4.1.2018 – 365 Tage im Jahr 2017, da ist einiges passiert, natürlich auch in Selb. Die Highlights und wichtigsten Meldungen des vergangenen Jahres fassen wir in diesen Tagen in einem kleinen sechsteiligen Jahresrückblick zusammen. Heute blicken wir auf die Monate Juni und August zurück…
Die Zusammenarbeit mit Künstlern und Designern hat den Standort von Rosenthal, die oberfränkische Stadt Selb, maßgeblich geprägt. Entwürfe von Otto Piene, Friedensreich Hundertwasser und Marcello Morandini schmücken die Fassaden der Rosenthal Verwaltungsgebäude, die Produktionsstätte Rosenthal am Rothbühl von Walter Gropius schrieb Architekturgeschichte. In dieser Tradition schuf das italienische Street Art-Duo Orticanoodles für Rosenthal einen 20,25 Meter hohen Schornstein aus Rosen, der an die frühen floralen Dekorationen auf Porzellan erinnert. Lorbeerblätter, Azaleen und Vergissmeinnicht bringen Frische in den Entwurf und runden ihn zu einem Kunstwerk ab, das moderne Architektur, Street Art und Porzellan auf das Schönste verbindet.
Tausende feiern vom 7.-10. Juli bei idealen Wetterbedingungen das Selber Wiesenfest. Mehr Worte braucht es dazu an dieser Stelle gar nicht… außer: in 183 Tagen ist (endlich) wieder soweit!
Bruno Kraus erfasst und notiert als ehrenamtlicher phänologischer Beobachter seit 1976 im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die Veränderungen in der Pflanzenwelt im Raum Selb. Nun wurde dem Selber als Dank für sein über 40jähriges ehrenamtliches Engagement die Bundesverdienstmedaille verliehen. Die Auszeichnung des Bundespräsidenten wurde Herrn Bruno Kraus von Dr. Harald Maier, Leiter der Agrarmeteorologischen Niederlassung des DWD in Weihenstephan in Anwesenheit des Selber Oberbürgermeisters Uli Pötzsch im Selber Rathaus feierlich überreicht. Dr. Harald Maier würdigte insbesondere die außerordentliche Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft von Herrn kraus als phänologischer Beobachter und überbrachter ihm den Dank des Bundesministers für Verkehr und Digitale Infrastruktur, Herrn Dobrindt, sowie des Präsidenten des DWD, Herrn Prof. Dr. Adrian.
Phänologie ist die Lehre vom Einfluss der Witterung und des Klimas auf den jahreszeitlichen Entwicklungsgang der Pflanzen. Sie ist die Wissenschaft, die sich mit den regelmäßigen Beobachtungen der Entwicklung von wild wachsenden und landwirtschaftlichen Kulturpflanzen befasst. Die Pflanzen sind natürliche Sensoren. Ihre Entwicklung spiegelt die natürlichen Bedingungen, v.a. die Witterungsbedingen, an einem Standort wider.
Ein Selfie, pardon, ein „Selbie“ gemacht und schon hat man „Liebe Grüße aus Selb“ für Freunde und als Erinnerung parat. Wie es sich bei einem Besuch in der Porzellanstadt Selb gehört, wird das Foto natürlich in passender Umgebung, nämlich einer Porzellankanne aufgenommen. Zunächst wurde eine Riesenteekanne mit dem Stadt-Logo am Ortseingang in der Weißenbacher Straße aufgestellt „Die Kanne ist Ausdruck für unsere Herkunft“, weiß Selbs Oberbürgermeister Uli Pötzsch dieses wichtige Alleinstellungsmerkmal zu schätzen – und auch bestens als fröhlichen Selb-Botschafter zu nutzen, wie es beispielsweise Berlin mit dem Bären vormacht. Eine Teekanne im kleineren Format wurde dazu auf dem Wohnmobilstellplatz installiert. Besucher des Stellplatzes, die diesen immer wieder in höchsten Tönen loben, werden nicht nur umgehend mit dem Porzellan konfrontiert, sondern nutzen das neue Objekt zugleich für das ein oder andere „Selbie".
Ein 34-Jähriger kam in den frühen Morgenstunden des 26. Juli bei einem Brand in einem Wohnhaus im Stadtteil Selber Vorwerk ums Leben. Das Feuer brach gegen 4.15 Uhr in der Wohnung im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses in der Vorwerkstraße aus. Kurz darauf wurde ein Anwohner auf den ausgelösten akustischen Alarm eines Rauchmelders aufmerksam und wählte sofort den Notruf. Wenig später trafen die rund 30 Einsatzkräfte von Polizei Marktredwitz und Selb, der Feuerwehr Stadt Selb und des Rettungsdienstes am Brandort ein. Schnell hatten die Helfer die Flammen unter Kontrolle, allerdings kam für den 34-Jährigen jede Hilfe zu spät. Einsatzkräfte der Feuerwehr entdeckten den Toten in der Erdgeschosswohnung, wo er alleine gelebt hatte. Bei dem Brand entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 5.000 Euro. Die übrigen Bewohner konnten nach Abschluss der Löscharbeiten unverletzt wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
„Solidarität macht stark“, lautet das Motto beim VdK, dem mit über 1,8 Millionen Mitgliedern größten Sozialverband Deutschlands. Auf 70 Jahre Bestehen konnte 2017 nicht nur der VdK Bayern zurückblicken. Auch der VdK-Ortsverband Selb existiert bereits seit dem Jahr 1947. Ein Jubiläum, das im Pfarrheim Herz-Jesu gefeiert wurde. Und da freute sich der Vorsitzende Toni Lang, neben vielen Mitgliedern auch eine Reihe von Ehrengästen begrüßen zu dürfen. In seinen Grußworten blickte er auf den VdK, der sich als große Gemeinschaft verstehe. Für Alte, Kranke, Alleinstehende und viele mehr sei dieser Verband da. Die Menschlichkeit werde großgeschrieben.
