10.11.2016 – Sieben Spiele am Stück gewonnen, nach elf Spieltagen in der Oberliga-Süd mit drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Nach einem spielfreien Wochenende kommt es nun für die Selber Eishockeycracks zum großen Gipfeltreffen – und das gleich im Doppelpack. Am Freitag (20 Uhr) geht es für die „Wölfe“ zum
Zweitplatzierten nach Deggendorf, zwei Tage später (18 Uhr) steht in der heimischen NETZSCH-Arena das Duell gegen den Dritten Regensburg auf dem Programm.
„Deggendorf steht auf Platz zwei. Das sagt eigentlich alles. Ihr Ausländerduo funktioniert hervorragend und auch hinten haben sie sich mit Leuten wie Martell und Monteith deutlich verstärkt. Ich erwarte aggressive Gastgeber, die uns früh attackieren werden. Da müssen wir vor allem in den ersten 20 Minuten hellwach sein“, blickt VER-Coach Henry Thom auf die erste der beiden anstehenden Aufgaben voraus. Und in der Tat haben die Niederbayern bislang sämtliche Erwartungen übertroffen, stehen zurecht in der Tabelle mit vorne. Natürlich hat der Erfolg auch Namen. Mit Kyle Gibbons, mit bislang 17 Toren mit Abstand bester Vollstrecker der Liga, und Curtis Leinweber (derzeit 22 Scorerpunkte) konnten die beiden Kontingentstellen mit zwei in Deutschland bis dato unbekannten Top-Leuten besetzt werden. „Leinweber ist der Denker und Lenker. Aber er spielt auch defensiv stark und gewinnt Bullys“, wird Trainer John Siconski in der Eishockeynews zitiert. Gibbons wird außerdem durch seinen fulminanten Handgelenkschuss gefürchtet. Doch auch wenn Andrew Schembri derzeit verletzungsbedingt fehlt, so hat die Deggendorfer Offensivabteilung mit den Janzen-Brüdern und Stefan Ortolf noch weitere Spieler, die Anteil an der derzeitigen Erfolgsserie des Vereins haben – ebenso, wie der in Selb bestens bekannte Travis Martell in der Verteidigung.
Können die Selber „Wölfe“ den Schwung der ersten Wochen über die Länderspielpause mitnehmen? „Die kleine Pause war wichtig und gut für uns. Die Mannschaft konnte sich körperlich regenerieren, Zeit mit den Familien verbringen und einfach mal ausspannen. Man merkt es im Training, die Intensität ist hoch und die Lust auf Eishockey groß. Jetzt müssen wir unseren Spielrhythmus schnell wiederfinden“, meint hierzu Selbs Trainer Thom, der selbst ein paar freie Tage bei der Familie in Timmendorf verbrachte.
„Regensburg ist vielleicht nicht so aus den Startlöchern gekommen, wie man sich das vorgestellt hätte. Aber dass diese Mannschaft Qualität hat, zu den besten Mannschaften in der Oberliga gehört, ist bekannt. Sie haben viel Erfahrung in der Truppe und sind immer gefährlich“, steht den Jungs von Henry Thom mit dem Match gegen den amtierenden Oberligameister gleich der nächste schwere Brocken bevor. Mit 3:2 in der Verlängerung behielt Selb im Hinspiel die Oberhand. Umso mehr dürfte der EVR um die Top-Scorer William Trew und Brandon Wong, der beide Treffer gegen die „Wölfe“ markierte, auf Revanche aus sein.
„Sowohl in Deggendorf als auch gegen Regensburg entscheiden Kleinigkeiten. Alle drei Mannschaften bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau. Die Tagesform, die Abgeklärtheit vor dem Tor und vor allem die Defensivreihen werden ausschlaggebend sein“, so Henry Thom, für den trotz der sportlichen Brisanz das nur zwei weitere Spiele sind. „Natürlich stehen die Mannschaften ganz oben in der Tabelle. Aber das macht die Sache auch nicht richtungsweisend oder wichtiger als jedes andere Wochenende. Es sind erst elf Spiele durch. Es wird immer Höhen und Tiefen geben. Am Ende entscheidet die Konstanz“, erklärt er.
