8.11.2017 – „Ich verstehe die Sprache meiner Enkelkinder nicht mehr“, erinnert sich Michaela Hermannsdörfer, Fachbereichsleiterin der VHS Fichtelgebirge, zurück. Die Aussage eines älteren um Hilfe suchenden Herrn war Anlass, sich um ein Projekt zu bemühen
und zu realisieren. Das „Café mit Anschluss“ war geboren. Damals im Jahr 2007 ahnte man noch nicht wirklich, welch Ausmaße es zukünftig nehmen sollte. Erfolgreich und beliebt ist mittlerweile der Treff, in dem zum 10. Jahrestag gerne gemeinsam ein Resümee gezogen wurde.
Natürlich ging es einst nicht um die deutsche oder eine andere Sprache, die man nicht verstanden hat. Mit verschiedensten Sprachkursen hätte die Volkshochschule wohl umgehend auch hilfreich zur Seite stehen können. Vielmehr war man auf der Suche, Anschluss zu finden an neue Technologien, an die Welt der Jüngeren, an all die Informationen, die mitterweile im Internet leicht zugänglich sind. Sich anpassen und die Lebens- und Sprachwelt von Jung zu verstehen, das zeigte sich als Problem. Interessierte gab es nicht wenige. So konnten im November 2007 zum ersten „Café mit Anschluss“ mehr als 60 Gäste begrüßt werden. Viele davon halten dem Treff noch heute die Treue, neue Gäste sind stets willkommen. Zweimal wöchentlich – jeweils am Dienstag und Donnerstag ab 14 Uhr - treffen sich Menschen verschiedenen Alters zum Austausch und zum Lernen in der VHS. In der Tat: der Begriff „Anschluss“ ist bewusst zweideutig gemeint. Zum einen bietet der Treff durch Schulungen und Vorträge den Anschluss an die PC-Welt, das Internet bis hin zu den Sozialen Netzwerken. Stets neugierig und mit großem Elan seien die Seniorinnen und Senioren bei der Sache. Das an nunmehr schon über 700 Nachmittagen. Doch auch das Gesellschaftliche steht im Vordergrund. Längst werden zahlreiche weitere Aktivitäten unternommen. Tagesausflüge, Wanderungen bis hin zu gemeinsamen Reisen, „der Zusammenhalt und das Zusammenleben ist fantastisch“, zeigt sich Hermannsdörfer beeindruckt. Dem konnte Selbs Oberbürgermeister Uli Pötzsch beipflichten. Er bezeichnete das Angebot als Mehrwert in der Stadt und als wertvoll für die Gesellschaft. Der Erfolg stehe mit der Arbeit der Organisatoren als auch den Teilnehmern selbst.