31.7.2017 – Auch der dritte Gottesdienst der Reihe „Kirche im Dorf“ lockte wieder zahlreiche Besucher. Dieses Mal war Wildenau an der Reihe. Knapp 100 Ortsbewohner, Gemeindeglieder aus der Kirchengemeinde Erkersreuth, aber auch Gäste von auswärts strömten herbei, um bei strahlendem Sommerwetter einen fröhlichen Gottesdienst zu erleben.
Dieses Mal war wieder etwas Besonderes geboten. So entpflichteten Pfarrer Dr. Jürgen Henkel und Vertrauensfrau Gerlinde Weber vom Kirchenvorstand die bisherige Mesnerin Erna Prell aus Wildenau von ihrem Dienst. Die rüstige 86jährige Seniorin konnte am Sonntag ihre Mesnertätigkeit an ihrem Wohnort Wildenau beenden. Ein letztes Mal galt es für sie, den Altar und das Heilige Abendmahl herzurichten, Liedblätter zu verteilen und danach wieder abzuräumen und abzubauen.
„24 Jahre lang verrichtete Erna Prell zuverlässig, aufmerksam und engagiert ihren Dienst als Mesnerin in unserer Kirchengemeinde. Nun geht sie in den wohlverdienten Ruhestand. Unsere Kirchengemeinde ist Erna Prell zu großem Dank verpflichtet für ihren jahrzehntelangen treuen Dienst“, machte Pfarrer Henkel deutlich. Henkel würdigte, dass Erna Prell stets sehr umfangreich am kirchlichen Leben der Gemeinde und vielen Fahrten und Veranstaltungen teilgenommen habe. „Sie waren auch bei unseren Klausurtagungen des Kirchenvorstands dabei und haben da immer wieder sehr qualifizierte Meinungen und Beiträge eingebracht.“
Auch die gesellige Seite kam nach den Worten des Pfarrers bei der Zusammenarbeit mit Erna Prell nie zu kurz. „Ich durfte nun neun Jahre mit ihr zusammenarbeiten. Das war eine tolle Zeit. Dazu hat auch der ausgeprägte Humor von Erna Prell beigetragen“, so der Pfarrer. Auch Vertrauensfrau Gerlinde Weber vom Kirchenvorstand fand lobende Worte: „Erna Prell hat immer vorbildlich ihre Pflicht getan. Sie hat in diesem Zeitraum vier Pfarrer erlebt. Auch als wir unsere Gottesdienste wegen der Renovierung unserer Kirche in Erkersreuth in der katholischen Kirche gefeiert haben, war Erna Prell begeistert mit von der Partie. Wir sind ihr zu großem Dank verpflichtet.“
Für die Mitarbeitervertretung (MAV) dankte die Vorsitzende Anja Wunderlich der scheidenden Erna Prell mit den Worten: „Du warst eine wunderbare Kollegin und hast unser gesamtes Team bereichert.“ Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschte sie der scheidenden Kollegin „Gesundheit, Glück und Gottes Segen“. Gisela Uhl vom Mesnerteam wiederum dankte Erna Prell mit den Worten: „Wir waren über all die Jahre ein tolles Team im Mesnerdienst. Es war eine wunderbare Zusammenarbeit.“ Uhl dankte Prell auch für ihre eigene Anfangszeit: „Du hast uns damals angelernt.“ Auch Prells Mesnerkollege Markus Schweiger dankte ihr mit herzlichen Worten.
Von der MAV gab es zum Abschied zwei Porzellanengel, von der Kirchengemeinde einen Präsentkorb. Aber die Kirchengemeinde hatte noch einen besonderen Dank parat. Auf Beschluss des Kirchenvorstands ist Erna Prell nun „Ehrenmesnerin auf Lebenszeit“ zum Dank für ihren engagierten jahrzehntelangen Mesnerdienst. Pfarrer Henkel und Gerlinde Weber übergaben der sichtlich gerührten Mitarbeiterin eine große Urkunde mit dieser besonderen Würdigung.
Erna Prell dankte für alle lieben Worte zum „Ruhestand“. „Ich war gerne Mesnerin und habe gerne meine Pflicht getan und bei der Kirchengemeinde mitgearbeitet. Das war 24 Jahre lang immer eine Freude. Und der Herrgott hat mich dabei auch immer unterstützt und mich über all die Jahre vor schweren Krankheiten und Unfällen bewahrt“, so die neue „Ehrenmesnerin“ von Erkersreuth. Sie dankte dem Pfarrer, dem Kirchenvorstand, dem Mitarbeiterteam und der Gemeinde für die vielen gemeinsamen Jahre und kündigte an: „Ich werde der Gemeinde so lange es geht erhalten bleiben und auch weiter an Veranstaltungen und den schönen Gottesdiensten hier in unserer Gemeinde teilnehmen.“
Thema des Sonntags war Christus als das „Brot des Lebens“. Pfarrer Henkel hielt in seiner Predigt fest: „Menschen brauchen Brot und Brötchen für das alltägliche Leben und Überleben. Nicht umsonst beten wir im Vaterunser immer wieder um unser tägliches Brot. Gott schenkt uns, was wir zum Leben und Überleben an Nahrung brauchen. Unsere Landwirte sorgen mit ihrer mühevollen Arbeit dafür, dass wir genügend Weizen und Kartoffeln haben. Und die Bäcker sorgen für Brot und Brötchen.“
Doch Gott schenke nicht nur das, was die Menschen für den Leib brauchen. „Er schenkt uns auch das, was wir für Herz und Seele brauchen. Und darum sollen wir uns genauso sorgen und kümmern wie um die Freuden des Gaumens und die Bedürfnisse des Magens und des Leibes. So gut und wichtig und sogar unverzichtbar auch das Brot für unseren Leib ist, so geht es im Leben doch um mehr. Die geistige Nahrung ist genauso wichtig wie Wasser und Brot, Fleisch, Fisch und Käse, Obst und Gemüse. Jesus sagt uns zu: wer zu ihm kommt und an ihn glaubt, der wird geistlich nicht mehr hungern und dürsten.“
Bild: Erna Prell (vorne Mitte) ist jetzt „Ehrenmesnerin auf Lebenszeit“ in Erkersreuth. Dank und Segenswünsche gab es von Vertrauensfrau Gerlinde Weber vom Kirchenvorstand (vorne links), Pfarrer Jürgen Henkel, Mesnerkollegin Gisela Uhl, Anja Wunderlich von der Mitarbeitervertretung und Mesnerkollege Markus Schweiger (hinten v. l.).
selb-live.de – Presseinfo