Interessant wohl für viele, ob sich Regensburgs Trainer Doug Irwin im Anschluss an das Spiel in Selb bei der Pressekonferenz erklären wird. Aufgrund mehrerer aus seiner Sicht negativer Vorkommnisse in der vergangenen Saison hatte er sich geäußert, nicht mehr bei Pressekonferenzen in Selb teilnehmen zu wollen. „Meiner Information nach wird unser Trainer ganz normal an der Pressekonferenz am Sonntag teilnehmen. Bisher ist mir nichts Gegenteiliges bekannt und somit gehe ich davon aus, dass die Konferenz ganz normal ablaufen wird“, so zumindest Stefan Liebergesell, Pressesprecher des EV Regensburg auf Nachfrage gegenüber sport-in-hochfranken.de Der Buhmann bei den Selber Fans dürfte der Coach wohl aber so und so sein. Auch diesmal rechnet der VER Selb mit einer größeren Kulisse. Der Einlass in die NETZSCH-Arena ist bereits ab 16:30 Uhr. Es wird empfohlen, den Online-Kartenvorverkauf zu nutzen – Tickets gibt es u.a. HIER bei oberfrankentickets.de
In Sachen Kader müssen die Selber „Wölfe“ neben dem verletzten Nikolaus Meier in Deggendorf nach dem Goaliefight im Spiel gegen Weiden auf den gesperrten Keeper Sebastian Stefaniszin verzichten. Manuel Kümpel wird so zwischen den Pfosten stehen, als dessen Back-up Marko Suvelo fungieren. Herbert Geisberger und Jared Mudryk waren zuletzt leicht angeschlagen, stehen aber wieder auf dem Eis. Hinter Ben Böhringer steht noch ein kleines Fragezeichen. Nach seiner Handverletzung wird die sportliche Leitung das Abschlusstraining am Donnerstagabend abwarten. Ebenfalls unsicher ist der Einsatz von Förderlizenzspieler Ole Olleff.
Schiedsrichtereinteilung
Deggendorf - Selb: Fischer (Kalnik, Klima)
Selb - Regensburg: Hascher (C. Gazzo, M. Gazzo)
Alle weiteren Spiele an diesem Wochenende
Freitag
EC Peiting – ERC Sonthofen
EC Bad Tölz – EV Landshut
EHC Waldkraiburg – EV Lindau
EV Weiden – EHV Schönheide
EV Regensburg – Höchstadter EC
Sonntag
EHV Schönheide – Deggendorfer SC
EV Lindau – EV Weiden
EV Landshut – EHC Waldkraiburg
ERC Sonthofen – EC Bad Tölz
Höchstadter EC – EC Peiting
Die aktuelle Tabelle
Pl. | Verein | Sp. | Tore | Pkt. |
1. | VER Selb | 11 | 55:23 | 28 |
2. | Deggendorfer SC | 11 | 47:37 | 25 |
3. | EV Regensburg | 11 | 46:27 | 24 |
4. | EC Bad Tölz | 11 | 49:24 | 23 |
5. | EC Peiting | 11 | 34:28 | 20 |
6. | EV Landshut | 11 | 29:28 | 18 |
7. | Höchstadter EC | 11 | 33:38 | 17 |
8. | EV Weiden | 11 | 41:41 | 16 |
9. | EHC Waldkraiburg | 11 | 31:48 | 11 |
10. | EV Lindau | 11 | 23:52 | 7 |
11. | EHV Schönheide | 11 | 29:42 | 5 |
12. | ERC Sonthofen | 11 | 30:59 | 4 |
selb-live.de – Foto: VER Selb