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erkersreuth selb autosegnung 20185.2.2018 – Diesel-Skandal, Menschen- und Tierversuche zur Verträglichkeit von Autoabgasen bei Menschen, Diskussion über Fahrverbote in Innenstädten – derzeit haben die Autos und die Autohersteller keine positiven Schlagzeilen in Deutschland. Unabhängig davon – oder auch genau passend – hatte die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Erkersreuth am Sonntag zu einem Gottesdienst mit anschließender Autosegnung eingeladen.

Dabei ging es besonders um den verantwortungsvollen menschlichen Umgang mit der Technik und ihren Errungenschaften.

Pfarrer Dr. Jürgen Henkel kritisierte die Tier- und Menschenversuche des VW-Konzerns zu der Verträglichkeit von Diesel-Abgasen scharf mit den Worten: „Schon die Tierversuche mit Affen sind ethisch verwerflich. Von den Menschenversuchen ganz zu schweigen. Hoffentlich haben die Probanden wenigstens aus freien Stücken mitgemacht und nicht nur aus purer Geldnot.“ Bei der Frage des Umgangs des Menschen mit Technik und auch dem Auto gehe es immer um die zentrale Frage, was der Mensch tun dürfe, so der Theologe in seiner Predigt. „Wo liegen die Grenzen des Menschen und wie weit darf er gehen in seinem Forscherdrang, seinem Handeln und seinem Erfindungsgeist?“

Das Streben nach Erfindungen und Fortentwicklung sei dem Menschen wesenseigen. „Das Streben nach vorne, nach Erfindungen und Weiterentwicklung des menschlichen Lebens auf Erden in all seinen Möglichkeiten – das alles ist dem Menschen von Gott als Gabe und Aufgabe buchstäblich in die Wiege gelegt. Der Mensch setzt damit das Schöpfungswerk Gottes als sein Ebenbild fort und arbeitet an der Schöpfung als Handwerker im Auftrag Gottes weiter. Aber unser ganzes Leben und Streben, unser Handeln und Wandeln steht immer unter dem Vorbehalt der Verantwortung vor Gott, der Vereinbarkeit mit den Geboten Gottes und der Schöpfungsgemäßheit“, so der Pfarrer.

Im Blick auf Autos bedeute dies: „Fahrzeuge sollen uns das Leben erleichtern und uns schneller von einem Ort zum anderen bringen als das früher zu Fuß oder mit der Kutsche der Fall war. Aber gerade auch das Fahren von Autos oder noch größeren Fahrzeugen setzt besondere Verantwortung voraus: gegenüber den Mitmenschen und sich selbst, aber auch gegenüber der Schöpfung und dem Schöpfer.“ Henkel erinnerte an den Fall von Berlin, bei dem zwei Rowdys bei einer nächtlichen Wettfahrt mit 160 Stundenkilometern einen 69jährigen Autofahrer buchstäblich totgefahren haben.

Zu der Autosegnung machte der Pfarrer deutlich: „Das Kreuzzeichen über den Fahrzeugen, das Besprengen mit Weihwasser und die Gebete für behütete und verantwortungsvolle Fahrt bringen zum Ausdruck, dass es keinen Bereich des menschlichen Lebens gibt, der Gottes Heilswillen entzogen ist. Eine Autosegnung ist auch ein Ausrufezeichen dafür, dass wir im Straßenverkehr und im Gebrauch der Autos unsere eigenen Grenzen und auch unsere Verantwortung gegenüber anderen Menschen, der Schöpfung und Gott nie aus den Augen verlieren.“

Nach dem Gottesdienst ging es im Freien weiter. Etliche Gottesdienstbesucher verfolgten die Autosegnung mit, bei der Pfarrer Henkel die anwesenden Fahrzeuge nach Gebeten und einer Bibellesung einzeln mit Weihwasser in Kreuzform besprengte. Alle beteten gemeinsam um behütete Fahrt und für eine verantwortliche Nutzung dieser Technik.

erkersreuth selb autosegnung 2018selb-live.de - Presseinfo

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