1.10.2022 - Groß ist die Freude bei der Initiative „Kultur Erbe Bayern“. Wie bereits berichtet, werden die Pläne“, das unter Denkmalschutz stehende Schlossensemble Erkersreuth zu einem KulturCampus zu entwickeln, mit 6,8 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesprogramms „KulturInvest“ gefördert. Mittelfristig soll nun das gesamte Schlossareal revitalisiert und als Ortsmitte von Erkersreuth etabliert werden.
Eine fantastische Nachricht für „Kultur Erbe Bayern“ sowie für die Stadt Selb und das Fichtelgebirge: Die Pläne der Initiative „Kultur Erbe Bayern“, das unter Denkmalschutz stehende Schlossensemble Erkersreuth zu einem KulturCampus zu entwickeln, können realisiert werden. Möglich wird dies durch die Entscheidung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags vom 29. September, das Projekt mit 6,8 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesprogramms „KulturInvest“ zu fördern. Die Beteiligung des Bundes beträgt grundsätzlich bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Neben den staatlichen und institutionellen Förderungen lebt KULTUR ERBE BAYERN vom Engagement seiner Mitglieder, freiwilligen Helfer:innen, Spender:innen, Stifter:innen und privaten Förderer. Auf dieses Engagement baut die Initiative auch für Schloss Erkersreuth, um die zusätzlich notwendigen Eigenmittel aufzubringen.
„Wir sind außerordentlich dankbar für die vielfältige Unterstützung, die wir für unseren Antrag auf Projektförderung aus weiten Teilen der Politik auf allen Ebenen erhalten haben. Wir sind wirklich glücklich über diese Entwicklung“, sagt Bernhard Averbeck-Kellner, Geschäftsführer von „Kultur Erbe Bayern“. Er fügt hinzu: „Mit einem solchen Rückenwind können wir das Projekt Schloss Erkersreuth weiter vorantreiben und sicher weitere Förderer, Spender:innen und Partner gewinnen. Durch die Zuwendungen von „KulturInvest“ kann „Kultur Erbe Bayern“, in greifbarer Zukunft – und nicht erst in weiter Ferne – den Bestand des Schlosses als einzigartiges Zeugnis der bundesdeutschen Kultur- und Wirtschaftsgeschichte sichern und zu einem lebendigen Schauplatz kultureller Aktivitäten zukunftsfähig gestalten. Schloss Erkersreuth verstehen wir als einen „Motor für die Region“ – als Innovationsort für Kunst, und Kultur, Wirtschaft und Politik. Schloss Erkersreuth wird wieder weit über die Landesgrenzen hinaus strahlen.“
Das Schlossareal Erkersreuth umfasst verschiedene Gebäude. Es ist geplant, mittelfristig das gesamte Schlossareal zu revitalisieren und als Ortsmitte von Erkersreuth zu etablieren. Die Gebäude bzw. auch Gebäudeteile erhalten unterschiedliche Nutzungen, die sich insgesamt zu einem schlüssigen und nachhaltigen Gesamtkonzept fügen. Ausgangspunkt ist und bleibt das Schloss mit dem Schlosshof, welche öffentlich nutzbar gemacht werden und zusammen mit der Kirche das Ortszentrum von Erkersreuth bilden. Das ehemalige Brauhaus und auch die Tenne angrenzend an das Verwaltergebäude werden in diesem Zusammenhang zu „dienenden“ Gebäuden. Sie sollen künftig die öffentliche Nutzung der anderen Bereiche unterstützen und zur Wiederbelebung des gesamten Areals beitragen. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat Schloss Erkersreuth aufgrund der besonderen geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung als national bedeutsames Kulturdenkmal klassifiziert.
Auf der Substanz des 1748 von derer von Lindenfels im Stil des Rokoko erbauten Schlosses gestaltete Philip Rosenthal seit den 1950er Jahren zusammen mit namhaften international bekannten Künstlern nicht nur ein architektonisches Gesamtkunstwerk, sondern ein Zentrum künstlerischen Schaffens und einen Ort der Begegnung. Der historische Kern wurde von bedeutenden temporären Künstlern der 60er Jahre weiterentwickelt. Günter Ferdinand Ris, Victor Vasarely, HAP Grieshaber und viele mehr zeichneten für die optische und Hans Werner Henze für die musikalische Gestaltung der Räume verantwortlich. Philip Rosenthal versammelte die internationale Kulturwelt ebenso wie Politikgrößen wie Willy Brandt, Johannes Rau, Helmut Schmidt, Franz-Josef Strauß oder den englischen Premierminister Edward Heath in der oberfränkische Porzellanstadt Selb. Trotzdem sich internationale Prominenz die Klinke in die Hand gab, war das ehemalige Rittergut nie ein elitär verschlossener Ort: Philip Rosenthal öffnete das Schloss auch für die Mitarbeiter und Freunde des Unternehmens und schaffte somit einen breiten kulturellen Austausch. 2020 hatte „Kultur Erbe Bayern“ das Schloss mit seiner einzigartigen Ausstattung erworben und es vor einer ungewissen Zukunft bewahrt.
selb-live.de – Presseinfo Kultur Erbe Bayern