15.11.2017 – Flossenbürg war ein deutsches Arbeitslager, welches von 1938 bis 1945 in der Gemeinde Flossenbürg, nahe Weiden, bestand. Aufgrund seiner Granitvorkommen wurde es nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten
zum zentralen Standort für Granitgewinnung. Auf einem Teil des ehemaligen Lagergeländes befindet sich heute eine Gedenkstätte.
Einen solchen Ort, an dem einem noch heute der eiskalte Schauer über den Rücken läuft, kann man kaum authentischer als bei Außentemperaturen um die 0 Grad Celsius und Nieselregen erleben. Auf dem damaligen Appellplatz, den die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen besichtigten, hörte man Schülerstimmen wie „Mir ist so kalt“.
Die vier eingeteilten Schülergruppen erhielten während eines Rundgangs zahlreiche Informationen über das Leben der Häftlinge des Lagers. Im ehemaligen Häftlingsbad war das Ausmaß der Grausamkeiten besonders deutlich zu erkennen. Hier wurden Gefangene geschoren, nackt mit heißem sowie kaltem Wasser gequält und auf brutalste Art und Weise verprügelt. Der mental sehr belastende Abschluss des Rundgangs führte die Schülergruppen in das Krematorium des Lagers. Im wahrsten Sinne des Wortes herrschte dort Totenstille. Die Jugendlichen besichtigten mit deutlich betroffenen Gesichtszügen diesen Ort des Schreckens.
Auch auf der Heimfahrt war die Stimmung in den Bussen nachdenklich und gedämpft. Jedoch war auch die Dankbarkeit und Erleichterung der Schülerinnen und Schüler spürbar, dass sie in einer anderen, friedlichen Zeit aufwachsen können. Jedes Jahr aufs Neue zeigt sich, wie wichtig diese Exkursion für das Verständnis der NS-Zeit ist und, dass es unerlässlich ist, jüngere Generationen mit diesen Orten zu konfrontieren.
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