4.7.2018 - Nun stehen die beiden Sakralwerke der Wiener Künstlerin Isolde Maria Joham wieder an ihrem ursprünglichen Platz in der Seitenkapelle der Heilig Geist-Kirche in Selb. Im Rahmen einer feierlichen Messe am Sonntag wurden das Kreuz und der
Tabernakel wieder ihrer Bestimmung übergeben. Die Künstlerin Isolde Maria Joham und ihr Gatte Professor Gottfried Hoellwarth waren eigens aus Wien angereist, um in Selb dem Gottesdienst und der Prozession in der Heilig Geist-Kirche beizuwohnen. Die Freude über ihren Besuch war groß.
Pfarrer Hans Klier konnte zahlreiche Gläubige zum Festgottesdienst mit der Wiedereinsetzung des kostbaren Tabernakels und Glas-Email-Kreuzes in der Kirche willkommen heißen. Die Freude über die Anwesenheit des Künstlerehepaares stand den Gottesdienstbesuchern buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Beide verbindet auch eine besondere persönliche Geschichte mit Selb, haben sie sich doch in der Porzellanstadt kennengelernt. So hat die Stadt ihre Ehe „gestiftet“. Das Paar kann in ein paar Wochen Goldene Hochzeit feiern.
Pfarrer Klier erinnerte nochmals an das „unermessliche Schaffen und das bedeutende Lebenswerk“ von Isolde Maria Joham, die Ende der 50er Jahre von Philip Rosenthal nach Selb geholt worden war und in den darauffolgenden Jahren die katholischen Gotteshäuser künstlerisch ausgestaltete. In seiner Predigt bezog sich der katholische Geistliche auch auf die Fußball-WM und hielt fest: „Auch wenn Deutschland das Achtelfinale bei der Fußball Weltmeisterschaft nicht erreicht hat und rausgeflogen ist, geht das Leben weiter. Es geht weiter sogar bis in die Ewigkeit. Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen.“
An Isolde Joham gerichtet hielt Pfarrer Klier fest: „Bei Ihrem Besuch in Selb im Herbst 2017 suchten Sie ganz gezielt nach dem von Ihnen im Jahre 1962 in Wien geschaffenen Tabernakel mit dem Glas- und Email-Kreuz. So sehr lag Ihnen diese Arbeit im Herzen. Es ist für Sie und uns eine große Freude, dass diese Arbeit heute wiedervereint seinen Originalplatz in der Seitenkapelle der Heilig Geist Kirche findet. Damit erfüllt sich auch Ihr Wunsch.“
Die Künstlerin sei durch ihre für die katholischen Gotteshäuser In Selb geschaffenen Werke, aber auch durch ihre Person und Ihre Persönlichkeit zu einem Teil von Selb geworden. „Von dieser starken Verbundenheit kündet auch ihre Anwesenheit heute. Nach dem im Herbst vergangenen Jahres erlittenen Sturz und dem Oberschenkelhalsbruch, der so manche gesundheitliche Einschränkung mit sich brachte, nahmen Sie für den heutigen Tag die Reise von Wien nach Selb auf sich.“
Der Kirchenchor der Pfarrei Heilig Geist gab unter der Leitung von Judith Rösner-Hauswurz einige Stücke zum Besten, darunter „Nun jauchzt dem Herren alle Welt“, „Heilig, heilig, unaussprechlich heilig“, „Nun danket alle Gott“, „Laudate omnes gentes“ und das „Tantum ergum sacramentum“. Organist Josef Kötzner begleitete die feierliche Messe an der Orgel. Der Chor und die gesamte Gemeinde stimmten fröhlich mit ein beim „Großer Gott, wir loben Dich“.
Nach der Festgottesdienst und der feierlichen Prozession mit Wiedereinsetzung von Kreuz und Tabernakel in der Seitenkapelle gab es für die Teilnehmer Kaffee und Kuchen. Isolde Maria Joham hatte für alle Gottesdienstbesucher kleine Mosaikkreuze mit Blattgold als Geschenk mitgebracht. Sie kam mit vielen Besuchern über ihre Kunst rege ins Gespräch und hatte auch Entwurfbücher von den Kunstwerken für Selb dabei. Viele studierten interessiert die Entwürfe der Künstlerin, die ja teilweise in Selb auch umgesetzt wurden und ließen sich von ihr in ihr Werk und ihre Konzeption der Sakralkunst sowie deren praktische Umsetzung einführen. So wurde der Sonntag für die Pfarrei Heilig Geist und die Gäste zu einem richtigen Festtag.
selb-live.de – Presseinfo