20.7.2017 – Genau 18.085 Doppelstunden hat die VHS Fichtelgebirge im vergangenen Jahr anbieten können. Das berichtete VHS-Leiter Dieter Batrla in seiner Bilanz den Mitgliedern im Kulturausschuss des Selber Stadtrats. Dabei meinte er, dass dies verglichen
mit einer Schule der Betreuung von rund 24 Klassen entsprechen würde. Vor allem Sprachkurse werden gerne in Anspruch genommen. Dies insbesondere natürlich auch von einer hohen Anzahl von Asylbewerbern. Ausbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen werden ebenso rege in Anspruch genommen, dabei teils auch mit dem Bfz zusammengearbeitet. Bestens angenommen werden bei der VHS zudem Angebote zur beruflichen Bildung, im Bereich Computer aber auch vielfältige Themen wie im Bereich der Gesundheit. 338 Kursleiter und 26 Mitarbeiter in der Verwaltung waren bei der VHS beschäftigt. Das Budget selbst schloss mit einem Plus in Höhe von rund 258.000 Euro ab. Natürlich haben sich die genannten Zahlen wie auch die Einnahmen- und Ausgabeseite im Vergleich zu den Vorjahren stärker verändert, was mit dem Zusammenschluss der Volkshochschule in der Region zur VHS Fichtelgebirge zusammenhängt.
Der Hauptsitz ist Selb. Das soll auch zukünftig auch so bleiben. Da sind sich die Stadträte als auch die VHS-Leitung einig. Aber: beim seitens der VHS seit August 2004 genutzten Gebäude der ehemaligen Realschule in der Lessingstraße besteht dringender Sanierungsbedarf. Das Gebäude wurde durch den TÜV-Rheinland hinsichtlich der technischen Anlagen und Einrichtungen überprüft. Dabei wurden wesentliche Mängel festgestellt, welche die Betriebssicherheit und Wirksamkeit der geprüften Anlagen beeinträchtigen und deshalb unverzüglich zu beseitigen sind. Eine Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes ist auf Grund des baulichen Zustands unabdingbar. Um einen Weiterbetrieb bis spätestens 31.7.2018 zu gewährleisten, sind folgende sicherheitsrelevante Maßnahmen zeitnah umzusetzen: Austausch der Holztür zum Keller, Abschottung des Treppenhauses zu den Fluren, Installation von Rauchmeldern in allen Gebäudeteilen, Errichtung eines Treppenturms als temporärer zweiter Fluchtweg, Abschottung der Unterverteilung, Fluchttüre in der Turnhalle. Der Weiterbetrieb des Gebäudes ist auf den 31.7.2018 begrenzt. Da eine Generalsanierung bei laufendem Betrieb nicht möglich ist, müssen umgehend Planungen für eine Zwischenlösung beginnen
Eigentümer des Gebäudes selbst ist der Landkreis Wunsiedel. Dieser sieht sich, laut Aussagen in der Sitzung des Kulturausschuss, allerdings nicht dazu veranlasst die Kosten – geschätzt werden über 3 Millionen Euro - zu übernehmen und pocht auf etwaige Fördermöglichkeiten in Höhe von bis zu 90 Prozent, im Fall die Stadt Selb hier das Gebäude übernehmen und investieren würde. Oberbürgermeister Uli Pötzsch erklärte, dass man umgehend das Gespräch mit der Regierung von Oberfranken suchen werde, um Fördermöglichkeiten für den Landkreis zu ermitteln. Der Stadtrat Selb werde sich um die Zukunft des VHS-Gebäudes, das Pötzsch als stadtbildprägend bezeichnet, in seiner September-Sitzung beschäftigen. Dr. Klaus von Stetten (Aktive Bürger Selb) fordert vom Freistaat eine Lösung für Kommunen, die Förderkulisse für solche Aufgaben sei nicht mehr zeitgemäß. Auch sei es für den Landkreis, der als Aufsichtsbehörde die Stadt Selb zum Konsolidieren zwingt, nicht zielführend, diese Last der Stadt Selb zu übertragen. Ähnlich sieht es Walter Wejmelka (SPD). Erst sei eine Kreis-VHS von allen Seiten befürwortet worden, nun möchte man sich aber da als Landkreis wieder heraushalten. Es müsse aber auch zukünftig der Anspruch der Stadt Selb sein, die VHS Fichtelgebirge am Standort zu halten. Hierzu müssen sich die Kreisräte aktiv einsetzen. Etwaige Begehrlichkeiten anderer Kommunen winkt Wejmelka umgehend ab. Zu einer angestrebten Gebäudesanierung ergänzte der SPD-Fraktionsvorsitzende, dass auch der Gedankengang eines Neubaus für die Unterbringung der Volkshochschule erlaubt sein müsse.