23.8.2017 – Getestet wurde sie schon von einigen Bikern, vom TÜV dazu erfolgreich abgenommen. Am kommenden Sonntag ist es dann soweit: der Bike- und Pumptrack-Park an der Ascher Straße wird offiziell eröffnet und seiner Bestimmung übergeben. Die binnen nur
weniger Wochen entstandene Anlage in Selb ist dann Bayerns erster asphaltierter Pumptrack. Von einer „neuen alters- und sportartenübergreifende Freizeitattraktion vom Feinsten“ spricht Robin Specht vom „RadQuartier“. Dessen Unternehmen, das in Kirchenlamitz sich mit einer Extremsporthalle schon einen Namen gemacht hat, war maßgeblich an der Umsetzung der Rollsportanlage beteiligt. Rund ein Meter breit sind die Fahrspuren. Und drumherum war der städtische Bauhof im Einsatz, u.a. beim Verlegen eines Rollrasens und dem Einpflanzen von Bäumen und Sträuchern. Materialien wie Frostschutz wurden ebenso zur Verfügung gestellt.
Die Vorfreude bei den zukünftigen Nutzern ist bereits groß. Oberbürgermeister Uli Pötzsch fiebert dem Eröffnungstag entgegen. Er habe sich nach dem großen Erfolg des Skaterparks Gedanken über ein mögliches weiteres besonderes Freizeitangebot gemacht. Folglich war er auf Robin Specht gestoßen. Zu dessen Extremsporthalle kommen tausende Nutzer vom Amateur bis hin zum Profi aus ganz Europa, machen diesen Ort zu einer Begegnungsstätte der verschiedensten Sportarten. Dieser Erfolg machte Städte und Gemeinden aufmerksam. Specht agiert als Berater und Sachverständiger für Planung und Umsetzung von Pumptracks, Bikeparks und Rollsport/Skatepark Projekten, unter anderem gestaltete das RadQuartier den Bike Park für die Landesgartenschau 2016 in Bayreuth.
Pötzsch und Specht standen im Ideenaustausch. Rasch war man sich einig. Der Oberbürgermeister nahm für einen solchen Park den ehemaligen Parkplatz der Hutschenreuther-B an der Kreuzung Christian-Höfer-Ring/Ascher Straße ins Visier. Ein städtisches Grundstück mit Nähe zum Skaterpark und vor allem auch einsehbar, was neben dem Schutz vor Vandalismus einen guten Werbeeffekt mit sich bringen dürfte.
Über die Medien wurde nun vorgefühlt. „Genial für Selb“ war nur eine von vielen positiven Äußerungen, die Pötzsch ausmachen konnte. Das positive Feedback spornte nicht nur das Stadtoberhaupt an. Vielfach habe er gute Signale von möglichen Sponsoren erhalten. Denn diese sollen in haushaltsloser Zeit die etwas mehr als 100.000 Euro Kosten, die für diese Attraktionen entstehen, finanzieren. Auch der Stadtrat stimmte dem Park und der angedachten Finanzierung zu. „Mit der Firma Vishay, der RAPA, der ESM und der Kirschneck Folienfabrik haben sich diese vier Geldgeber bereit erklärt, diese Summe gemeinsam zu stemmen“, freut sich das Stadtoberhaupt über diese Unterstützung. „Man erkennt, dass dieses Projekt ein Mehrwert für die Stadt Selb und die Region ist“, dankt Pötzsch dafür, dass man sich mit der Stadt identifiziert.
Auf dem rund 2.000 Quadratmeter großen Grundstück entstand nun innerhalb kurzer Zeit die „Pumptrack und Rollsportanlage Selb“. Über 15 Sportarten, davon allein zehn Rad-Disziplinen können fortan auf dem Parcours ausgeübt werden. Vier davon sind sogar olympisch. Die komplett asphaltierte Anlage, die bayernweit einmalig und eine der größten in Deutschland wäre, zieht laut Specht Nutzer im Alter zwischen vier und 65 Jahren an. Leistungssportler wie Amateure. Selbst Rollstuhlsportler finden hier Gelegenheit, die Anlage zu nutzen. Und Specht hat für den Auftrag natürlich dankende Worte parat. „Das ist eine Pionierleistung“, lobt er das Interesse und die Arbeit des Selber Oberbürgermeisters, der sich für diese Pumptrack-Anlage stark eingesetzt habe.
„Get on your bikes, boards & scoots“, heißt es in der Einladung zur großen Eröffnungsveranstaltung am kommenden Sonntag. Ab 12 Uhr geht es los. Die offiziellen Begrüßungsworte gibt es gegen 12:30 Uhr. Dann steht einem unterhaltsamen Nachmittag nichts mehr im Wege. Die Hauptsponsoren werden genauso vor Ort sein, wie auch die weltweit bekannte Marke Red Bull. Das Unternehmen wird mit einem „Event-Car“ vor Ort sein. Für Speis und Trank wird ebenso gesorgt sein. Weiter besteht die Möglichkeit, Bikes, Scooter, Skate- und Longboards auszuprobieren.
Das ist Pumptrack (Quelle: Radquartier)
Ein Pumptrack ist ein geschlossener Rundkurs mit Wellen, Steilkurven und Springen. Der Begriff Pumptrack kommt aus dem Englischen und beschreibt mit dem Wort „Pump“ das Be- und Entlasten des Sportgerätes bei befahren der Wellen und mit dem Wort „Track“ die Strecke auf der gefahren wird. Das gezielte Be- und Entlasten – das sogenannte „pumpen“ – funktioniert auch mit anderen Sportgeräten. So kann ein Pumptrack auch mit Skateboard, Longboard, Inlineskates oder Scooter befahren werden. Selbst mit dem Laufrad können Kleinkinder ihre motorischen Fähigkeiten auf dem Pumptrack trainieren.
Ein Pumptrack ist eine Rollsportanlage, die jedem Radsportler, egal ob Anfänger oder Profi, Freude bereitet. In einer Endlosschleife angelegt, gilt es, den Pumptrack mit seinen Wellen, Kurven und Sprüngen durch „Pumpen“ aktiv zu befahren und Geschwindigkeit zu generieren, ohne dabei pedalieren oder anzuschieben. Unter Berücksichtigung dieses Prinzips sind dem Design der Anlage keine Grenzen gesetzt. Das Layout kann individuell an die Geländegegebenheiten angepasst werden und fügt sich dank seiner Ähnlichkeit zu Parkanlagen ideal in das moderne Stadtbild.
Als urbane Sportstätte überzeugt der Pumptrack außerdem durch seine hohe Sicherheit, da das fahrtechnische können die maximale Geschwindigkeit vorgibt. Deshalb gelten Anlagen dieser Art als sehr sicher und stehen auf gleicher Gefahreneinstufung wie Kinderspielplätze.
Wird der Pumptrack asphaltiert, ist er nicht nur äußerst wartungsarm und sicher vor Vandalismus, sondern wird auch für viele Nutzergruppen wie Skateborader, Longboarder, Scooterfahrer, Inlineskater und sogar Rollstuhlfahrer zugänglich.