20.2.2021 - Blue Devils Weiden - Selber Wölfe 3:2 n.V. (2:0; 0:2; 0:0; 1:0); Enttäuschung bei den Wölfen. Im jüngsten Derby bei den Blue Devils Weiden reichte es für die Mannen von Wölfe-Coach Herbert Hohenberger nur zu einem Punkt. Die Blue Devils siegten in einer Partie zweier Teams auf Augenhöhe mit 3:2 nach Verlängerung.
„Mit der Mannschaft, die die Blue Devils haben, schlagen sie sich bislang weit unter Wert“ – so Wölfe-Coach Herbert Hohenberger im Vorfeld der Partie. Der 52jährige Kärtner hatte eine gewisse Vorahnung, die sich leider bestätigen sollte. Nach 20 Minuten lag sein Team mit 0:2 gegen einen couragierten und laufstarken Gastgeber hinten. Der Rückstand nicht unverdient, Weiden in der Schussstatistik wie auch bei den Torchancen mit Vorteilen. Sein Comeback nach langer Verletzungspause hätte sich Wölfe-Stürmer Gelke sicherlich anders vorgestellt. Als er erstmals zum Wechsel kam, lagen die Hausherren schon mit 1:0 in Front. 29 Sekunden waren gespielt, als Devils-Topscorer Homjakovs von der Außenbahn nach innen zog und Weidekamp keine Chance ließ. Auch wenn sich Gare & Co in der Folge durchaus einige Chancen erspielten – die richtigen Hochkarätiger, die EVW-Goalie Endres vor große Schwierigkeiten gestellt hätten, waren nicht dabei. Die Einheimischen mit schnellen gefälligen Angriffen, bei Selb hingegen blieb das ansonst so gefürchtete Wölfe-Offensivfeuerwerk leider aus. Gewohnt solide und sattelfest stand die Wölfe-Defensive bei zwei Unterzahlspielen. Was durchkam, war sichere Beute von Weidekamp. Aber auch sein Gegenüber Endres hellwach, der gegen Miglio im Nachstochern und gegen Ondruschka aus der Distanz sicher parierte. Eine Dublette zum 1:0 dann Treffer Nummer zwei der Hausherren. Der Ex-Selber Thielsch sah Homjakovs, der per Doppelpack und seinen 26sten Saisontreffer das nicht unverdiente 2:0 besorgte.
Die Kabinenansprache von Wölfe-Coach Hohenberger fiel sicherlich lauter als gewöhnlich aus und die Marschroute war klar: Mund abputzen, Gas geben und zurück ins Spiel kommen. Aber so einfach war dies nicht, denn Weiden strotzte nur so vor Selbstvertrauen und spielte mit der 2:0 Führung im Rücken weiter frech auf. Glück für die Wölfe, dass Samanski die Großchance zum 3:0 liegen ließ, nicht minder gefährlich Homjakovs wenig später in aussichtsreicher Position. Die Hochfranken kamen dann besser in die Partie und als Snetsinger in Überzahl nach intensivem Nachsetzen der wichtige 2:1 Anschluss gelang, ging ein spürbarer Ruck durch die Mannschaft. Und es kam – aus Wölfe-Sicht gesehen – noch besser. 103 Sekunden später glichen die Wölfe auf 2:2 aus. Boarchinov mit einem Strahl von der rechten Seite – Endres ohne Chance. 30 Minuten waren gespielt, alles wieder offen. Mit diesem Spielstand trotz offenem Schlagabtausch und Chancen auf beiden Seiten ging es in die Kabine. Schade, denn Zimmermann hatte nach Zuspiel von Hechtl die riesen Möglichkeit auf die Führung, aber Enders parierte glänzend.
