18.12.2018 - Was haben die Kamele der Familie Richter aus Wiesau, die Klosterkirche der Redemptoristen in Cham und der Waldwipfelpfad in Sankt Englmar gemeinsam? Alle drei so unterschiedlichen wie reizvollen Sehenswürdigkeiten bildeten die Ausflugsziele
einer abwechslungsreichen Fahrt der Kirchengemeinde Erkersreuth am Samstag des dritten Adventswochenendes. Die Exkursion unter dem Motto „Adventszauber“ stimmte 30 Teilnehmer aus Erkersreuth und Umgebung völlig stressfrei auf das nahe Fest ein.
Frühmorgens ging es los in Richtung Wiesau. Dort gab es eine tierische Begegnung der ganz besonderen Art mit den fünf Kamelen von Claudia und Thomas Richter. Die Familie lebt in dem Wiesauer Ortsteil Schönfeld und hat dort eine kleine Kamelfarm eingerichtet. Beide baten die Reisegruppe auf ihr Anwesen. Unvermittelt fanden sich die Gäste den Kamelen gegenüber, die dort in aller Ruhe aus einer Futterkrippe ihr Frühstück einnahmen.
Die Tiere präsentierten sich überaus „gastfreundlich“, zutraulich und suchten sofort den Kontakt und die Nähe zu ihren Gästen. Sie ließen sich geduldig über ihr weiches Fell streicheln und strahlten mit ihren Besuchern für Fotos um die Wette. Besonders Junghengst Schirkan tat es den Besuchern sichtlich an. Er ließ sich besonders gerne knuddeln. Gemächlichen Schritts liefen die schönen wie freundlichen Tiere immer wieder zu den Gästen. Das ließ ganz vergessen, dass sie auf freiem Feld bis zu vierzig Stundenkilometer schnell rennen können.
Seit 2015 hat das Ehepaar nun eigene Kamele. Claudia und Thomas Richter berichteten von der Haltung der Tiere und beantworteten viele Fragen dazu. Nach einer Stunde fiel der Abschied von den gemütlichen und liebenswürdigen Tieren richtig schwer. Doch es ging weiter zu der wunderschönen Klosterkirche des Redemptoristen-Ordens in Cham. Dieser Orden wurde 1732 von Alfonso Maria de Liguori in Süditalien gegründet und widmet sich besonders der Seelsorge und der Volksmission.
Dieses Gotteshaus stellt ein wahres Kleinod dar. Die wie das Geistliche Zentrum mit dem Kloster aus roten Mauersteinen erbaute Kirche beherrscht mit ihren beiden hohen Kirchtürmen und der markanten Architektur und Farbe weithin sichtbar das Stadtbild von Cham. Hier wurde die Gruppe vom Klosteroberen und Rektor Pater Peter Renju empfangen, der die Gruppe anschaulich, herzlich und einladend durch seine Kirche führte und sich viel Zeit für die Gäste aus Erkersreuth nahm.
Pater Renju berichtete vom Klosterleben. Zur Zeit bilden fünf Priester (Patres) und drei Mönche (Fratres) den örtlichen Konvent. Die Geistlichen sind sehr gefragte Seelsorger und Beichtväter. Die Seelsorge und auch das Exerzitien- und Seminarprogramm im Geistlichen Zentrum des Klosters sind der erklärte Schwerpunkt des Konvents. Das Kloster, die Klostergemeinschaft und die Gottesdienste sind sehr beliebt und besitzen große Ausstrahlung in der gesamten Region. Nach den Worten des Klosteroberen kommen morgens an den Werktagen um acht Uhr immer zwischen 30 und 50 Gottesdienstbesucher zur Morgenmesse, an den Sonntagen versammeln sich meist mehr als vierhundert Gläubige zu den Messen.
Es gibt viel zu bewundern in dieser beeindruckenden Klosterkirche, die vom Historismus der Jahrhundertwende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert geprägt ist und deren Wände fast vollständig bemalt sind. Im Jahr 1900 wurde mit dem Bau der Kirche, des Klosters und dem Exerzitienhaus begonnen. Nach zweijähriger Bauzeit wurden das Kloster und die Kirche fertiggestellt. Ordensbruder Max Schmalz malte die Kirche dann aus. Im Jahre 1909 wurde die Klosterkirche schließlich durch den Regensburger Bischof feierlich eingeweiht.
Pater Renju gab einen Einblick in die Besonderheiten der ungewöhnlich farbenfrohen künstlerischen Gestaltung der Kirche. Er erläuterte die Bilderzyklen, die besonderen Marienikonen, die für den Orden und die Klostergemeinschaft eine große Rolle spielen, die Gestaltung des Chorgestühls mit sehr ungewöhnlichen Holzbildern der alttestamentlichen Propheten und führte die Gruppe der Kirchengemeinde Erkersreuth auch in die kleine Kapelle für die Tagzeitengebete der Mönche. Dort ist ein restaurierter mittelalterlicher Flügelaltar zu bewundern.
In der Sakristei öffnete der Pater die „Garderobe“ und zeigte einige liturgische Gewänder. Schließlich holte er auch aus dem Tresor etliche wertvolle „Vasa sacra“ hervor wie etwa besondere Abendmahlskelche und große festliche Monstranzen für die Fronleichnamsprozessionen. Nach diesem eindrucksvollen Besuch im Redemptoristen-Kloster ging es von Cham nach Bad Kötzting weiter. Dort wurde in der bekannten Brauereigaststätte Lindner-Bräu herzhaft bayerisch gespeist.
Den Abschluss der gelungenen Fahrt bildete ein Abstecher zu dem Waldwipfelpfad in Sankt Englmar. Dort konnten die Teilnehmer in dreißig Metern luftiger Höhe auf dem leicht schwankenden Wipfelpfad über den Bäumen schweben und anschließend auf festem Boden bei Schneefall und Glühwein den Naturerlebnispfad und den Weihnachtsmarkt in der Waldanlage genießen.
selb-live.de – Presseinfo