25.7.2017 – „Jedes Ding hat einmal sein Ende…“ und „schön war es mir dir gewesen“, sangen fröhlich die Jungen und Mädchen der Dr. Franz-Bogner-Grundschule Selb. Das verbunden mit den besten Wünschen für ihre Lehrerin Dorothea Schmid. Nach nunmehr 42 Jahren Tätigkeit an diesem Schulhaus geht die beliebte Pädagogin mit dem Ende des Schuljahres in den Ruhestand.
„Das ist heutzutage kaum mehr vorstellbar, dass jemand solch lange Zeit an der gleichen Schule ist“, staunte da nicht nur Schulleiter Matthias Nürnberger bei der offiziellen Verabschiedung der beliebten Lehrerin. Vor zahlreichen Ehrengästen wie auch etlichen Kollegen aus der Schulfamilie würdigte er Dorothea Schmid nicht nur als reine Lehrkraft. Längst sei sie eine Institution an der Bogner-Grundschule gewesen. Generationen an Schülern habe sie in all der Zeit nicht nur Deutsch und Mathematik beigebracht. Mit großem Engagement seien Schüler von ihr gefordert, gefördert und unterstützt worden. Auch die Schule selbst wurde durch ihr Wirken geprägt. Natürlich nicht vergessen wurde in den Worten das Selber Wiesenfest. Mit großer Leidenschaft, so Nürnberger, habe sich die Lehrerin allen voran bei der Durchführung der Reigentänze eingesetzt.
Schulamtsdirektor Horst Geißel (Foto) bezeichnete Schmid als ein Selber Urgestein, ein Original. Als Lehrerin, pädagogische Assistentin bis hin gar zur Position der Förderlehrerin habe sie in ihren Arbeitsleben sehr viele Aufgaben erfüllt. Mit hoher Kompetenz habe sie einen wertvollen Beitrag zur Unterrichtsentwicklung geleistet und stets das Schulkind im Vordergrund gesehen. Mit kommunikativer Kompetenz, Empathie- und Begeisterungsfähigkeit, Kreativität, Einsatzbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit bis hin zu steter Fröhlich- und Freundlichkeit sei es ihr immer wieder gelungen, den jungen Schülern, gerade auch denen mit ausländischen Wurzeln, zu helfen und sie zu unterstützen als auch in der Schulfamilie geschätzt zu werden.
Nicht als Beruf sondern als gelebte Berufung sah Selbs Oberbürgermeister Uli Pötzsch Schmids Wirken an der Schule. Mit einer ganz besonderen Art und Weise habe sie auf große Begeisterung bei Schülern und Eltern stoßen können. Für die Stadt Selb erhofft sich das Stadtoberhaupt natürlich, dass sie ihm noch lange als zweite Bürgermeisterin zur Seite stehen wird. Das Lehrerkollegium um Carsten Hentschel sprach ebenso anerkennende Worte für die Zusammenarbeit an der Schule aus.
Dorothea Schmid dankte angefangen von der Schule, dem Schulamt, den Kollegen als auch ehemaligen Kollegen über die gesamte Schulfamilie, bei der auch die Putzfrau nicht unerwähnt blieb, allen, die sie über all die Jahre so sehr auch als Freunde habe gewinnen können. Auch ihrem Mann Lothar („Mein ruhender Pol!“), der zusammen mit Mitgliedern seiner Band „S san mir“ eine kleine musikalische Überraschung parat hatte, als auch Tochter Natalie, die bereits in ihre Fußstapfen getreten ist und mittlerweile selbst als Lehrerin an der Luitpold-Grundschule fungiert, galt ein besonderes Augenmerk. Neben ihrer kommunalpolitischen Tätigkeit möchte sie zukünftig vermehrt reisen. Ihrem Faible für Hüte möchte sie gar mit einem eigenen kleinen Hutgeschäft Rechnung tragen. Langweilig dürfte es Dorothea Schmid, vielen besser bekannt als „Dorle“, jedenfalls nicht werden. An der Bogner-Grundschule heißt es nun aber Ade zu sagen. Wie es sich für einen Wiesenfest-Fan gehört mit ganz speziellen Worten: „Vit vat hoch, schön wars schon. Vit vat nieder, mich seht ihr hier nimmer wieder. Vit vat hennerdreck, ab sofort bin ich hier weg!“
selb-live.de – Michael Sporer