13.12.2016 – Es ist ein Paukenschlag und Super-Gau für die Eishockey Oberliga-Süd. Der EHV Schönheide hat am Montag Insolvenzantrag gestellt und stellt ebenso umgehend den Spielbetrieb ein. „Das ist ein schwerer Schlag“, bezeichnet man beim VER Selb die Situation beim bisherigen Lïga-Kontrahenten.

Erst am heutigen Dienstag konnten sich die Verantwortlichen der Selber „Wölfe“ schlau machen, welch gravierende Folgen das traurige Aus der Erzgebirgler hat…

Die sportliche Seite: Alle bisherigen Spielergebnisse der Schönheider haben laut Ligaleitung Bestand. Demnach bleiben die beiden Siege des VER Selb (5:3 und 5:4 – Foto (VER Selb): Szene aus dem Spiel in Schönheide) genauso in der Wertung, wie die Niederlage des EV Regensburg gegen den EHV am zweiten Spielwochenende der Saison – dem einzigen Dreierpack des mit gesamt nur sechs Zählern am Tabellenende platzierten Vereins. Selb steht demnach weiterhin mit drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Alle künftig angesetzten Partien werden jeweils mit 0:5 aus Sicht des EHV Schönheide gewertet, also auch die beiden Duelle gegen Selb, die am 6. und 8. Januar 2017 hätten stattfinden sollen. „Hintergrund dieser Maßnahme ist, dass durch die regionale Zusatzrunde in der Abschlusstabelle Mannschaften ansonsten eine unterschiedliche Anzahl an Spielen hätten und es unmöglich wäre, eine Tabelle zu erstellen“, so DEB-Vizepräsident Marc Hindelang in seiner Mitteilung an die Vereine der Oberliga Süd.

Folglich hat der VER in der Weihnachtsferienzeit mit dem Match am 28. Dezember gegen Deggendorf nur ein Heimspiel, erst am 13. Januar geht es dann mit der Partie gegen Regensburg wieder zuhause zur Sache.

„Das ist ein herber Schlag für den Standort Schönheide. Nicht nur für die erste Mannschaft, sondern für den gesamten Verein. Als der EHV vor der vergangenen Saison in den Süden gewechselt war, konnten wir überhaupt erst einen geregelten Spielbetrieb auf die Beine stellen. Der Rückzug ist aber natürlich für den ordentlichen Spielbetrieb der Oberliga Süd alles andere als optimal. Wir wünschen dem EHV Schönheide 09 alles Gute und hoffen, dass der Traditionsstandort schnell wieder auf die Beine kommt“, erklärte Thomas Manzei, 2. Vorstand der Selber Wölfe in einer Pressemitteilung des Vereins.

Welche weiteren Konsequenzen das Ausscheiden des EHV Schönheide 09 haben könnte, werden die nächsten Tage zeigen. Unter anderem muss geklärt werden, wer für die verpassten Einnahmen aller Vereine die noch Heimspiele gegen den EHV Schönheide 09 ausgetragen hätten, aufkommt. Außerdem steht der Tabellenletzte nun fest und die Verzahnung der PlayDowns mit der Bayernliga muss neu geregelt werden.

Natürlich frustet die Situation die Liga. Erst im Sommer konnte die Oberliga-Süd auf 12 Teams aufgestockt werden. Jetzt sind es wieder nur elf. Und es drohen noch weniger zu werden. Während die Liga weniger auf das abgeschlagene Schlusslicht blickte, so überschlagen sich vielmehr schon lange die Ereignisse beim Traditionsverein EV Landshut. Das Profi-Eishockey steht bei den Niederbayern auf der Kippe. Auch hier droht noch in dieser Woche ein Insolvenzantrag. Die letzte Chance wäre ein einheitlicher Schuldenschnitt bei einer Vielzahl von Gläubigern. Um welche Summe es sich tatsächlich handelt, darüber wird in verschiedenen Medien wild spekuliert. Klappt das Unterfangen nicht, so hätte eine Insolvenz ebenso reichweidende Folgen für den Spielbetrieb. So wird zwar in der Presse von einem Entzug der Oberliga-Lizenz zum Ende der Hauptrunde (15. Januar) berichtet, die Statuten sehen jedoch einen umgehenden Rückzug aus dem Spielbetrieb vor. Der EV Landshut ist bzw. wäre der nächste Heimspielgegner der Selber „Wölfe“ am kommenden Freitag (20 Uhr).

selb-live.de – Michael Sporer

Die aktuelle Tabelle der Oberliga-Süd