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selb rumaenien21.10.2017 - In kurzer Zeit vielfältige ökumenische Kontakte sammelte jüngst eine Delegation aus dem Dekanat Selb in Rumänien. Der Ökumenebeauftragte des Dekanats, Pfarrer Ralf Haska, Pfarrerin Daniela Schmid und Pfarrer Dr. Jürgen Henkel hatten im Rahmen

einer Stippvisite nach Sibiu– zu Deutsch Hermannstadt – in Siebenbürgen die Gelegenheit zur Begegnung mit der Rumänischen Orthodoxen Kirche. Mit von der Partie waren auch der frühere Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Dr. Johannes Friedrich, und dessen Ehegattin Dorothea.

Initiiert hatte den Besuch der Erkersreuther Pfarrer Jürgen Henkel, der selbst von 2003 bis 2008 die Evangelische Akademie Siebenbürgen in Hermannstadt geleitet hat. Er stellte vor Ort sein neues Buch über den rumänischen orthodoxen Theologen Dumitru Staniloae vor. Für die anderen Teilnehmer war es die „Erstbegegnung“ mit Siebenbürgen und Rumänien. Auch Ex-Landesbischof Friedrich hatte Rumänien noch nie besucht. Er hielt im Rahmen einer Konferenz an der Evangelischen Akademie Siebenbürgen vor Pfarrern und zahlreichen Zuhörern einen Vortrag zur Revision der Luther-Bibel anlässlich des Reformationsjubiläums, die er auf EKD-Ebene koordiniert hatte.

selb rumaenienIn der Akademie gab es unter anderem Begegnungen und einen angeregten Meinungsaustausch mit dem Bischof der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses der Siebenbürger Sachsen in Rumänien, Reinhart Guib, und dessen Vorgänger Christoph Klein. Pfarrer Henkel hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das sowohl zu den bekannten historischen orthodoxen Klöstern Cozia und Ostrov in der Walachei, als auch zu kirchlich und geschichtlich wichtigen Stätten der evangelischen deutschen Minderheit wie etwa die Stadt Schäßburg und den früheren Bischofssitz Birthälm führte. „Überall ist zu beobachten, welche große Lücke die Auswanderung der deutschen Minderheit nach 1990 hinterlassen hat“, hielt Pfarrer Henkel fest.

Zu einer spannenden wie interessanten, aber auch humorvollen Begegnung kam es in Hermannstadt mit dem orthodoxen Metropoliten von Siebenbürgen, Laurentiu Streza. Der orthodoxe Würdenträger ist Erzbischof von Sibiu und Metropolit von Siebenbürgen und damit einer der ranghöchsten Kirchenvertreter der Rumänischen Orthodoxen Kirche. Er empfing den bayerischen Altbischof Friedrich und die Delegation aus Selb in seinem Erzbischöflichen Palais und berichtete von der aktuellen Lage seiner Kirche und seiner Metropolie, zu der mehrere Bistümer gehören. Priestermangel und Nachwuchsprobleme im Mönchtum gibt es in der orthodoxen Welt nach seinen Worten nicht. Der orthodoxe Würdenträger hatte für die Gäste aus der bayerischen Landeskirche auch manche Anekdote und einige Buchgeschenke im Gepäck.

„Es ist sehr beeindruckend, wie schön gestaltet, gepflegt und mit Leben erfüllt die orthodoxen Klöster sind. Hier wird wirklich deutlich, wie wichtig die Klöster und das klösterliche Leben für die Orthodoxe Kirche überhaupt sind. Das ist schon etwas Besonderes im ökumenischen Vergleich“, fasste Pfarrerin Schmid ihre Eindrücke zusammen. „Die Orthodoxie in Rumänien begegnet Gästen sehr offen und einladend. Wir haben hier wunderschöne orthodoxe Kirchen und Klöster und sehr aufgeschlossene, sympathische und freundliche Gesprächspartner erlebt “, hielt Pfarrer Haska fest, der im Dekanat Selb für die Ökumene zuständig ist.

selb-live.de – Presseinfo

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