19.3.2019 - Daran vorbeigehen konnte niemand, der mit dem WGG zu tun: schon seit Wochen wurde fleißig geprobt und vorbereitet, damit am Abend des 14. März die diesjährige Auflage von „Kultur im Atrium“ im wahrsten Sinne über die Bühne gehen konnte. Bereits in der
Zeit vor den Faschingsferien zeigten die aufgehängten Banner, die Proben der Techniker und natürlich der Künstler an, dass dieser Höhepunkt im Verlauf eines Schuljahres am Walter-Gropius-Gymnasiums immer näher rückte.
Als es dann endlich soweit war, hatte sich das Atrium des Gymnasiums wie immer bestens gefüllt, der Ruf der Veranstaltung eilt ihr mittlerweile weit voraus. Die Jazz-AG läutete „KiA 2019“ mit „The Girl from Ipanema“ ein und vermittelte bei Regen und Sturm draußen jede Menge Urlaubsfeeling. Und sie setzte gleich ein Zeichen, denn bei „Kultur im Atrium“ stehen die Darbietungen und die Schüler im Mittelpunkt. Die Moderatoren des Abends, Franziska Schmidt und Edward Piroschenko, ließen es sich aber natürlich nicht nehmen, die Besucher und Gäste herzlich zu begrüßen, unter anderem Oberbürgermeister Uli Pötzsch und den stellvertretenden Schulleiter Matthias Grimm, der im Namen der erkrankten Direktorin Tabea-Stephanie Amtmann die Veranstaltung offiziell eröffnete. Er verknüpfte „KiA“ mit dem Bauhaus-Jubiläum, das in diesem Jahr groß gefeiert wird; „Kultur im Atrium“ ist einer der Programmpunkte im Rahmen der Arbeit des Netzwerkes Selb-Amberg, das eine große Zahl von Aktivitäten rund um das Schaffen von Walter Gropius anbietet. Aber auch das Motto dieses Jahres, „Die Welt neu denken“, passe zum Abend, denn zu einem Auftritt vor so vielen Menschen gehörten schließlich Mut, Kreativität und Phantasie. Mit diesen Worten gab er die Bühne wieder frei und der nächste Auftritt bestätigte seine Anmerkungen auch gleich: die meisten Besucher kannten sicher den Song der Jazz-AG im Original, doch diesen mit einer Jazznote wie auch „Liquido“ von „Narcotic“ auf dem Akkordeon hatten vermutlich die wenigsten so schon einmal gehört – dass der Song auch zu diesem Instrument passt, bewies Julius Goldner der seit Jahren den Abend bereichert und auch dieses Mal den Rhythmus fand, der die Zuhörer begeisterte. Auf ihre ausdrucksvollen und gleichzeitig gefühlvollen Stimmen setzen ganz zu Recht Chiara Sbriglia und Claudia Saalfrank, die ebenfalls schon zur Stammbesetzung gehören; Chiara Sbriglia präsentierte „When I was your man“ von Bruno Mars, Claudia Saalfrank überzeugte mit „Sin in your skin“ von Aiden Martin, das sie auf dem Klavier vortrug. Die einen kennen den Ablauf bei KiA schon bestens, die anderen sind echte Newcomer: die DanceSisters aus der 6a waren zum ersten Mal dabei. Letizia Hofmann und Lisa Fuchs zeigten bei ihrer Performance viel athletisches Talent kombiniert mit Eleganz. Deswegen erhielten sie wie alle anderen Künstler des Abends ganz zu Recht den „Gropi-Award“, den sich jeder Schüler verdient hatte, der mit seinem Auftritt zum Erfolg des Abends beitrug. Und auch ein Lehrer war unter den Preisträgern: Wolf Böckel hatte vor einigen Jahren bereits selbst bei „Kultur im Atrium“ mitgewirkt, daran erinnerten ihn die beiden Moderatoren in einem kleinen Sketch, in dem sie seine „Gesangkünste“ auf der großen Videoleinwand präsentierten. Am Ende ließ er