„Die Industrieregion im Wandel“, das Fichtelgebirge und seine Zukunftsprojekte war das beherrschende Thema bei der Sommerlounge 2017. Die Regionalmesse, die vom Förderverein Fichtelgebirge zum nunmehr fünftel Mal initiiert wurde, fand diesmal im Porzellanikon in Selb statt. Über 4.000 Besucher dürften es gewesen sein, die sich bei der Veranstaltung informierten. Ein neuer Rekord. Zufriedene Gesichter über den erneuten Ansturm vieler Gäste aus der gesamten Region gab es so zweifelsohne bei den Veranstaltern um Sybille Kießling und ihren Mitstreitern vom Förderverein als auch vom Team des Porzellanikons, das dem Großevent tatkräftig zur Seite stand. Einheimische, Touristen, Vertreter aus der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Politik nutzten diesmal die Sommerlounge am Landesmuseum, um an diesen durch die einstige Porzellanindustrie geschichtsträchtigen Ort in entspannter Atmosphäre über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Fichtelgebirges mehr zu erfahren. Ein vielfältiges Programm war auch diesmal auf die Beine gestellt worden. Die Entwicklung der Wirtschaft vom 13. Jahrhundert bis heute wurde präsentiert. Knapp 100 Aussteller informierten die Besucher. Aktuelles und Innovatives wurde aufgezeigt.
„Diese Figur kostet 1.200 Euro!“ – „Für 1.000 Euro nehme ich sie…“. Ein klein wenig wird noch überlegt und schon werden ein paar grüne Scheine gegen ein zierliches Porzellanteilchen getauscht. Der Verkäufer freut sich, der Käufer ebenso. An anderen Ständen werden Tassen und Teller dagegen für nur wenige Euro an den Mann gebracht. Sammler von begehrtem Porzellan beim 27. „Fest der Porzelliner“ kamen wohl genauso auf ihre Kosten, wie der Schnäppchenjäger und der Gelegenheitskäufer. Nach wie vor zieht diese Veranstaltung am ersten August-Wochenende die Besuchermassen an.
Das Freudestrahlen war groß, genauso der Andrang zahlreicher Biker als auch von Skateboardern und Scooter-Fahrern. Ende August war es schließlich soweit. Kaum war das symbolische in den Selber Stadtfarben blau und rot gehaltene Band durchschnitten, gab es kein Halten mehr. Der neue Bike- und Pumptrack-Park an der Ascher Straße wurde offiziell seiner Bestimmung übergeben – und wird seitdem zugleich von Jung und Alt rege genutzt. Die binnen nur weniger Wochen entstandene Anlage in Selb ist Bayerns erster asphaltierter Pumptrack. Oberbürgermeister Uli Pötzsch zeigte sich in seiner Eröffnungsansprache absolut begeistert. Schon allein die rasche Zeit der Realisierung ausgehend von der Idee im März, folgenden Gesprächen bis hin zur tatsächlichen Umsetzung sei sehr erfreulich. Dass dieses Projekt, das im Individualsportbereich einen Besonderheit darstelle und zur gut funktionierenden Vereinsarbeit in Selb eine zusätzlich Attraktion bedeute, als großer Mehrwert für die Stadt und die Region erkannt wurde, machte das Stadtoberhaupt stolz. Denn gerade in haushaltsloser Zeit und einer Zeit der Konsolidierung und des Sparens sei solch eine Umsetzung unter normalen Umständen kaum möglich. Der Landkreis Wunsiedel habe da zum einen aber sofort erkannt, dass er dieses besondere Projekt unterstützen müsse. Und schließlich sei es die Hilfe der Sponsoren vor Ort gewesen. Über 15 Sportarten, davon allein zehn Rad-Disziplinen können fortan auf dem Parcours ausgeübt werden. Vier davon sind sogar olympisch.
Über 2x je 1.250 Euro darf sich die Stadt Selb als Gewinn zur Förderung der Spielplätze in der Pfaffenleithe und im Rosenthal-Park freuen. Diese finanzielle Unterstützung ist das Ergebnis eines über vier Wochen laufenden Votings der Fanta-Spielplatzinitiative - bei dem selb-live.de-Leser fleißig mit abgestimmt hatten. Bundesweit haben rund 400 Spielplätze an der Abstimmung teilgenommen. Selb landete mit seinen beiden Spielplätzen unter den Top50. Die dadurch mitfinanzierten Neuanschaffungen werden im kommenden Frühjahr installiert.