1.4.2022 – Herbert Hohenberger kam, sah und siegte bei den Selber Wölfen. Trotz aller Erfolge trennen sich nun die Wege. Bereits im Februar fiel die Entscheidung gegen eine Vertragsverlängerung, die sich die Verantwortlichen des Vereins nicht leicht gemacht haben. Ein Verharren in der aktuellen Situation und in der aktuellen Rolle in der Liga soll es nicht geben.
Aktuell wird die komplette Organisation „auf links gedreht“ und genau analysiert, welche Rädchen noch nicht optimal ineinandergreifen und an welchen Stellen nachjustiert werden muss. Auf der Trainerposition will man sich neue Impulse von außen holen.
Zweieinhalb erfolgreiche Jahre Herbert Hohenberger übernahm die Mannschaft in der laufenden Saison 2019/2020, als das Erreichen des Minimalziels, die Playoff-Teilnahme in der Oberliga Süd, stark gefährdet war. Herbert riss das Ruder herum, brachte einen neuen Spielstil in die NETZSCH-Arena und führte die Wölfe in die Playoffs. Die Saison wurde dann wegen der Corona-Pandemie nach dem Ende der Hauptrunde abgebrochen. Was folgte, waren zwei Spielzeiten, deren Umstände und Rahmenbedingungen außergewöhnlich und alles andere als einfach waren: Kontaktbeschränkungen, Lockdown, Geisterspiele, kurzfristige Spielabsagen oder -verlegungen prägten die Oberliga-Saison 2020/2021. Doch Herbert Hohenberger manövrierte sein Wolfsrudel unbeirrt zur Meisterschaft in der Oberliga Süd und gewann auch das große Oberliga-Finale gegen die Hannover-Scorpions mit dem damit verbundenen Aufstieg in die DEL2.
Die erste DEL2-Saison der Selber Wölfe lief dann über lange Zeit alles andere als gut. Nach vielen Nacken- und Schicksalsschlägen, die für ein ganzes Jahrzehnt gereicht hätten, schloss das Team als abgeschlagener Tabellenletzter die Hauptrunde ab. Stets positiv gestimmt blieb trotz allem Headcoach Herbert Hohenberger, der es verstand, nicht nur seine Mannschaft, sondern auch das gesamte Umfeld bei Laune und den Glauben an Klassenerhalt stets aufrecht zu halten. Letztendlich sorgte der Headcoach dafür, dass sein Team rechtzeitig zu den Playdowns mental als auch körperlich fit war und souverän in der ersten Runde gegen die Bayreuth Tigers den Klassenerhalt perfekt machte.
„Wir haben – auch unter Einbindung der erweiterten Vorstandschaft - lange und intensiv analysiert, wie wir auf der Trainerposition weitermachen und ob wir Herbert weiterverpflichten oder nicht. Letztendlich hat die Vorstandschaft bereits im Februar die Entscheidung getroffen, dass wir den Vertrag mit Herbert nicht verlängern werden. Das haben wir ihm auch gleich mitgeteilt und ausführlich erklärt. Diese Entscheidung fiel, obwohl wir absolut davon überzeugt waren, dass wir mit Herbert die Klasse halten werden – was ja dann auch so erreicht wurde. Es war natürlich keine leichte Situation, aber wir haben Stillschweigen bis Saisonende vereinbart und wir sind Herbert sehr dankbar, dass er äußerst professionell reagiert und weiter alles für unseren VERein gegeben hat”, gibt Vorstand Jürgen Golly einen Einblick in die Planungen. „Herbert hatte fast zweieinhalb überaus erfolgreiche Jahre bei uns. Trotz allen Erfolgs sind wir zur Einschätzung gekommen, dass die Organisation dringend neue Impulse, Ideen und einen frischen Blick von außen auf die internen Abläufe benötigt. Wir haben in der prekären Phase in dieser Saison bei der intensiven und engen Zusammenarbeit mit Herbert festgestellt, dass wir bei gewissen Dingen unterschiedlicher Auffassung sind. Wir haben die Zukunft fest im Blick und möchten mit der Mannschaft und mit der gesamten Organisation den nächsten Schritt machen, uns weiterentwickeln und uns als feste Größe in der DEL2 etablieren. Mit Blick auf unsere mittel- und langfristigen Ziele, sind wir zur Einschätzung gekommen, dass wir den nächsten Entwicklungsschritt des Eissports in Selb mit einem neuen Headcoach gehen wollen. Unbestritten ist, dass Herbert nun erhobenen Hauptes, mit breiter Brust und voller Stolz über das Erreichte von Bord gehen kann. Diese Erfolge muss ihm erst einmal jemand nachmachen”, ergänzt Vorstand Thomas Manzei. „Wir, die gesamte Organisation und das Umfeld werden Herbert Hohenberger als absoluten Erfolgstrainer, als tollen, sympathischen und offenen Menschen in bester Erinnerung behalten. Und genau das hat Herbert auch verdient”, fügt Jürgen Golly noch hinzu.
selb-live.de – Presseinfo VER Selb; Foto: Mario Wiedel