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rathausschild4.11.2016 – „Die Zeit des Frustes ist vorbei, und da braucht es auch kein Schöngerede“, lobte Oberbürgermeister Uli Pötzsch im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Tourismus die kleinen bis großen Unternehmen in der Stadt, denen es gelungen ist, Arbeitsplätze zu schaffen. „Unsere politische Aufgabe muss es sein, für

mehr Lebensqualität in unserer Stadt zu sorgen“, weiß er, dass viele Betriebe qualifizierte Fachkräfte suchen. Mehr Attraktivität gelte es zu schaffen, um genau diese Arbeitskräfte nach Selb und die Region zu locken. Dabei verweist er auf einige bemerkenswerte Zahlen, die Wirtschaftsförderin Nadja Hochmuth dem Gremium aufzeigte: über 7.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, rund 1.500 Einpendler (Jahr 2014), 5,5 Prozent die aktuelle Arbeitslosenquote – vieles habe sich in den vergangenen Jahren zum Positiven entwickelt. Die Wirtschaftsförderin berichtete dazu von rund 70 Glückwunschkarten im Zuge von Gewerbeanmeldungen, die man im vergangenen Jahr habe versenden können. Hier steht man seitens der Stadt gerne als Dienstleister bei Fragen und zur etwaigen Unterstützung zur Seite. „Vergangenes muss raus aus den Köpfen“, sieht Pötzsch in Sachen Arbeitsplätzen eine Aufbruchsstimmung. Gar mehr Ausbildungsplätze als Bewerber würde es geben. Die Entwicklungen in Sachen Outlet-Center in der Innenstadt hätten gar größeres Interesse an Immobilien entfacht. Für den Rathauschef ist der Aufwärtstrend klar spürbar, „und diese Energie positiver Meldungen müssen wir nach außen transportieren“, meint er weiter. Nicht nur hier sieht Pötzsch Selb zu oft als zu negativ betrachtet. „Wir hatten zuletzt in einem Jahr über 120 Veranstaltungen“, verweist er auf eine beachtliche Zahl genehmigter Veranstaltungen, zusätzlich kämen noch zahlreiche weitere kleine Feierlichkeiten wie vereinsinterne Veranstaltungen hinzu.

 

Eine der nächsten Aktionen ist der Wintermarkt am kommenden Sonntag. Aus der Veranstaltung „Gemeinsam für Selb“ hat sich ein ehrenamtlich arbeitender Workshop „Feste und Märkte“ herauskristallisiert. Nach dem überarbeiteten Frühlingsmarkt, der allerdings vom schlechten Wetter negativ beeinflusst war, wird nun der Michaeli-Markt durch einen am kommenden Sonntag stattfindenden Wintermarkt ersetzt. Ein buntes Rahmenprogramm wurde da ehrenamtlich auf die Beine gestellt. „Das übrigens, um die Besucher der Outlets auch in die Innenstadt zu locken, wovon der Einzelhandel profitieren kann“, so Pötzsch. Auch im kommenden Jahr werden wieder verschiedenste Veranstaltungen (mit)organisiert. Den Beginn machen die Ausbildungsmesse in der Bogner-Schule (28.1.) und die Hochzeitsmesse im Rosenthal-Theater (29.1.). Weitere feste Termine füllen ohnehin den Eventkalender 2017. Darunter wird das Festival-Mediaval zur mittlerweile zehnten Auflage tausende Mittelalterfans anlocken. Im direkten Vorfeld des Porzellinerfestes findet außerdem die „Sommerlounge“ als „get-together“ der Region Fichtelgebirge am Porzellanikon statt. Im Rahmen des Bürgerfestes wird der Selber Spielmanns- und Fanfarenzug sein 60jähriges Jubiläum feiern. Für Ideen zur Attraktivitätssteigerung dieser traditionellen Veranstaltung stehen jederzeit die Türen offen, wie Pötzsch auf Nachfrage von Carsten Hentschel (CSU/FWS) erläuterte. Um Veranstaltungen wie auch Messeauftritte, wo man in Stuttgart, München, Nürnberg und Leipzig vertreten sein wird, wird sich zukünftig Hochmuths neue Mitarbeiterin Kristina Rödig kümmern.

