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kiche spl17.7.2017 – Die Kirche von Selb-Plößberg wurde 1967 eingeweiht. Ein Festakt erinnert am 24. September an die Weihe vor genau 50 Jahren. - Ein besseres Jahr als 2017 kann es in diesem Falle kaum geben. So feiert die Martin-Luther-Kirche in Selb-Plößberg ganz passend

angesichts ihres Namenspatrons im Luther-Jahr 2017 ihr 50jähriges Jubiläum. Mit einem Festgottesdienst und einem Festakt wird die Kirchengemeinde Erkersreuth zur Selb-Plößberger Kirchweih am 24. September an die Einweihung des Gotteshauses 1967 erinnern.

Bereits im Jahr 1956 beschloss der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Erkersreuth den Bau einer eigenen weiteren Kirche in Selb-Plößberg. Die Siedlung des früheren „Selb-Bahnhof“ wuchs immer weiter an. Neue Baugebiete wie in Vielitz-Siedlung wurden erschlossen. Immer mehr junge Menschen bauten in diesen Jahren des Wirtschaftswunders neue Häuser. So erkannten die Gemeindeoberen des Kirchenvorstands die Notwendigkeit, in Selb-Plößberg eine zweite Kirche zu bauen.

Der Wunsch vor Ort nach einer eigenen Kirche hatte mehrere Gründe. Das hing auch mit den schlechten Wegverhältnissen zwischen Erkersreuth und Selb-Plößberg zusammen. „Es gab nur einen ausgebauten Feldweg, der im Winter für lange Zeit oft nicht begangen oder befahren werden konnte“, erinnerte sich der damalige Pfarrer Friedrich Dietsch, der von 1962 bis 1967 in der Kirchengemeinde Erkersreuth amtierte und den Bau als Pfarrer betreute, zum 25jährigen Kirchenjubiläum im Jahr 1992.

Fünf Gründe nennt der Beschluss des Kirchenvorstands von 1956 für den Bau der neuen Kirche und blickt dabei auch auf die katholische „Konkurrenz“ und sogar Sekten: „1. Seit langem Anregungen von Seiten der Plößberger Gemeindeglieder zum Kirchbau. 2. 3 bis 4 km Entfernung zum Kirchdorf Erkersreuth und schlechte Wegverhältnisse. 3. Über 1.000 evangelische Christen in der politischen Gemeinde Selb-Plößberg und der Siedlung Vielitz. 4. Verstärkte Aktivitäten der katholischen Kirche im Kirchbau. 5. Geschäftigkeit der Sekten verlangt für die evangelischen Gemeindeglieder ein kirchliches Zentrum in Plößberg.“ Mit diesem Beschluss begannen die Überlegungen im Blick auf die Lage und die Gestalt der neuen Kirche.

Zeitlich relativ parallel wurde 1960 auch bereits die Notwendigkeit eines neuen Kindergartens für Selb-Plößberg und Vielitz-Siedlung erkannt. Nach Grundstücksverhandlungen konnte das Grundstück am Auweg von der Erbengemeinschaft Zeidler erworben werden. Im Oktober folgte der Beschluss, auch einen evangelischen Kindergarten zu bauen. „Es war eine grundsätzliche und richtige Entscheidung mit Weitblick, einen gemeinsamen Komplex aus Kirche und Kindergarten neu zu bauen“, sagt Vertrauensfrau Gerlinde Weber zu den damaligen Entscheidungen des Kirchenvorstands.

Am 15. September 1963 konnte als erstes der Kindergarten durch Dekan Bernhard Marx eingeweiht werden. Zwei Jahre später – im Juli 1965 – wurde die kirchenaufsichtliche Genehmigung für den Neubau der Kirche und des Gemeinderaums mit einem Kostenaufwand von 209.000 D-Mark erteilt. Architekt Horst Rudorf aus Hof, der bereits den Vorentwurf und die Eingabepläne gefertigt hatte, wurde mit der gesamten Bauleitung betraut. Bereits im November wurden die Gewerke vergeben. Am 15. Mai 1966 kam es zur Grundsteinlegung für die Kirche.

Das heimische Bauunternehmen von Arno Veit war schließlich die ausführende Baufirma. Am 23. September 1966 fand das Richtfest statt. Doch es galt nicht nur, eine Kirche zu bauen, sondern diese auch „zum Klingen zu bringen“. So beauftragte der Kirchenvorstand im März 1967 eine Glockengießerei aus Heidelberg mit dem Guss von drei Bronzeglocken. Am 24. September 1967 war es dann soweit: die neue „Martin-Luther-Kirche“ in Selb-Plößberg wurde von Kreisdekan Emil Flurschütz feierlich eingeweiht, freilich noch ohne Orgel. Zur Kircheneinweihung kamen rund 500 Gemeindeglieder und Gäste. Begleitet wurde die Zeremonie von den Posaunenchören Selb und Schönwald.

