28.4.2016 – Auf den ersten Blick mögen sie wie ein Briefkasten aussehen, tatsächlich sind es Hygienebehälter, wie sie beispielsweise in Damen- und Herren-WCs vorzufinden sind. In Selb haben diese Edelstahl-Behältnisse fortan aber noch einen ganz anderen Nutzen: als praktischer Hundekotbehälter! Hundebesitzer
wird es freuen. „Schon oft nämlich haben sich Hundeliebhaber mit dem Wunsch dieser Entsorgungsstationen an mich gewandt. Pflichtbewusst sammelt man die Hinterlassenschaft seines Vierbeiners zwar in einem mitgebrachten Tütchen auf, möchte dieses aber nun ungern dann lange mit sich bis zum nächsten Abfallbehälter tragen“, weiß Oberbürgermeister Uli Pötzsch.
Vor längerer Zeit hat es schon einmal einen Versuch mit sogenannten „Dog-Stations“ gegeben. Auf dem Goldberg. Schon nach kurzer Zeit wurden hier allerdings integrierte Tütchen zweckentfremdet, die Behälter für normalen Müll verwendet oder gar beschädigt. Während für diese Behältnisse je Stück rund 250 Euro ausgegeben werden mussten, so veranschlagt die neue Variante nur rund 10 Prozent der Kosten pro Stück. Auf die Idee, die Hygienebehälter quasi als „Hundekotbehälter“ zu nutzen, kamen die beiden Mitarbeiterinnen Michele Wagner und Antje Pöhlmann aus dem Ordnungsamt. Über eine Internetplattform für Zoll-Auktionen, auf der die Stadt ein altes Feuerwehrfahrzeug verkaufen konnte, wurden die Behälter zunächst entdeckt. Kurzum kam man auf den Gedanken, dass die Funktionsweise dieser Boxen genau den notwendigen Zweck für das Entsorgen des Hundekots erfüllen könnte. Das Tütchen kann der Hundebesitzer einfach durch die Klappe geben. Dieses landet schließlich im Inneren des Behälters in einer kleinen Box. Die Bauhofmitarbeiter haben so einfaches Spiel, diese zu entleeren, zumal mit einem Schlüssel alle Behälter aufgesperrt werden können. 22 Stück in zwei verschiedenen Größen wurden geordert. Drei davon, die mit Aufklebern gekennzeichnet sind, wurden zwischenzeitlich an der Pfaffenleithe, am Grafenmühlweiher und auf dem Goldberg installiert. „Unser Appell geht nun natürlich an die Hundebesitzer. Diese können uns mitteilen, entlang welcher Strecken solche Hundekotbehälter gewünscht werden und Sinn machen“, bittet Pötzsch um Mithilfe. Natürlich aber sollen diese nicht in unmittelbarer Nähe zu den schon im Stadtgebiet und den Ortsteilen gesamt 180 aufgestellten Müllbehältern angebracht werden. Informationen können gerne direkt an das Ordnungsamt (Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) mitgeteilt werden.
Für den Rathauschef ist der Einfall, der einen langgehegten Wunsch vieler erfüllt, eine tolle Sache. „Es freut mich, dass zwei unserer Mitarbeiterinnen zum einen auf diese kostengünstige Idee gekommen sind, zum anderen sich der Sache und deren Umsetzung selbst angenommen haben“, ist Pötzsch von der gezeigten Eigeninitiative beeindruckt.
selb-live.de – Michael Sporer