30.11.2017 - „Mutig Bewährtes und Neues verbinden", unter diesem Titel wurden dem Selber Stadtrat Ideen für städtebauliche Aufwertungsprojekte in Selb mit Bezug zu den Bayerisch-Tschechischen-Freundschaftswochen Selb 2023 präsentiert. Das Gremium nahm diese Anregungen auf. Mit einem Grundsatzbeschluss werden diese in den weiteren Ausarbeitungen verfolgt.
Ausgearbeitet und recherchiert wurden die Rahmenbedingungen für mögliche Veranstaltungsorte sowie notwendige Investitionsbedarfe im Kontext dieser Veranstaltungsorte durch das Planungsbüro „Forum Bremen". Per Skype war Ansprechpartner Martin Karsten dem Stadtrat zugeschaltet.
Unter dem Titel „Selb macht mobil" wurden zwei Bereiche vorgestellt. Aufgeführt wurden Ideen für zukunftsgerechte Mobilität in Selb und einen Mobilitätspark im Rahmen der Freundschaftswochen. Der Bahnhof wird als Intermodalknoten gesehen. Neben dem Haltpunkt für Züge wird dieser Standort ein idealer Ausgangspunkt für einen Busbahnhof und Park&Ride betrachtet. Hinzu kommen Möglichkeiten für e-carsharing und einen E-Bike-Verleih - Nachhaltiges, das auch über das Jahr 2023 Bestand haben könnte. Dazu kann das Bahnhofsgelände rund um den Goetheplatz, zu der die Verbindungsachse Bahnhofstraße (Bahnhof-FactoryIn) einschließlich des Grünraums „Goethe-Park" als städtebauliche Zubringerräume zum Bahnhof umgestaltet werden soll, als Ausstellungsgelände genutzt werden, beispielsweise für neueste Fahrzeugmodelle. Hier insbesondere im Bereich der E-Mobilität, deutsche wie auch tschechische Fahrzeughersteller können ihre Modelle präsentieren. Selbiges wäre auch Indoor, sprich im Erdgeschoss des Bahnhofsgebäudes, interessant. Neben einem offiziellen Empfangsbereich für die Freundschaftswochen Selb 2023 sieht Martin Karsten hier eine Ausstellung zum Thema „Mobilität der Zukunft im ländlichen Raum". Autonomes Fahren in der Erprobung sei ein weiterer thematischer Anreiz, die Veranstaltung zu bereichern.
Neben der Mobilität wurden Ideen für ein Bewegungs- und Erholungsband im Selber Norden mit Ansatzpunkten vorgestellt. Von der Pumptrack-Anlage und dem Wavegarden über den Rosenthal-Park bis hin zum Grafenmühlweiher werden zusammenhängend Bewegungsangebote, Erholungszonen, Gastronomie- und Eventbereiche angedacht. Während der Pumptrackbereich als auch der Skatepark bereits realisiert sind, so wird bei einer Modellbootanalage am Weiher des Hallenbads ein nur geringfügiger Investitionsbedarf gesehen. Selbiges gilt für einen während der Freundschaftswochen Selb 2023 nur temporär gesehenen gastronomischen Außenbereich am Hallenbad. Erholungszonen im Rosenthal-Park folgt eine „Sportspitze" im Südteil. Trendsportarten sollen hier ausgeführt werden können, entsprechende Investitionen seien für die Vorbereitung sowie die Ausstattung notwendig. Schließlich gilt es eine Verbindung zum Grafenmühlweiher zu schaffen. Dieser fungiert den Plänen nach zum einen als weitere Erholungszone. Zum anderen wird an dieser Stelle der Bau eines Gastronomiegebäudes mit einer attraktiven Außenfläche favorisiert.
Gerade das Kombinieren verschiedener Themenbereiche zu einem Gesamtpaket, wie hier vorgestellt, habe einen großen entscheidenden Vorteil hinsichtlich Fördergelder, erklärte Bauamtsleiter Helmut Resch. Etwaige Mittel könne so leichter zwischen den einzelnen Umsetzungsmaßnahmen verschoben werden. Für Oberbürgermeister Uli Pötzsch seien die vorgestellten Maßnahmen zudem ein Türöffner bei der Regierung von Oberfranken. Auch das Automobilthema passe durch ansässige Zulieferbetriebe und die Fachschule wie die Faust aufs Auge.
Während Wolfgang Kreil (CSU/FWS) nachhakte, ob man denn nicht Probleme hinsichtlich möglicher Betreiber beim Mobilitätspark als auch bei den gastronomischen Einrichtungen haben würde, erläuterte Helmut Resch, dass es sich bei den vorgestellten Möglichkeiten um ein erstes Grundgerüst handele, man diese erst mit dem Grundsatzbeschluss durch den Stadtrat weiter verfolgen werde. Nicht alles müsse außerdem 1:1 umgesetzt werden, ebenso können jederzeit noch weitere Ideen - so u.a. bei Workshops - einfließen. Walter Wejmelka (SPD) fragte bzgl. dem Busbahnhof nach, ob hier die weitere angedachte Möglichkeit, diesen in der Schillerstraße zu verwirklichen, noch verfolgt werde. Ihm wurde berichtet, dass ein Busbahnhof am Bahnhof Bushaltestellen in der Schillerstraße nicht gänzlich ausschließe. Im Rahmen des Mobiltätskonzepts werde man herausfinden, an welchem Standort was am Sinnvollsten sein wird. Ebenso forderte Wejmelka einen möglichen Außenbereich (Liegeweise) am Hallenbad weiter auf dem Schirm zu haben.
Durch den Geschäftsführer der Selb2023 gGmbH, Dr. Peter Schenk, und Mediendesignerin Heike Arndt wurde den Stadträten das kreierte Logo für die Freundschaftswochen Selb 2023 vorgestellt. Arndt merkte im Vorfeld an, dass das Porzellan für Selb weiter eine sehr wertvolle Marke sei. Entsprechend habe sie im Logo zum einen die Porzellankanne als wichtiges Symbol verwendet. Die weiter verwendeten Farben blau-weiß-rot stehen sowohl für die Stadtfarben Selbs, als auch des Lands Tschechien, blau-weiß ohnehin für Bayern und auch die Nachbarstadt Asch hat die Farbe Blau in seinen Insignien. Das Miteinander sollen zwei miteinander verbundene Figuren symbolisieren. Diese sieht Heike Arndt insbesondere bei der Veranstaltung Selb 2023 jederzeit zum jeweiligen Thema passend als veränderbar. Vor allem in Sachen Corporate Design erkennt die Designerin viele Vorteile.
Michael Sporer (Aktive Bürger Selb) merkte die falsche Schreibweise der Stadt Asch an. Dies sei laut Heike Arndt jedoch von den Verantwortlichen der Nachbarstadt abgenickt worden. Auch zur Kritik, die von Carsten Hentschel (CSU/FWS) untermauert wurde, dass lediglich die Zahl "23" für das Veranstaltungsjahr verwendet wird, für einen Außenstehenden somit nicht unbedingt als Jahreszahl verstanden werde könnte, wies die Künstlerin ab. Optisch würde die Zahl im Schriftzug die Dynamik hinter dieser Veranstaltung symbolisieren. Für Walter Wejmelka (SPD) sei außerdem noch eine Kurzform für den Veranstaltungsnamen wünschenswert.
Quelle: Grafiken Forum Bremen, Logo Selb2023 gGmbH