31.10.2024 - Vor der Länderspielpause ist das angeschlagene Selber Wolfsrudel noch zweimal gefordert. Am Freitag reisen die Porzellanstädter zu den Kassel Huskies (19:30 Uhr), am Sonntag gastiert dann zum Familienspieltag der ESV Kaufbeuren in der NETZSCH Arena. Spielbeginn ist hier bereits um 15:30 Uhr. Um erfolgreich zu sein, braucht es eine geschlossene Mannschaftsleitung sowie volle Unterstützung von den Rängen.
Formkurve
Was ist nur mit dem Selber Wolfsrudel los? Fünf Niederlagen in Folge musste das Team um Leitwolf Frank Hördler einstecken. Freilich sind die aktuellen Probleme zum Teil auch in den personellen Herausforderungen begründet, standen doch zuletzt Luis Marusch, Richard Gelke und Daniel Schwamberger verletzungsbedingt sowie Carson McMillan aufgrund einer Sperre nicht zur Verfügung. Zumindest letzterer wird am Wochenende wieder im Lineup stehen, bei den Verletzten besteht definitiv keine Chance auf einen Einsatz in den nächsten Wochen. Doch ausgerechnet im letzten Heimspiel gegen die Eisbären Regensburg attestierte Headcoach Craig Streu dem Großteil seiner Mannschaft eine mangelnde kämpferische Einstellung. Eine Tugend, die eigentlich das Herzstück des Wolfsrudels sein sollte und gerade in einer Phase mit dünner Personaldecke dringend benötigt wird, wenn man erfolgreich sein will. Beim Gastauftritt in Dresden am Sonntag zeigte die Mannschaft zwar wieder eine andere Einstellung, für etwas Zählbares reichte es dennoch nicht. Zu schwer wogen die Ausfälle gegen einen qualitativ herausragend besetzten Eislöwen-Kader. Das Trainerteam hat sich nun vorgenommen, am Spielsystem an der ein oder anderen Stellschraube zu drehen, um das Wolfsrudel wieder zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Zudem muss das Rudel als starke Einheit auftreten und braucht die volle Unterstützung von den Rängen, um die Niederlagenserie möglichst noch vor der Länderspielpause zu beenden.
Die Gegner
Dass auch die Kassel Huskies als Meisterschaftsfavorit Nummer eins verwundbar sind, bewiesen am Sonntag die Freiburger Wölfe, die die Nordhessen mit 4:1 besiegten. Zuvor hatten die Huskies jedoch vier Siege in Folge eingefahren und stehen aktuell mit zwei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Die auf allen Positionen stark besetzten Kasseler gehen als klarer Favorit in ihr Heimspiel gegen die Selber Wölfe, aber die Porzellanstädter waren in den bisherigen Aufeinandertreffen in der Nordhessen Arena schon für die ein oder andere Überraschung gut. Warum sollte also nicht ausgerechnet auswärts beim Tabellenprimus der Knoten platzen, wo es für die Wölfe nichts zu verlieren gibt? Kassels gefährlichster Spieler ist gerade Ryan Olsen, der das mannschaftsinterne Topscorer-Ranking mit 19 Punkten anführt. Im Vergleich dazu hat Selbs fleißigster Angreifer Josh Winquist 14 Punkte eingesammelt. Im Hinspiel unterlagen die Selber Wölfe zuhause gegen die Kassel Huskies mit 0:3.
Sonntagsgegner ESV Kaufbeuren hat sieben Punkte mehr auf dem Konto als die Selber Wölfe und belegt aktuell Tabellenplatz acht. Drei aus ihren letzten sechs Spielen konnten die Allgäuer für sich entscheiden, zuletzt gab es eine 2:4-Niederlage bei den Lausitzer Füchsen. Grundsätzlich zählen die Joker nicht als das auswärtsstärkste Team: Nur zwei ihrer bisher sieben Auswärtsspiele konnten die Allgäuer für sich entscheiden. Schlechter schnitten in der Ferne bislang nur Crimmitschau und Bad Nauheim ab. Vor heimischer Kulisse möchten die Selber Wölfe sicher gerne für die 3:5-Niederlage aus dem Hinspiel revanchieren. Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, muss das Wolfsrudel vor allem auf Topscorer Sami Blomqvist (18 Punkte) aufpassen und den guten Daniel Fießinger überwinden, der mit eine Fangquote von 92,16 Prozent auf einen ähnlichen starken Wert kommt wie Selbs Kevin Carr (92,99 Prozent).
Mark McNeill blickt voraus
Selbs Assistenzkapitän Mark McNeill schmeckt die Niederlagenserie natürlich gar nicht: „Wir haben als Team die letzten fünf Spiele reflektiert und unsere Fehler analysiert. Wir haben zu viele Fehler in der Defensive gemacht, zu viele Strafen gezogen und Fehler gemacht, die uns die Spiele gekostet haben.“ Dass die Verletztenliste aktuell so lang ist, lässt der 31-Jährige nur bedingt als Ausrede gelten: „Die Ausfälle von Richi, Schwambo und Luis sind nicht leicht zu verkraften. Sie alle spielen eine wichtige Rolle in unserer Mannschaft. Das heißt allerdings für uns alle, noch mehr aus uns herauszuholen und uns selbst anzutreiben, um in jedem Spiel eine hervorragende Leistung aufs Eis zu bringen.“
Zu guter Letzt verrät uns der Kanadier noch, was sich die Wölfe für die kommenden beiden Spiele vorgenommen haben: „Wir müssen gegen Kassel hungrig und entschlossen auftreten sowie bereit sein, alles zu geben, um einen Sieg mit nach Hause zu bringen. Zum Abschluss des Wochenendes haben wir ein Heimspiel hier in Selb gegen Kaufbeuren. Unsere Fans verdienen es, dass wir unser bestmögliches Eishockey spielen und sie mit einem Sieg belohnen.“
Lineup
Die gute Nachricht zuerst: Carson McMillan hat seine Sperre abgesessen und wird ab Freitag wieder auflaufen können. Keine Chance auf einen Einsatz gibt es jedoch für Luis Marusch, Richard Gelke und Daniel Schwamberger, die – wie vermeldet – allesamt verletzungsbedingt noch länger fehlen werden.
selb-live.de – Presseinfo Selber Wölfe, Foto: Mario Wiedel