14.4.2016 – „Es ist ein freudiges Ereignis, nach rund einem Jahr Vakanz die Stelle des Leiters der Bundespolizeiinspektion nun neu besetzt haben zu können“, sprach Hubert Steiger, Präsident der Bundespolizeidirektion München bei der offiziellen Amtseinführung von Reiner Weber.
Bereits seit Januar hat der 47-jährige kürzlich zum Polizeidirektor beförderte Weber die Stelle übernommen. Unter dem Beisein zahlreicher Kollegen aus den benachbarten Dienststellen als auch von Vertretern aus der Politik wurde er im Selber Rathaussaal jedoch erst jetzt feierlich an seinem neuen Wirkungsort willkommen geheißen.
Der gebürtige Frankenwälder und in Kulmbach wohnhafte neue Leiter war zuletzt bei der Bundespolizeidirektion München für den Sachbereich Gefahrenabwehr zuständig. Schon seit dem Jahr 1986 ist er mit der Ausbildung beim damaligen Bundesgrenzschutz im Dienst involviert. Seitdem absolvierte er verschiedene Verwendungen, u.a. nahm er bei der 1998 entstandenen Bundespolizeiinspektion Selb Aufgaben im Leitungsbereich war. Später war er auch sechs Jahre bei der Bundespolizeiabteilung Bayreuth tätig und beteiligte sich 2012 an der EU-Mission EULEX beim Aufbau von Polizeistrukturen im Kosovo. Nun führt der Weg wieder in Richtung Heimat.
Nach dem Weggang des ehemaligen Bundespolizeiinspektionsleiters Thomas Leuthardt hielt Peter Hofmann in Selb derweil die Stellung. „Für die Kraftanstrengung gilt mein besonderer Dank“, meinte Steiger. Hofmann selbst wird weiter neben Weber mit die Aufgaben des höheren Dienstes erfüllen. „Wie ihm, so ist auch mir nun mit der neuen Besetzung der mit aktuell 250 Mitarbeiten nicht kleinen Inspektionen eine Last von der Seele genommen worden“, ergänzte der Bundespolizeipräsident.
Schon in der Anfangszeit in Selb machte Weber mit einem Brandbrief auf sich aufmerksam. Hierin beklagte er die mangelnde Personalausstattung, seien für die Inspektion eigentlich rund 300 Mitarbeiter vorgesehen. Steiger nahm das Thema als Steilvorlage auf und bemängelte die allgemein schlechte Personalsituation bei der Bundespolizei. Allein im Zuge der Reform im Jahr 2008 waren für zusätzlich grenzpolizeiliche Aufgaben zur Grenze nach Österreich zwei weitere Bundespolizeiinspektionen mit insgesamt 850 Mitarbeitern angedacht. Diese stünden nach wie vor nur auf dem Papier. Hinzugekommen ist zwischenzeitlich auch das Phänomen der Massenmigration, das zusätzlich belaste. Dazu bedarf es mehr Personal am Flughafen München. „Die Arbeit wird nicht weniger werden“, lautet seine Forderung nach deutlich mehr Bundespolizisten.
„Wenn wir in Kürze am Runden Tisch in München die Polizeiinspektion Selb gerettet haben, werden wir uns dieser Sache gleich annehmen“, ging Inge Aures, Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, in ihren Begrüßungsworten umgehend darauf ein, „denn diese Zahlen machen sehr depressiv!“ In der Reihe einiger weiterer Begrüßungen dankte auch Selbs Oberbürgermeister Uli Pötzsch für die Neubesetzung der hiesigen Bundespolizeiinspektion. „Wir pflegen eine sehr enge und gute Zusammenarbeit“, versprach er, dass man von städtischer Seite auf politischer Ebene auch zukünftig bestmöglich unterstützen wolle.
Reiner Weber (Bildmitte) selbst freut sich nun wieder näher am Wohnort tätig zu sein. Die Inspektion in Selb sieht er sehr erfolgreich in der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität und der illegalen Migration. Zudem lobt er die aktive Kooperation mit den Kollegen aus Tschechien als auch die mit der Landespolizei und dem Zoll. „Ich will unterstützen und gestalten. Neben den genannten Partnern aber auch mit dem THW und der Feuerwehr. So können wir die Sicherheit weiter stärken. Dies gelingt aber nur auf Grundlage einer guten, vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit und Kommunikation aller Beteiligten“, erklärte er. Sein besonderer Dank galt neben dem an seinen neuen Stellvertreter Peter Hofmann und seiner Ehefrau Michaela nunmehr für das Vertrauen der Behörde, ihm die Möglichkeit zu geben, seine Leistungsfähigkeit als Dienststellenleiter in Selb unter Beweis stellen zu können.
selb-live.de – Michael Sporer