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rathaus selb2.11.2025 – Der Neubau des Feuerwehrhauses in Silberbach, Bekanntgaben, Berichterstattung Anfragen – neben den bereits auf selb-live.de veröffentlichten Themen beschäftigte sich der Selber Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung noch mit folgenden Tagesordnungspunkten:

+++ Vereidigung des neuen Stadtratsmitgliedes Rita Bieschke-Vogel +++

Nach dem Ausscheiden von Susann Fischer aus dem Stadtrat der Stadt Selb wurde deren Nachfolgerin vereidigt. Rita Bieschke-Vogel, Vorsitzende des Selber Ortsverbands von Bündnis 90/Die Grünen, rückt als Nachrückerin auf der Liste ihrer Partei in den Stadtrat der Großen Kreisstadt Selb nach. Sie nahm die Wahl an und legte in der öffentlichen Sitzung den Eid nach Artikel 31 Absatz 4 der Bayerischen Gemeindeordnung ab

 

+++ Neubau Feuerwehrhaus Silberbach; Sachstand und weitere Planung +++

Bei der Vorstellung der überarbeiteten Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus in Silberbach wurde deutlich, dass die bestehende Linde und der Brunnen vor dem aktuellen Gebäude erhalten bleiben. Ein Gutachten bestätigte den guten Gesundheitszustand des Baums, wie Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch betonte. Das SelbWERK, vertreten durch Architekt Günther Wirth, stellte die angepasste Planung vor: Das neue Gebäude rückt etwas weiter nach hinten, bleibt in der Breite kompakter, dafür kürzer, und erhält eine neue Zufahrt entlang der Ostseite sowie einen zusätzlichen Rad- und Fußweg zum Alarmeingang. Trotz leicht steigender Kosten – insgesamt rund 2,5 Millionen Euro – bezeichnete Pötzsch das Projekt als notwendig und zweckmäßig. Der Schulungsraum soll künftig auch für öffentliche Zwecke nutzbar sein.

 

+++ Bekanntgabe der in der nichtöffentlichen Sitzung gefassten Beschlüsse +++

Bekanntgegeben wurden mehrere Auftragsvergaben. So erhält die Firma ISGUS den Zuschlag für die Anschaffung eines neuen Zeiterfassungssystems (ZEUS X). Der Umstieg auf Windows Server 2025 und Exchange Server SE wird durch die Bechtle GmbH IT-Systemhaus Nürnberg umgesetzt. Zudem wird die Schlauchpflegeanlage der Freiwilligen Feuerwehr Selb durch eine neue Anlage der Firma Prey Maschinenbau GmbH & Co. KG aus Kiel ersetzt.

Für den geplanten Neubau der Kindertagesstätte auf dem ehemaligen Jahnsportplatz wurden ebenfalls mehrere Fachplanungsaufträge vergeben: Die Tragwerksplanung übernimmt das Büro IbF 2Statik (Marktredwitz), die HLS- und ELT-Planung das Büro Rennert Ingenieure (Hof), der Wärmeschutz wird vom Büro Plankult (Hof) betreut, die Schallschutzberechnungen erstellt das Büro IBAS (Bayreuth), und der Brandschutznachweis wird durch das Büro Thies Consult (Hof) erarbeitet.

 

+++ Sachstand Trinkbrunnen +++

Die Stadt Selb plant, mit Unterstützung der ESM und der Abwasserbetriebe zwei öffentlich zugängliche Trinkwasserbrunnen zu errichten – jeweils einen im Rosenthal-Park und in der Pfaffenleithe. Grundlage ist ein Beschluss des Stadtrats auf Antrag der Aktiven Bürger Selb, der die Teilnahme am Landes-Sonderförderprogramm „Kommunale Trinkwasserbrunnen“ vorsieht.

Nach Abschluss der erforderlichen Untersuchungen stellte die Stadt am 9. Oktober den Förderantrag. Bereits einen Tag später kam die Rückmeldung, dass das Budget für das Jahr 2025 vollständig ausgeschöpft ist. Eine Aufnahme in das aktuelle Programm ist daher nicht mehr möglich. Die Stadt Selb hat daraufhin umgehend einen Antrag für das Förderjahr 2026 gestellt.

 

+++ Änderung der Satzung der Großer Kornberg Betriebs GmbH +++

Der Selber Stadtrat hat einer Änderung der Satzung der Großer Kornberg Betriebs GmbH zugestimmt. Hintergrund ist die Umsetzung neuer rechtlicher Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive – CSRD) sowie die im vergangenen Jahr vom Freistaat Bayern beschlossenen Erleichterungen für kommunale Unternehmen.