Gerade nach der Teilnahme an Messen erfahre man laut Hochmuth im Bereich des Tourismus spürbar höhere Nachfrage. Infopakete wurden so viele wie in den vergangen Jahren noch nie geordert. Die Übernachtungszahlen steigen ebenso an. 40.000 Übernachtungen konnten 2015 registriert werden, und dabei fallen Zahlen wie die privater Übernachtungsmöglichkeiten wie Ferienwohnungen genauso nicht in die Statistik wie beispielsweise die Anzahl derer, die beim Festival Mediaval auf der Zeltwiese übernachten. Walter Wejmelka (SPD) sieht die Neuorganisation der Touristinfo als einen weiteren Grund für die guten Zahlen. Potential für weitere qualitativ gute Betten sei, wie von Hentschel nachgehakt, gegeben. Gerade die Anzahl von Geschäftskunden sei laut Hochmuth ebenso gestiegen, oft müssten diese allerdings mangels Kapazitäten außerhalb von Selb übernachten. Ebenfalls berichtete Hochmuth im Bereich Tourismus von einer guten Resonanz des Wohnmobilstellplatzes. So konnte hier das mittlerweile 1.500 Wohnmobil begrüßt werden. Pötzsch verriet, dass man bereits Bestrebungen habe, diesen im Zuge der Neugestaltung des Marienplatzes zu erweitern. Kai Hammerschmidt (SPD) erwähnte außerdem zum Bereich Tourismus, dass man zukünftig auch verstärkt Busreiseunternehmen Touren nach Selb vermitteln sollte. Auch gab er an, dass in der Region weiter zu sehr jede Stadt auf sich schaue, das Fichtelgebirge als Dachmarke müsse mehr in den Vordergrund aller werblichen Bemühungen sein.

Hochmuth erklärte zum Thema Breitbandausbau, dass spätestens im Frühjahr 2017 alle Ortsteile ein schnelles Internet nutzen können. Über das Programm „Bayern WLAN“ will man zudem im Innenstadtbereich ein kostenfreies WLAN anbieten. Die Ludwigstraße wird mit zwei HotSpots am Rathaus und am IQ-Wohnhaus am Otto-Keitel-Platz komplett abgedeckt werden und auch umliegende Bereiche erreichen. Für den Markt- bzw. Martin-Luther-Platz wird über einen Sponsor ebenso freies Internet ermöglicht“, ergänzte hierzu Oberbürgermeister Uli Pötzsch.

Qualitativ hochwertig und informativ soll zukünftig das monatlich herausgegebene Magazin „SELBstPortrait“ als Nachfolger des „Selb Aktiv“ werden, das erstmals am 21. Januar erscheinen wird. In der kommenden Woche wird außerdem der neu überarbeitete Seniorenratgeber veröffentlicht. Geplant ist im Vorraum der Touristinfo die Installation eines Infoterminals. Dieses soll rund um die Uhr Gästen zu Verfügung stehen, u.a. bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten hilfreiche Informationen liefern.

Carsten Hentschel fragte zu den Bemühungen seitens der Stadt Hof zu einem eventuellen IKEA-Standort auch in Selb an. Der Oberbürgermeister stellte umgehend klar, dass es keinen Sinn mache, etwas hinauszuposaunen was nicht spruchreif ist. Hof hatte schließlich umgehend ein öffentliches Veto seitens des Möbelriesen erhalten. Aber Pötzsch verhehlt nicht, dass IKEA natürlich seit über drei Jahren ein Thema im Rathaus ist. „Momentan sieht man aber von unserer Region ab“, weiß er und ergänzte: „Wir bewerben uns nach unterschiedlichsten Gesichtspunkten, Voraussetzungen und vielen mehr jeden Monat bei 10-15 Unternehmen“, so die laufenden Bemühungen. Abschließend der Sitzung verriet Uli Pötzsch den Ausschussmitgliedern, dass im Zuge des Kreisverkehrsneubau an der Autobahnanschlussstelle Selb-Nord die Autobahndirektion auch den Bau eines Pendlerparkplatzes veranlasst.

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