9.3.2025 – Selber Wölfe vs. ESV Kaufbeuren 4:3 (4:1; 0:2; 0:0); Was für ein Spiel wurde den Zuschauern an diesem Abend in der Selber NETZSCH Arena geboten. Die Selber Wölfe zeigten im ersten Drittel eindrucksvoll, wozu sie in der Lage sind, und erspielten sich zwischenzeitlich einen vollkommen verdienten vier Tore Vorsprung. Der Mittelabschnitt wurde dann von Strafzeiten dominiert. Sage und Schreibe 93 Minuten verbrachten die beiden Teams hier in der Kühlbox.
Selb agierte im Mitteldrittel keine fünf Minuten, ohne in Unterzahl agieren zu müssen, wodurch die Gäste bis auf ein Tor rankamen. Der Schlussabschnitt war äußerst umkämpft, die Wölfe brachten ihren Vorsprung jedoch ins Ziel und verkürzen in der Serie somit auf 1:2.
Wölfe gnadenlos
Denkbar schlecht begann das Drittel für die Wölfe. Nach nicht einmal 40 Sekunden musste McMillan bereits auf die Strafbank. Die Strafe verteidigten die Wölfe aber stark und legten danach dann richtig los. Gegen vollkommen überforderte Gäste brach Hofmann nach gut vier Minuten den Bann. Hördler quer auf Gläßl, der einfach mal abzog, wo Fießinger der Puck unglücklich durch die Schoner rutschte. Hofmann war am handlungsschnellsten und bugsierte den Puck über die Linie zur Führung. Der Torschrei war noch nicht komplett erklungen, legten die Wölfe nach. Raedeke und Miglio liefen ein zwei auf eins - den Querpass von Raedeke versenkte Miglio eiskalt unter die Latte. Im ersten Überzahl für Selb der nächste Treffer. Der spielfreudige Smith auf Peter, welcher mit seinem platzierten Schuss Fießinger erneut keine Abwehrchance ließ. Nach diesem Treffer kehrte erstmals etwas Ruhe ein, die Wölfe hatten jedoch nach wie vor alles im Griff. Gerade als eine Strafe gegen Yaremko abgelaufen war, stellte Ryan Smith seine individuelle Klasse unter Beweis. Aus dem eigenen Drittel heraus nahm er Fahrt auf, ließ die Kaufbeurer Defensive stehen wie Slalomstangen und versenkte den Puck vor Fießinger überlegt mit der Rückhand. Auf dieses überragende Drittel der Wölfe, folgte dann knapp 30 Sekunden vor der Pause jedoch ein kleiner Rückschlag, als ein Querpass unglücklich ins eigene Tor abgefälschte wurde, wodurch es die Gäste noch auf die Anzeigetafel schafften.
Wenig Eishockey, viele Strafen
Der Mittelabschnitt hatte viel zu bieten, doch in erster Linie war hierfür die Strafzeitenflut verantwortlich. Insgesamt 93 Minuten wurden hier an Strafen verhängt. Doch der Reihe nach. Die Wölfe starteten mit einer verbleibenden Strafe gegen Raedeke, ehe es kurz darauf auch Hördler erwischte. Die Wölfe verteidigten mit allem, was sie hatten. Gerade als man wieder vollzählig war, traf Oswald völlig frei aus dem Slot und ließ Carr hier keine Chance. In der Folge überschlugen sich die Ereignisse. Campbell wurde nach einem Check gegen die Bande und Faustkampf, welchen der Wölfe Spieler ganz klar für sich entscheiden konnte, zum Duschen geschickt. Thal erhielt hier ebenfalls eine fünf Minuten Strafe, jedoch keine Spieldauer. Selb verteidigte weiterhin stark und überstand erneut die Unterzahl. Als nächstes erwischte es auf Selber Seite dann Ryan Sproul nach einem Foul mit dem Stock. Wieder war Selb fünf Minuten in Unterzahl und verlor auch noch Sproul für den Rest der Partie. Yarmeko war es, der Kaufbeuren dann auf 4:3 heranbrachte. Als beide Mannschaften erstmals wieder in fünf gegen fünf auf dem Eis standen, war es dann Schmidt, der sich zu einer klaren Unsportlichkeit hinreißen ließ, als dieser Miglio klar mit dem Stock zwischen die Beine attackierte. Nun waren es also die Gäste, die im Schlussabschnitt noch in Unterzahl agieren mussten.
Wölfe bringen den Vorsprung über die Zeit
Aus der verbliebenen Strafe konnten die Wölfe kein Kapital schlagen. Zwar gab es immer wieder Torannäherungen, doch klare Chancen konnte man nicht kreieren. Die folgenden Minuten waren bis dato wohl die ruhigsten in der bisherigen Partie. Nach knapp zehn Minuten Spielzeit erhielten die Wölfe ihr nächstes Powerplay doch auch hier verteidigten die Gäste stark und Selb gelang es nicht, das Tor des ESV entscheidend zu gefährden. Beiden Mannschaften war in den Schlussminuten anzumerken, was auf dem Spiel stand. Kharboutli musste dann in den letzten fünf Minuten zweimal auf die Strafbank, die numerische Überlegenheit konnten die Gastgeber doch wieder nicht nutzen. Die beste Gelegenheit hatte Raedeke, der mit seinem Tunnelversuch an Fießinger scheiterte. Als Kaufbeuren dann in den letzten 90 Sekunden den Goalie für den sechsten Feldspieler opferte, verteidigten die Wölfe ihr Tor rundum Carr stark und so blieb es beim 4:3.
Mannschaftsaufstellungen und Statistik
Selber Wölfe: Carr (Weidekamp) - Hördler, Gläßl, Heyter, Sproul, Raab, Plauschin, Stowasser - McMillan, Schwamberger, Campbell, Kiedewicz, Peter, Smith, Bassen, Raedeke, Miglio, Krymskiy, Park, Hofmann
ESV Kaufbeuren: Fießinger (Karg) - Schütz, Fischer, Watson, Peukert, Orendorz, Thiel, Schmidt - Kharboutli, Yaremko, McAuley, Lewis, Laaksonen, Blomqvist, Lagacé, Oswald, Maul, Feigl, Thal, Bader
Tore: 5. Min. 1:0 Hofmann (Gläßl, Hördler) 5. Min. 2:0 Miglio (Raedeke) 9. Min. 3:0 Peter (Smith; 5/4) 16. Min. 4:0 Smith (Sproul) 20. Min. 4:1 Lagacé (Oswald) 24. Min. 4:2 Oswald (Watson, Yarmeko) 36. Min. 4:3 Yaremko (McAuley; 5/3)
Strafzeiten: Selb 10 + 5 + 5 + Spieldauer gegen Campbell + 5 + Spieldauer gegen Sproul, Kaufbeuren 16 + 5 gegen Thal + 5 + Spieldauer gegen Schmidt
Schiedsrichter: Steingross, Gossmann (Brüggemann, Englisch)
Zuschauer: 2.190
selb-live.de – Presseinfo Selber Wölfe; Foto: Mario Wiedel