1.12.2021 – Selber Wölfe vs. Bayreuth Tigers 4:6 (1:3; 1:2; 2:1); Gegen elf Bayreuther Feldspieler verpennten die Selber Wölfe die ersten 40 Minuten vollkommen. Der überwiegende Teil des Wolfsrudels ließ jegliche Einsatzbereitschaft vermissen. Die Bayreuther Rumpftruppe hingegen spielte clever und engagiert und nahm vollkommen verdient den Sieg mit nach Hause.
Die nur mit elf Feldspielern angetretenen Gäste begannen furios. Sie waren stets einen Schritt schneller, wacher und aggressiver als die Wölfe. Und dies schlug sich auch gleich auf der Anzeigentafel nieder: Nachdem in der ersten Spielminute Pither der Puck frei vorm leeren Tor noch über den Schläger sprang, war es vier Minuten später Järveläinen, der das 0:1 markierte. Bayreuth weiter am Drücker und folgerichtig in der sechsten Minute das 0:2. Torschütze wiederum Järveläinen. Nun schienen die Hausherren aufgewacht zu sein, denn kurz darauf erzielte Aquin im Nachschuss den Anschlusstreffer zum 1:2. Nach jeweils einem Pfostentreffer auf beiden Seiten gelang jedoch Bindels in der 14. Minute das 1:3. Nun war guter Rat teuer auf Selber Seite.
Auch wenn die Gäste aus der Wagnerstadt im zweiten Spielabschnitt nicht mehr so viel Tempo aufs Eis bringen konnten, waren sie doch weiter in allen Belangen überlegen und zeigten auch mehr Willen und Einsatzbereitschaft. Das erste Ausrufezeichen setzten dennoch die Wölfe durch Reuß, doch Herden konnte die Scheibe sichern. In der 33. Minute erhöhte Meier im Nachschuss auf 1:4. 55 Sekunden später kam es noch schlimmer für den VER: Hohmann nutzte eine 3-auf-1-Situation zum 1:5. Leise Hoffnung keimte im Wölfe-Lager nach Aquins 2:5 noch einmal auf. Bezeichnend, dass das Tor durch eine sehenswerte Energieleistung vom jungen Reuß eingeleitet wurde. Kurz vor Drittelende hatten die Gäste noch eine Dreifachchance, doch Weidekamp ließ den sechsten Gegentreffer noch nicht zu.
Der letzte Spielabschnitt gehörte trotz sieben Strafminuten den Wölfen. Zum einen lag das an den langsam schwindenden Kräften bei den Tigers, zum anderen schienen die Gastgeber dann doch langsam aufzuwachen. So scheiterte Vantuch zunächst noch an Herden, ehe Miglio wieder mit einem satten Schuss ins kurze Eck den 3:5 Anschlusstreffer markierte. Sollte doch noch was gehen für die Wölfe? Im weiteren Verlauf hatten diese drei 2-auf-1-Breaks, doch Aquin, Thompson, Miglio und Reuß ließen diese in verschiedenen Konstellationen ungenutzt. In der 54. Minute machte Kolozvary mit dem 3:6 in Überzahl den Deckel auf die Partie. Reuß – einer der wenigen Lichtblicke im Wölfe-Dress an diesem Abend – brachte seine Farben zwar noch einmal auf 4:6 heran, doch mehr ließen die Tigers bis zur Schlusssirene nicht mehr zu.
Mannschaftsaufstellungen und Statistik
Selber Wölfe: Weidekamp (Spiewok) – Slavetinsky, Menner, Walters, Böhringer, Silbermann, Ondruschka, Gimmel – Aquin, Thompson, Reuß, Miglio, Vantuch, Hechtl, Klughardt, Gelke, Deeg, Naumann
Bayreuth Tigers: Herden (Steinhauer, Zimmermann) – Meisinger, Davis, Gabriel, Pokovic – Järveläinen, Hohmann, Pither, Meier, Kolozvary, Ratmann, Bindels
Tore: 5. Min. 0:1 Järveläinen (Davis, Hohmann); 6. Min. 0:2 Järveläinen (Pokovic, Kolozvary); 7. Min. 1:2 Aquin (Thompson, Reuß); 14. Min. 1:3 Bindels (Meier, Davis); 33. Min. 1:4 Meier (Ratmann, Kolozvary); 34. Min. 1:5 Hohmann (Pither, Ratmann); 36. Min. 2:5 Aquin (Reuß, Thompson); 43. Min. 3:5 Miglio (Deeg, Aquin); 54. Min. 3:6 Kolozvary (Hohmann, Järveläinen; 5/4); 58. Min. 4:6 Reuß (Gelke, Böhringer)
Strafzeiten: Selb 6 + 5 für Walters; Bayreuth 0
Schiedsrichter: Kannengießer, Schütz (Pfeifer, Schnabel)
Zuschauer: 488
selb-live.de – Presseinfo VER Selb; Foto: Mario Wiedel
Aus der Pressekonferenz:
Nach dem Derby fand VER-Trainer Herbert Hohenberger deutliche Worte. „Das war ein peinlicher Auftritt meiner Mannschaft, ich bin sprachlos“, habe er Einsatz, Charakter und Leidenschaft vermisst. „Wenn wir uns weiter so präsentieren, gewinnst du gegen keine Sau“, kritisierte er. Seine Führungsspieler seien nicht vorhanden gewesen. „Ich hoffe, dass sie selbst wissen, dass sie heute scheiße waren“, polterte er weiter und entschuldigte sich bei den Zuschauern für die gezeigte Leistung seines Teams.
Schon am Freitag geht es für die Wölfe weiter. Dann zuhause gegen Bad Tölz. Nach dem Spiel gegen Bayreuth heißt es aber am Mittwoch zunächst trainingsfrei für die Spieler, die sich, anders formuliert, nach den Worten des Trainers aus der Eishalle erst einmal verpissen sollen.
An diesem Dienstag fand ein weiteres Nachholspiel in der DEL2 statt
EHC Freiburg – Eispiraten Crimmitschau 3:1 (1:0, 2:0, 0:1)
Tore: 1:0 (19.) Pageau, 2:0 (21.) Neher, 3:0 (28.) Bräuner, 3:1 (57.) Feser; Strafminuten: Freiburg 4, Crimmitschau 2; Zuschauer: 638
Tabelle
Pl. | Club | Sp. | Pkt. | Tore | Diff. |
---|---|---|---|---|---|
1. | EC Bad Nauheim | 18 | 39 | 65:47 | +18 |
2. | Löwen Frankfurt | 17 | 38 | 67:36 | +31 |
3. | Dresdner Eislöwen | 18 | 35 | 64:51 | +13 |
4. | Ravensburg Towerstars | 17 | 32 | 63:51 | +12 |
5. | Bayreuth Tigers | 16 | 25 | 53:48 | +5 |
6. | Heilbronner Falken | 19 | 24 | 61:64 | -3 |
7. | EC Kassel Huskies | 17 | 23 | 53:55 | -2 |
8. | Eispiraten Crimmitschau | 14 | 22 | 39:36 | +3 |
9. | EHC Freiburg | 17 | 22 | 47:56 | -9 |
10. | Lausitzer Füchse | 16 | 21 | 49:47 | +2 |
11. | Tölzer Löwen | 18 | 21 | 52:76 | -24 |
12. | ESV Kaufbeuren | 16 | 19 | 52:61 | -9 |
13. | EV Landshut | 15 | 15 | 47:55 | -8 |
14. | Selber Wölfe | 14 | 12 | 38:67 | -2 |