16.1.2025 – Ernüchterung kehrte bei den Selber Wölfen nach dem vergangenen Wochenende ein. Statt den erhofften positiven Neustart einzuleiten, stand das Wolfsrudel nach den Partien gegen Ravensburg und Rosenheim erneut mit leeren Händen da. Nun haben die Porzellanstädter mit den Begegnungen gegen Landshut, in Bad Nauheim und gegen Krefeld die Chance, mit drei Spielen innerhalb von fünf Tagen Wiedergutmachung zu betreiben und wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einzufahren.
Formkurve
Pure Ernüchterung herrschte im Umfeld der Selber Wölfe am frühen Sonntagabend, als klar war, dass man das Wochenende mit null Punkten abgeschlossen hatte. Im Vorfeld hatte man sich noch erhofft, dass man durch das Mitwirken der Neuzugänge Ryan Sproul und Jordan George sowie einiger zurückgekehrter Ausfälle endlich die Wende zum Positiven einläuten könnte. Dass dies nicht funktioniert hat, lag daran, dass das Team in beiden Partien zu viele falsche Entscheidungen getroffen hatte. Mal war man nicht konsequent genug darin, die Scheibe aus der Gefahrenzone zu befördern, mal nahm man eine unnötige Strafe. Alles Dinge, die sich wie ein roter Faden durch die Saison ziehen und letztendlich auch die Ursache dafür sind, dass man sich erneut auf dem letzten Tabellenplatz wiederfindet. Das Ziel lautet nun, dass sich das Team schnell und nachhaltig stabilisiert sowie regelmäßig punktet. Hoffnung macht, dass man – zumindest am Sonntag – wieder nah an einem Sieg dran war und sich die Neuzugänge über die Trainingswoche hinweg weiter akklimatisieren und ins Mannschaftsgefüge einfinden konnten.
Die Gegner
Am Freitag gastiert mit dem EV Landshut der aktuelle Tabellensechste in der NETZSCH Arena. Die Niederbayern trennten sich im Laufe der Woche vom US-Boy Blake Bennett, der zuletzt als überzähliger Importspieler nur auf der Tribüne saß. Zudem hat sich der Förderlizenz- und U20-Nationalspieler Simon Seidl einem US-Universitätsclub angeschlossen. Der EVL hat in diesem Kalenderjahr noch keine Partie nach regulärer Spielzeit verloren, musste aber bei vier aus fünf Begegnungen in die Verlängerung bzw. ins Penaltyschießen. Die letzte Niederlage nach 60 Minuten wurde ihnen am Ende Dezember von den Selber Wölfen zugefügt, als die Porzellanstädter zuhause in der NETZSCH Arena mit 4:3 die Oberhand behielten. Das erste Spiel in Landshut ging hingen mit 3:2 an die Niederbayern. Gefährlichster Angreifer bei Landshut ist aktuell der Schwede Tor Immo mit 13 Treffern und 28 Vorlagen. Im Vergleich zur letzten Auseinandersetzung mit den Selber Wölfen wird der EVL auf einen deutlich breiteren Kader zurückgreifen können, da sich zwischenzeitlich einige Langzeitverletzte sowie die U20-Nationalspieler zurückgemeldet haben.
Am Sonntag reisen die Selber Wölfe nach Bad Nauheim. Die Roten Teufel liegen mit sechs Punkten mehr auf der Habenseite als die Porzellanstädter auf Rang zwölf und haben aus ihren letzten sechs Spielen fünf Punkte geholt. Bisher konnte das Wolfsrudel beide Partien gegen die Kurstädter in dieser Saison für sich entscheiden. In Nauheim gewann man mit 3:2, zuhause in der NETZSCH Arena gar mit 4:1. Ein besonderes Augenmerk sollte die Wölfe-Abwehr auf den Kanadier Parker Bowles haben, der mit 13 Treffern und 22 Vorlagen die Scorerwertung der Roten Teufel anführt. Der EC Bad Nauheim hat sich zuletzt mit Hagen Kaisler, der aus Rosenheim nach Hessen gewechselt ist, verstärkt. Verzichten hingegen muss der Tabellenzwölfte die nächsten Wochen auf Verteidiger Christopher Fischer, der sich am vergangenen Wochenende eine Gesichtsverletzung zugezogen hat, welche operativ versorgt werden musste. Darüber hinaus werden Luigi Calce und Zach Kaiser ausfallen.
Am Dienstag kommt es dann in der NETZSCH Arena zum Aufeinandertreffen der Selber Wölfe und den Krefeld Pinguinen. Der Aufstiegsaspirant und aktuelle Tabellendritte konnte am vergangenen Sonntag seine Negativserie von vier Niederlagen in Folge mit einem Heimsieg über die Eispiraten Crimmitschau beenden. Dennoch läuft es in letzter Zeit alles andere als rund bei den Seidenstädtern: Aus den letzten sechs Partien ging man nur zweimal als Sieger vom Eis und holte – genauso wie die Selber Wölfe – in diesem Zeitraum nur sechs Punkte. Die Pinguine, die im DEL2-Schnitt auch die meisten Schüsse pro Partie abgeben, stellen mit dem Kanadier Max Newton den aktuellen Topscorer der Liga (19 Tore, 28 Vorlagen). Dreimal trafen die Porzellanstädter in dieser Saison bereits auf Krefeld, die am Dienstag auf den verletzten Philipp Kuhnekath verzichten werden müssen. Die ersten beiden Spiele gingen klar an die Seidenstädter, bevor im letzten Aufeinandertreffen die Selber Wölfe nach einem knappen 2:1-Sieg die volle Punkteausbeute mit auf die weite Heimfahrt nehmen konnten.
Carson McMillan blickt voraus
Wölfe-Stürmer Carson McMillan nimmt das gesamte Wolfsrudel in die Pflicht: „Es gibt nicht diesen einen speziellen Grund, warum wir die beiden Spiele am vergangenen Wochenende verloren haben. Ich bin der Meinung, dass wir über alle drei Zonen hinweg besser als Team zusammenarbeiten müssen. Nur wenn wir als Team besser werden, werden wir auch beginnen, Eishockeyspiele zu gewinnen.“ Ein weiterer Faktor für die Rückkehr in die Erfolgsspur sollen auch die Neuzugänge werden, die seit Dezember nach und nach zum Wolfsrudel hinzugestoßen sind: „Die Neuzugänge passen menschlich alle gut ins Team und sind gute Eishockeyspieler. Sie spielen gut und passen deshalb einfach gut ins Mannschaftsgefüge.“
Für die kommenden drei Spiele ist der Deutsch-Kanadier zuversichtlich: „Mit Landshut, Bad Nauheim und Krefeld treffen wir jetzt auf drei gute Gegner. Wir müssen uns auf die Gründe besinnen, warum wir alle drei diese Saison schon geschlagen haben. Unsere größte Stärke in diesen Begegnungen war, dass wir in Defensive gut standen. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass wir wieder gut verteidigen und dass jeder, der im Lineup steht, ein gutes Spiel abliefert.“
Lineup
Donát Péter (Saisonaus), Richard Gelke, Mark McNeill und Marco Pfleger (alle unbestimmte Zeit) werden am Wochenende verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stehen. Jeroen Plauschin muss zumindest am Freitag aufgrund einer Erkrankung pausieren. Alle anderen Spieler sind einsatzbereit
selb-live.de – Presseinfo Selber Wölfe, Foto: Mario Wiedel