Bisher sah die Satzung vor, dass der Jahresabschluss und der Lagebericht nach den Regelungen für große Kapitalgesellschaften zu erstellen und zu prüfen sind. Diese Verpflichtung hätte künftig auch eine aufwendige Nachhaltigkeitsberichtspflicht zur Folge gehabt. Durch die nun beschlossene Anpassung entfällt dieser Passus – die Gesellschaft kann künftig die für kleinere Kapitalgesellschaften geltenden Bestimmungen anwenden.

Damit werden Prüf- und Berichtspflichten vereinfacht, die Kosten für Steuerberatung und Jahresabschlüsse gesenkt und der Verwaltungsaufwand reduziert. Der geänderte Gesellschaftsvertrag muss nun noch notariell beurkundet und anschließend ins Handelsregister eingetragen werden.

 

+++ Fortführung der Straßenbestandsverzeichnisse +++

Beschlossen wurden mehrere Anpassungen im Straßen- und Wegesystem. Ein Teilstück der Ortsstraße 529 (Fl. Nr. 78/3) in Spielberg wird eingezogen, weil es zwischen Privatgrundstücke übergegangen ist. Auch der Feld- und Waldweg Nr. 253 (Fl. Nr. 156/0) in Spielberg wird in ein Einziehungsverfahren aufgenommen, um die angrenzenden Grundstücke korrekt zuzuordnen. In Vielitz wird eine Teilfläche eines städtischen Grundstücks zur gesicherten Zufahrt für das private Grundstück Fl. Nr. 17 als Ortsstraße gewidmet. Damit ist die Erschließung rechtlich abgesichert, und ein bisheriger Gestattungsvertrag entfällt.

 

+++ Aufstellung und Betrieb eines weiteren Entbinderungsofens der Firma KYOCERA +++

Erteilt wird das gemeindliche Einvernehmen für die Aufstellung und den Betrieb eines weiteren Entbinderungsofens der Firma KYOCERA Fineceramics Europe GmbH auf dem Firmengelände in der Lorenz-Hutschenreuther-Straße 81. Das Vorhaben liegt im Geltungsbereich des qualifizierten Bebauungsplans Nr. 145 und befindet sich in einem eingeschränkten Industriegebiet. Städtebaulich bestehen keine Einwände, sofern die festgelegten Lärm- und Immissionswerte eingehalten werden. Das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren wird vom Landratsamt Wunsiedel geprüft. Auch aus bauordnungsrechtlicher Sicht bestehen keine Bedenken.

 

+++ Berichterstattung zu Anfragen +++

Mehrere Anliegen aus vergangener Stadtratssitzung wurden von der Stadtverwaltung behandelt und wie folgt darüber informiert: Der Gegenverkehr für Radfahrer in der Carl-Zollfrank-Straße wurde inzwischen umgesetzt. Zur Entlastung des städtischen Bauhofs bei der Ausschilderung von Veranstaltungen werden Angebote regionaler Firmen eingeholt, um die Kosten der Fremdvergabe mit der Eigenleistung zu vergleichen. Außerdem wurde angeregt, dass lokale Gastronomen sich gegenseitig unterstützen und bewerben, um die Vielfalt der Selber Gastronomie zu stärken; der Vorschlag wird beim nächsten Tourismustreff diskutiert.

 

+++ Anfragen +++

Lisa Schiener (FWS) wünscht eine Übersicht über die Auslastung der Kinderbetreuungsplätze, insbesondere der Notgruppen.

Matthias Müller (CSU) stellte Fragen zum Porzellangäßchen. Die Stadtverwaltung erklärte, dass nach Beschluss des Bauausschuss der Halbkreis des Porzellangäßchens in der Ludwigstraße aus Kostengründen zurückgebaut wurde. Jährlich wiederkehrende Ausbesserungen hatten hohe Kosten verursacht, weshalb der Bereich reduziert wurde. Die Entscheidung wurde fachlich und technisch sorgfältig abgewogen, um langfristig Kosten zu sparen, ohne bestehende Urheberrechte zu verletzen. Die verbleibenden Porzellansteine der Künstlerin Barbara Flügel werden für notwendige Reparaturen genutzt. Ein direkter Kontakt zu Frau Flügel wurde bisher nicht aufgenommen. Künftige Möglichkeiten einer Wiederherstellung oder alternativen Gestaltung im Rahmen der Ludwigstraßensanierung könnten zu einem späteren Zeitpunkt geprüft werden.

Roland Graf (SPD) machte auf den fehlenden Wetterschutz am Busbahnhof aufmerksam; das Bauamt prüft derzeit Lösungen.

Thomas Rohstock (Ortssprecher Silberbach) wies auf einen tief sitzenden Gulli in der Straße „Zur Hohen Warte“ hin, der für Autofahrer gefährlich sein kann.

Zudem regte in der Bürgersprechstunde der Kioskbetreiber am Waldbad Langer Teich im Bereich des Kiosks einen überdachten Pavillonanbau an.

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