sich dank der freundlichen Aufforderung des Publikums trotz anfänglichen Sträubens sogar auf ein weiteres Lied ein. Sein Auftritt war selbstverständlich nicht zufällig, sondern leitete über zum letzten Punkt vor der Pause: Wolf Böckel hatte das P-Seminar „Musikvideo“ unterstützt, das durch Hanna Schaubmar und Anna Rahm seine Arbeit vorstellte. Die Schülerinnen und Schüler aus der Q12 hatten in zwei Jahren unter Leitung von Musiklehrer Florian Niedrig einen Songtext entworfen und videoreif weiterentwickelt, den sie dann mit Hilfe der Band „Geile Zeit“ in die Praxis umsetzten. Die Besucher konnten sich von der Qualität des Songs beim Auftritt des P-Seminars mit dem Vokalensemble überzeugen und anschließend die Videofassung sehen, für die das Seminar großen Applaus erhielt. Mit diesem Act endete der erste Teil der Veranstaltung; in der Pause konnten sich alle Gäste an den SMV-Bratwurstständen stärken und Gespräche führen, nicht zuletzt mit ehemaligen Schülern, die sich die Veranstaltung nicht entgehen ließen. Nach der Rückkehr ins Atrium ließ die Jazz-AG mit „Tequila“ die kalten Temperaturen und den Regen schnell vergessen; danach verblüffte Lasse Roelofsen die Besucher genauso wie Moderatorin Franziska Schmidt mit seinen Kartentricks – jeder konnte dank der Videowand zusehen und sich trotzdem nicht erklären, wie die Karten plötzlich Farbe und Zahl wechselten. Nachdenklich und fordernd wurde es beim Song „Dear German People“, den der Musikkurs aus der Q12 präsentierte. Die Schülerinnen und Schüler waren vom kritischen Text des Songs „Dear Mr. President“ von P!nk so beeindruckt, dass sie ihn umformulierten und damit auf Missstände in Deutschland hinwiesen. Untermauert wurden ihre Bitten und Forderungen von einem Video, das die Probleme zeigte, die es ihrer Meinung nach immer noch in unserem Land gibt. Dann waren die drei DanceGirls (Lisa Fuchs, Nele Wirth, Angelina Ottner) der 6a an der Reihe, die mit sportlich-akrobatischen Einlagen zum Song „In Your Mind“ von Dynoro beeindruckten. Anne Pötzsch präsentierte gemeinsam mit dem Instrumentalensemble „Can’t take my Eyes off you“ und drückte so einen sehr persönlichen Dank aus. Moritz Täuber sorgte dann als Comedian für viele Lacher, er traf den Nerv mit seinen Kommentaren zu Selfies, Touristen und der Schule. Sina-Alenica Frenzl begeisterte wie schon in den Jahren zuvor als Tanzmariechen, sie faszinierte alle mit ihrem Tempo, dem Rhythmusgefühl und ihrer Körperbeherrschung. Und dann war sie auch schon wieder vorbei, die „Kultur im Atrium“, fast: denn zum guten Brauch gehört der Abschluss, der dem Orchester zusammen mit dem Chor vorbehalten ist. „Natural“ von den „Imagine Dragons“ brachte das Prinzip der Veranstaltung auf den Punkt: es ist ganz natürlich, ganz normal für die Schülerinnen und Schüler des WGG, sich bei solchen Veranstaltungen zu engagieren, weil es Spaß macht zu zeigen, was in ihnen steckt.
Der Dank der Moderatoren und damit verbunden viele „Gropi-Awards“ und weitere Geschenke ging vor dem offiziellen Ende an die zahlreichen Künstler, aber auch an die Techniker und Helfer im Hintergrund, Hausmeister Markus Kulbacki, die SMV, die Verbindungslehrer und an Florian Niedrig für die musikalische Unterstützung an diesem Abend.
selb-live.de – Presseinfo WGG Selb