Banner 300x125

Rosenthal Outlet Center Banner neu 23.05.2024

kunstraeume selb 0425 Banner

Anzeige

barbara sendbuehler27.3.2019 – Mit einem musikalischen Projekt der besonderen Art wollen die katholische Pfarrei Herz Jesu und Dekan Hans Klier in den nächsten Monaten gesangsbegeisterte Menschen zum Singen mittelalterlicher Choräle motivieren. Unter dem Motto „Gregorianisches Choral-Singen“ sind Frauen wie Männer gleichermaßen eingeladen,

gemeinsam mit der Musiklehrerin und Gesangspädagogin Barbara Sendbühler einen eigenen Choral-Chor auf die Beine zu stellen. Dabei soll einerseits die Liebe zum Choralgesang gepflegt werden, andererseits aber auch ein Gottesdienst in der katholischen Kirche zum Mittelalter-Festival vorbereitet werden.

Auch wenn das Mönchtum heute nicht mehr den Zulauf hat wie in früheren Zeiten, so erfreuen sich die Mönchsgesänge nach wie vor allergrößter Beliebtheit. Das gilt für den Gregorianischen Choral der Westkirche und ihres Mönchtums genauso wie für die stimmgewaltigen Mönchsgesänge der Ostkirche und ihrer Klöster, seien sie russisch, griechisch oder rumänisch. Äußerst gelungene CD-Einspielungen von Mönchen aus berühmten Klöstern wie etwa Heiligenkreuz bei Wien haben in den letzten Jahren einen regelrechten Gregorianik-Boom in der Musikwelt ausgelöst und diese besondere wie traditionsreiche Kirchenmusik wieder in den Fokus gerückt.

Der ursprünglich einstimmige Wechselgesang des Gregorianischen Chorals prägt die katholische Liturgie bis heute. Selbst die evangelisch-lutherische Kirche hat mit dem Introitus am Anfang ihrer Sonntagsgottesdienste dieses Erbe bewahrt. „Viele Menschen hören diesen Gregorianischen Choral sehr gerne. Wir wollen nun den Menschen ermöglichen, diesen besonderen Musikstil selbst zu erlernen, zu üben und dann auch einen Gottesdienst liturgisch mitzugestalten. Wir freuen uns, dass wir mit Barbara Sendbühler aus Weißenstadt eine erfahrene, professionelle und hoch motivierte Gesangslehrerin gefunden haben, die dieses Chor-Projekt für uns anbietet“, hält Dekan Hans Klier fest.

Der Gregorianische Choral geht auf Papst Gregor I. („den Großen“) zurück, der von 590 bis 604 amtierte. Über Jahrhunderte bildete dieser Wechselgesang die Grundlage der Messliturgie in den Klöstern und wurde auch zur Grundlage der Kunstmusik. Es handelt sich dabei stets um gesungene Psalmen, Gebete und auch Bibeltexte, die dadurch noch in tiefere seelische Ebenen vordringen, als das rein gesprochene Wort, das oft auf der Verstandesebene „hängen bleibt“. Der Gregorianische Choral ist einstimmig, wird a capella ohne Instrumente wiedergegeben und bildet eine starke Innigkeit ab, die trotz der musikalischen Formenstrenge zu Herzen geht.

barbara sendbuehlerBarbara Sendbühler ist schon im Vorfeld von der Idee und dem Projekt begeistert. Sie liebt den Gregorianischen Choral auch persönlich sehr. Die studierte Profimusikerin und –sängerin ist im Rahmen ihres Studiums der Kirchenmusik, des Gesangs und der Gesangspädagogik in Regensburg vertieft mit der Gregorianik in Berührung gekommen. „Die Gregorianik wurde zur Grundlage sämtlicher abendländischer europäischer Musiktradition. Das ist den Klöstern zu verdanken, die diese Musik weiterentwickelt und kultiviert haben und bis heute pflegen“, hält sie fest.

Auch wenn es immer einmal historische Momente gegeben hat, in denen die Gregorianik zurückgedrängt wurde, so hat sie sich doch alle musikalischen Modernisierungen zum Trotz bis heute überlebt, auch dank großer Klöster wie Münsterschwarzach oder Solesmes in Frankreich. Barbara Sendbühler hat schließlich selbst mehrfach an Choralkursen zur Gregorianik im Kloster Waldsassen teilgenommen, „aus Privatvergnügen, aber auch damit die Kenntnisse nicht flöten gehen“, wie sie festhält. Nun will sie ihren Wissensschatz und ihre Begeisterung für die Gregorianik auch im Rahmen dieses Chorgesang-Projekts in Selb weitergeben.

Gesangsbegeisterte Männer und Frauen sind auch über Selb hinaus herzlich eingeladen mitzuwirken. Dekan Klier versteht das Projekt ohnehin als ökumenische Initiative. „Es locken tolle Stücke aus der Stiftsbibliothek des Klosters Einsiedeln aus den Jahren von 960 bis 970, die für den damaligen Abt komponiert wurden. Es ist also Mittelalter pur, das wir hier zum Klingen bringen. Wer mitmachen will, sollte ein Faible für liturgischen Gesang und auch lateinische Stücke haben. Das Projekt soll Spaß machen und die liturgische Gestaltung eines Gottesdienstes münden“, so Sendbühler.

Die Projektleiterin kündigt aber auch an: „Die Teilnehmer erwartet auch ein hervorragendes Stimmtraining. Man findet bei der Gregorianik einen ganz neuen Zugang zu sich selbst und zur eigenen Stimme. Das beinhaltet auch meditative Elemente, die der inneren Ruhe dienen.“ Nun freuen sich Dekan Klier und die Musiklehrerin und Gesangspädagogin auf alle Interessenten, die sich zum Auftakt einfinden.

Start des Projekts ist Donnerstag, 4. April, um 19.30 Uhr im katholischen Pfarrheim Herz Jesu in Selb. Bei dem ersten Treffen werden auch die weiteren Termine mit den Teilnehmern vereinbart. Nähere Informationen und einen Infoflyer gibt es im katholischen Pfarramt Herz Jesu von Selb (Tel. 09287/2379).

selb-live.de - Presseinfo

FacebookXingTwitterLinkedIn