deggendorfer EC – EV Weiden 6:3
ERC Sonthofen – VER Selb 4:3
EV Landshut – ERC Sonthofen 3:4
VER Selb – EC Bad Tölz 3:5
EV Regensburg – Deggendorfer EC 8:1
EV Weiden – EC Peiting 4:3 n.P.
Die beiden letzten Spieltage
Freitag, 3. März
EC Peiting – VER Selb
EV Weiden – EV Landshut
Deggendorfer SC – ERC Sonthofen
EV Regensburg – EC Bad Tölz
Sonntag, 5. März
EC Bad Tölz – EC Peiting
ERC Sonthofen – EV Weiden
VER Selb – EV Regensburg
EV Landshut – Deggendorfer SC
Die aktuelle Tabelle
(nach 44 von 46 Spieltagen)
Pl. | Verein | Sp. | Tore | Pkt. |
1. | EC Bad Tölz | 44 | 162:97 | 99 |
2. | VER Selb | 44 | 202:133 | 94 |
3. | EV Regensburg | 44 | 189:120 | 88 |
4. | EC Peiting | 44 | 160:140 | 79 |
5. | Deggendorfer SC | 44 | 161:144 | 71 |
6. | EV Weiden | 44 | 163:172 | 59 |
7. | ERC Sonthofen | 44 | 126:152 | 59 |
8. | EV Landshut | 44 | 116:137 | 52 |
selb-live.de – Infos/Foto: VER Selb