22.11.2021 – Wenn die Schülerinnen und Schüler derzeit pandemiebedingt auf manche Veranstaltung verzichten müssen, Vorlesen macht allen Spaß und geht sogar unter Hygienebedingungen. So hatte die Luitpold-Grundschule Selb auch in diesem Jahr wieder bekannte Menschen aus dem öffentlichen Leben angeschrieben und sie gebeten, an diesem Tag in die Schule zu kommen, um den Schülerinnen und Schülern einer Klasse etwas vorzulesen.
Thema des diesjährigen Vorlesetags war „Freundschaft“ und dazu brachten die Gäste ganz verschiedene, aber äußerst liebevoll ausgewählte Bücher mit.
So las Selbs Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch in der Klasse 1/2dG aus der Kinderbuchreihe von Sven Nordqvist „Pettersson und Findus“ die erste Folge „Wie Findus zu Pettersson kam“. Mucksmäuschenstill lauschten die Kinder der Geschichte, in der Findus seine ersten Worte sprach, seine gestreifte Hose bekam und aufregende Abenteuer erlebte. Am Ende bedankten sich die Schüler mit einem ordentlichen Applaus.
Gleich in zwei Klassen stellte sich Anne Buchmann als Vorlesegast zur Verfügung. Die Kinder der Klasse 1f führte sie ins Land der Olchis. Mitgebracht hatte sie die Bücher „Die Olchis und der Schmuddelhund“ sowie „Ein Drachenfest für Feuerstuhl.“ „Beide Geschichten waren toll!“, lautete die einstimmige Antwort aller am Ende dieser besonderen Schulstunde.
Der Klasse 3e las Frau Buchmann anschließend die lustige Geschichte über den kleinen Krumpfling Egon vor. Krumpflinge sind kleine, pelzige Wesen, die in vollgestopften Kellern der Menschen wohnen. Aus altem Gerümpel bauen sie sich ihre Burgen und die Schimpfwörter der Menschen werden zu leckerem Krumpftee gekocht. Wie das geht, kann man in dem Buch „Die Krumpflinge“ von Annette Roeder nachlesen.
Auch die Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei waren eifrig als Vorlesegäste im Einsatz:
Unter den Bäumen im Pausenhof traf sich die Klasse 1e mit Annette Reckmann, der Leiterin der Stadtbücherei. Das war genau die richtige Umgebung für die erste Geschichte: Darin ging es um eine kleine Waldmaus, die sich unter dem bunten Herbstlaub verirrte und ein unheimliches Rascheln und Schniefen hörte. Es war aber zum Glück nur der kleine Igel, ein guter Freund von ihr, den sie schon vermisst hatte. Als Nächstes präsentierte Frau Reckmann das Buch „Freunde“ von Helme Heine. Schon auf dem Einband waren die Hauptfiguren zu sehen, nämlich die Maus Johnny Mauser, der Hahn Franz von Hahn und der dicke Waldemar, ein Schwein. Deren Aufgabe bestand darin, am Morgen den Bauernhof zu wecken. Gespannt lauschte die Klasse, was die drei Freunde anschließend unternahmen und wie sie sich am Abend ewige Freundschaft schworen. Besonderen Spaß machte es den Kindern, die Illustrationen des Buches genau zu betrachten und lustige Details zu entdecken.
Ganz genau passend zur Räubergeschichte von Astrid Lindgren "Im Wald sind keine Räuber", wählte Frau Reckmann danach den Vorleseort für die Klasse 4f unter den Bäumen in der Pfaffenleithe.
„Es fing an dunkel zu werden.“ Großmutters weißes Haus und den dunklen Wald hatten die Kinder in Gedanken direkt vor Augen. Niemand fürchtete sich, denn "Im Wald sind keine Räuber!" Aber doch, vom Fenster aus zeigte die Puppe Mimi Peter und den Kindern der 4f den Räuberhauptmann Fiolito, der mit seinen 40 Räubern im Schein des Lagerfeuers im dunklen Wald lauerte. Fiolito war hinter Mimis Perlenkette von unschätzbarem Wert her.
Zum Glück, die Küchentür war abgeschlossen. Jemand schlich zur Tür. Am Türgriff wurde gerüttelt. Ob es Fiolito gelang, die Perlen zu rauben? Die Klasse 4f kann die Frage jetzt beantworten.
