Für Nahrungszubereitung und zum Trinken muss Wasser nach Keimfund vorsorglich erhitzt werden - Ursachenforschung und Netzreinigung durch ESM laufen
12.11.2020 – „Unsere Überwachungssysteme funktionieren sehr gut“, erklärt Klaus Burkhardt, Geschäftsführer der Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH (ESM). Am Mittwochnachmittag (11. November) ist in einer Druckerhöhungsanlage im Versorgungsgebiet eine geringe Konzentration von Keimen der Art Enterokokken im Trinkwasser festgestellt worden.
In enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt hat die ESM entschieden, das Wasser vorsorglich zu chloren. „Diese Maßnahme dient dazu, die betroffenen Leitungsabschnitte zu entkeimen, seit gestern Abend ist eine mobile Anlage im Wasserwerk Reichenbach bereits im Einsatz“, erläutert er. Parallel läuft die Suche nach der Ursache für die Verunreinigung auf Hochtouren, gemeinsam mit dem Gesundheitsamt grenzen die Mitarbeitenden der ESM den betroffenen Abschnitt derzeit weiter ein. Bis das gesamte Netz gereinigt und die Ursache behoben ist, muss das Trinkwasser jedoch vorsorglich mindestens drei Minuten lang sprudelnd abgekocht werden, sofern es für die Zubereitung von Speisen oder zum Trinken verwendet wird. Das Gesundheitsamt hat ein entsprechendes Abkochgebot für Selb ausgesprochen. Nicht betroffen sind die Ortsteile Plößberg, Selb-Plößberg, Vielitz, Siedlung-Vielitz, Steinselb, Spielberg, Heidelheim, Weißenbach und Hammergut.
Es gilt die Null-Toleranz-Linie
Die ESM kontrolliert die Qualität des Trinkwassers sowohl im Wasserwerk als auch an mehreren Punkten im Netzgebiet regelmäßig. Auffällig war nun eine Probe im Druckerhöhungsanlage, das Wasser aus dem Hochbehälter Erkersreuth in den Hochbehälter Wildenau pumpt. Bei den gefundenen Keimen, Enterokokken, sieht die Trinkwasserverordnung einen Grenzwert von null vor. Die Druckerhöhungsanlage und der Hochbehälter Wildenau versorgen neben dem Ortsteil Wildenau und Prexhäuser noch weitere kleinere Ansiedlungen und Weiler. „Da die Leitungen allerdings über den Hochbehälter Erkersreuth mit dem Selber Netz zusammenhängen, gilt das Abkochgebot vorsorglich für weitere Teile der Stadt“, informiert Klaus Burkhardt und fügt an: „Wir haben Hinweise darauf, dass die Ursache im Leitungsnetz oder bei der Speicherung zu finden sein wird und nicht im Wasserwerk Reichenbach, Letzteres arbeitet wie es soll.“ Dort war die Aufbereitungstechnik im vergangenen Jahr umfangreich erneuert worden. Der ESM-Chef betont: „Wir kümmern uns darum, dass das Trinkwasser in allen Teilen unseres Versorgungsgebiets möglichst schnell wieder in Ordnung ist.“ Die Abkochgebot wird aufgehoben, sobald das Ergebnis der bakteriologischen Wasseruntersuchung wieder den Bestimmungen der Trinkwasserverordnung entspricht. Das Unternehmen informiert über die lokalen Medien sowie auf der eigenen Homepage unter Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH www.esm-selb.de. Dort finden Bürgerinnen und Bürger auch Antworten auf die häufigsten Verbraucherfragen zur Abkochgebot.
Das Abkochgebot auf einen Blick
Wasser muss abgekocht werden, wenn es zum Trinken oder für die Herstellung von Speisen benutzt wird. Für Duschen und Baden sowie Mundhygiene können Einwohner weiterhin Wasser direkt aus dem Hahn verwenden. Beim Abkochen sollten Verbraucherinnen und Verbraucher darauf achten, dass das Wasser vor der Verwendung so lange kocht, bis es aufsprudelt. Es sollte drei Minuten lang sprudelnd kochen.
selb-live.de – Presseinfo ESM