Spannender Schlussabschnitt und die Frage: Wer hat noch mehr Körner im Tank? Thielsch hatte gleich zu Beginn die Chance sein Team in Front zu schießen, aber Weidekamp konnte stark abwehren. Die Partie wurde körperbetonter, aber keineswegs unfair. Beide Teams lauerten auf ihre Chancen, blockten Schüsse und wussten, dass der nächste Fehler durchaus die Vorentscheidung bedeuten könnte. Die größten Möglichkeiten noch in der regulären Spielzeit den Siegtreffer zu markieren, waren gerecht verteilt: In der 52. Minuten tauchte Boiarchinov alleine vor Endres auf, aber der Weidner Goalie rettete per Reflex, in der 55. Minute hätte Kirchberger in seinem 500sten Pflichtspiel für Weiden berühmt werden können – Weidekamp der Spielverderber mit einem sensationellen Save. Hitzig und ruppig zugleich die Endphase. Nach einem Foul an Linden wurde vom Schiedsrichtergespann eine 5 plus Spieldauer wegen Kniechecks gegen Homjakovs ausgesprochen – aber erst nach gut 2minütiger Unterbrechung, da zuerst die große Strafe Müller, danach Thielsch und schlussendlich dann gegen den Weidner Topscorer verhängt wurde. Fünf Minuten WölfePowerplay, leider ließen die VER-Cracks diese einmalige Chance ungenutzt und nachdem es nach 60 Minuten 2:2 Unentschieden stand musste die Entscheidung in der Overtime fallen. Hier nun der VER mit klaren Feldvorteilen in der Anfangsphase - Miglio, Snetinger, Ondruschka oder Slaventinsky – der Treffer wollte einfach nicht fallen. Als viele schon auf das Penaltyschiessen schielten, schlugen die Hausherren in Person von Heinisch noch zu. Der Routinier ließ bei einem Break Weidekamp mit einem ansatzlosen Handgelenkschuss rechts oben zum 3:2 Siegtreffer keine Chance.
Mannschaftsaufstellungen und Statistik
Blue Devils Weiden: Endres (Bätge) - Müller, Herbst, Schreyer, Noe, Enk, Schusser, Jakob, Pronath - Heinisch, Homjakovs, Thielsch, Habermann, Kirchberger, Schmidt, Latta, Samanski, Zerter-Gossage, Palka, Arlt, Zawatsky
Selber Wölfe: Weidekamp (Mannchen) - Ondruschka, Silbermann, Linden, Slavetinsky, Böhringer, Wenisch, Hirschberger, Gimmel - Miglio, Gare, Snetsinger, Gelke, Miculka, Boiarchinov, Schiener, Hammerbauer, Geisberger, Klughardt, Zimmermann, Hechtl
Tore: 1. Min. 1:0 Homjakovs (Müller, Samanski); 15. Min. 2:0 Homjakovs (Thielsch, Müller); 28. Min. 2:1 Snetsinger (Miglio, Ondruschka; 4/3); 30. Min. 2:2 Boiarchinov (Gare, Miglio; 5/4); 65. Min. 3:2 Heinisch (Thielsch, Noe; 4/4)
Strafzeiten: Weiden 6 + 5 + Spieldauer gegen Homjakovs; Selb 10
Schiedsrichter: Lajoie, Reitz (Lender, Laudenbach)
selb-live.de – Presseinfo VER Selb
Alle weiteren Spiele an diesem Spieltag
EV Lindau Islanders - EC Peiting 2:4 (0:0, 1:1, 1:3)
Tore: 0:1 (27.) Feuerecker, 1:1 (29.) Farny, 2:1 (41.) Farny, 2:2 (44.) Nagtzaam, 2:3 (58.) Nagtzaam, 2:4 (59.) Ehliz; Strafminuten: Lindau 6, Peiting 10
EHF Passau Black Hawks - Eisbären Regensburg 4:5 (1:2, 1:2, 2:1)
Tore: 0:1 (6.) Gajovsky, 1:1 (11.) Blackburn, 1:2 (15.) Flache, 1:3 (24.) Flache, 1:4 (34.) Heger, 2:4 (40.) Blackburn, 3:4 (49.) Kana, 3:5 (56.) Divis; 4:5 (60.) Blackburn; Strafminuten: Passau 8, Regensburg 8
Höchstadter EC – Starbulls Rosenheim 3:2 (2:0, 1:0, 0:2)
Tore: 1:0 (1.) Kostourek, 2:0 (9.) Neugebauer, 3:0 (32.) Jentsch, 3:1 (59.) Meier, 3:2 (60.) Gibbons; Strafminuten: Höchstadt 24, Rosenheim 19 + Spieldauerdisziplinarstrafe Heidenreich
SC Riessersee – ECDC Memmingen Indians 1:3 (0:1, 1:1, 0:1)
Tore: 0:1 (17.) Herm, 1:1 (28.) C. Eckl, 1:2 (32.) Svedlund, 1:3 (60.) Schmid; Strafminuten: Riessersee 8, Memmingen 2
Deggendorfer SC – HC Landsberg Riverkings 7:4 (2:1, 1:1, 4:2)
Tore: 0:1 (9.) Strodel, 1:1 (16.) Greilinger, 2:1 (19.) Röthke, 3:1 (34.) Kumeliauskas, 3:2 (38.) Strodel, 3:3 (43.) Rypar, 4:3 (52.) Gawlik, 5:3 (56.) Röthke; 5:4 (58.) Reuter, 6:4 (59.) Greilinger, 7:4 Kuchejda; Strafminuten: Deggendorf 10, Landsberg 18