Zeitgleich besuchte Frau Süß von der Stadtbücherei die Klasse 2f. Sie las aus der Bücherreihe „Tafiti“ die Werke „Auch beste Freunde streiten mal“, sowie „Heute bin ich du“ vor. „Tafiti“ ist ein Erdmännchen und ist mit dem Pinselohrschwein „Pinsel“ befreundet. Gemeinsam erleben sie viele spannende Abenteuer und halten als beste Freunde stets zusammen.
Einen Klassiker der bekannten Kinderbuchautorin Enid Blyton, nämlich die „Fünf Freunde“ brachte Museumsdirektor a.D. Wilhelm Siemen für die Klasse 3/4dG mit. Gebannt lauschten die jungen Zuhörer in einem über eine Stunde dauernden Vortrag ihrem Vorleser. 5 Freunde, die gemeinsam den Sommer auf einer Insel verbringen, das sprach die Klasse sofort an. Richtig spannend wurde es dann aber, als die Kinder auf dieser Insel eine alte Ruine mit einem Labyrinth und einem finsteren Verlies entdeckten. Als dann bei Sturm auch noch ein altes Wrack angespült wurde, auf dem die Kinder eine mysteriöse alte Schatzkarte entdeckten, nahm das Abenteuer seinen Lauf. So mancher hätte gerne noch weiter gelauscht, um zu erfahren, ob und welchen Schatz die 5 Freunde eventuell noch finden. Vielleicht nimmt deshalb der eine oder andere das Buch demnächst selbst in die Hand und liest zu Ende. Dann wäre das Ziel des Vorlesetages, nämlich die Freude am Lesen bzw. Neugier auf das Lesen zu wecken, auf jeden Fall erfüllt.
Dass Vorlesen durchaus auch mit modernen digitalen Medien zu tun haben kann, stellten zwei weitere prominente Vorleser unter Beweis.
Das Klassenzimmer der 3f verwandelte sich in ein virtuelles Klassenzimmer. Schulamtsdirektor a.D. Horst Geißel las der Klasse über ein Videokonferenztool aus dem ersten Buch der „School of Talents“-Reihe mit dem Titel „Tierisch laut“ von Silke Schellhammer vor und agierte dabei interaktiv mit den Schülerinnen und Schülern. In dem Buch geht es um die Protagonistin Alva, die Tiere verstehen kann. Was zunächst eher eine Last für sie ist und was sie geschickt versucht, zu verbergen, ändert sich vollkommen, als ihr Onkel Thomas, der Gedanken lesen kann, sie einlädt, die „School of Talents“ zu besuchen. Auf dem Internat wird alles anders, da es dort viele Kinder wie sie gibt, die fantastische Fähigkeiten besitzen. Normaler Unterricht ist hier Fehlanzeige! Stattdessen ist Chaos an der Tagesordnung. In kurzen Kapiteln werden Geheimnisse gelüftet und Abenteuer erlebt.
Der Vorleser verstand es, die Kinder mit dem spannenden und auch lustigen Buch zu fesseln und animierte sie, auch daheim zu lesen. Die Klasse bedankte sich mit einem donnernden Applaus.
Den Abschluss des Tages machte Landrat Peter Berek in der Klasse 4e. Er hatte zwar Bücher aus bedrucktem Papier mitgebracht, sein erstes gewähltes Buch für die Klasse las er aber – er gestand, selbst zum ersten Mal – von einem eBook-Reader. Er zog die Schüler mit dem Buch „Die unlangweiligste Schule der Welt“ von Sabrina J. Kirschner in seinen Bann. Der kleine Protagonist Maxe steckte voller Ideen für lustige Streiche und fesselte die Zuhörer mit seiner Abenteuerfreude. Zum Abschluss brachte Herr Berek die Kinder noch mit einer Weihnachtsgeschichte von Toni Laurer zum Schmunzeln. Eine abwechslungsreiche Vorlesestunde ging zu Ende und lies leseneugierige Zehnjährige zurück, die hoffentlich wie alle anderen Zuhörer dieses besonderen Schulvormittags Lust auf mehr Bücher bekommen haben.
selb-live.de – Presseinfo Luitpoldschule Selb