Nun kann die Kirchengemeinde heuer punktgenau am 24. September an die Weihe der Kirche vor 50 Jahren erinnern. Der Kirchenbau hat manche spannenden Begleitumstände. So fanden bis zur Einweihung der Kirche sogar noch Gottesdienste im Kindergarten statt. Dies erstmals auf Beschluss des Kirchenvorstands am Heiligen Abend 1964. Für die Durchführung dieser Gottesdienste wurden 100 Stühle, ein Pult, einige Tische und ein Kleiderrechen angeschafft.

kiche splMit der Einweihung 1967 war aber die Arbeit für den Kirchenvorstand indes noch nicht erledigt. Im Mai 1969 erstellte zunächst der Orgelsachverständige Walther Haffner, damals Kantor in Wunsiedel, eine Orgeldisposition für die neue Kirche. Aus drei Angeboten erhielt die Orgelbaufirma Simon aus Landshut den Zuschlag, eine neue Orgel für die frischgeweihte Kirche zu bauen. Nachdem zum 1. September 1970 die kirchliche Eingemeindung der Siedlung Vielitz in die Kirchengemeinde Erkersreuth rechtskräftig wurde, war die neue Kirche auch offiziell der Anlaufpunkt auch für die Gläubigen aus diesem Stadtteil. Große Freude herrschte dann Ende September: anlässlich der Kirchweih konnte Dekan Ludwig Krämer die neue Orgel weihen. Die Gesamtkosten der Orgel betrugen 32.435,66 D-Mark.

Doch noch immer hatte die Kirche nicht das jetzige Antlitz. Erst 1980 kam es zu Planungen für eine Erweiterung um den Jugendraum als Anbau, der freilich bis heute als Veranstaltungsraum für den Kindergarten und die gesamte Gemeinde dient. Dieser Anbau konnte 1986 eingeweiht werden. Die Baukosten dafür hatten noch einmal 200.000 D-Mark betragen.

„Hier wurde auf Initiative aus der Gemeinde heraus schrittweise ein kleines, aber richtig feines Kirchenzentrum mit Kirche, Kindergarten und Gemeinderäumen geschaffen. Von kleineren Konfirmandengruppen bis zur Festgemeinde beim Osterfrühstück finden hier Gruppen und Kreise unterschiedlichster Größe von der Kirche bis zu den Gruppenräumen ideale Räumlichkeiten vor“, würdigt Pfarrer Henkel die Leistungen seiner Vorgänger und der früheren Kirchenvorsteher, die dieses Gesamtprojekt angestoßen und vollendet haben.

„Wir freuen uns sehr über das Kirchenjubiläum und hoffen auf viele Gäste trotz der Bundestagswahl. Aber es ist eben nicht nur das übliche Kirchweihwochenende 2017, das immer auf den letzten Sonntag des September fällt, sondern die Kirchweih und damit das Jubiläum fällt eben auch genau auf den Tag der Tag der Weihe dieser Kirche, den 24. September“, hält Vertrauensfrau Gerlinde Weber vom Kirchenvorstand fest. Sie freut sich wie Pfarrer Henkel, dass Arno Veit beim Festakt zum Kirchenjubiläum die Festrede zur Baugeschichte halten wird.

Pfarrer Dr. Jürgen Henkel ergänzt indes: „Eine Kirche ist nie wirklich fertig. 2011 beispielsweise konnten wir neue Abendmahlsgeräte weihen. Als eines unserer nächsten Bauprojekte steht nun die Sanierung auch dieser Kirche an. Das hat sich leider nicht mehr zum Jubiläum 2017 machen lassen. Aber zum 60jährigen Jubiläum klappt das sicher.“

Ein Projekt zur Erneuerung der elektrischen Anlagen und vor allem zur Neugestaltung des Eingangsbereichs mit behindertengerechtem Eingang hat der Kirchenvorstand längst erstellen lassen. Knapp 100.000 Euro werden für diese Maßnahmen nötig sein. Die Gemeinde sammelt auch schon seit geraumer Zeit für die Sanierung der Kirche. Das dringendste Anliegen ist dabei der Bereich der Tür, die derzeit schon buchstäblich verfault. „Das wird erledigt, sobald das Geld dazu da ist“, kündigt Pfarrer Henkel an. Nun feiert die Kirchengemeinde mit ihren Gästen aber erst einmal das 50jährige Kirchenjubiläum.

 

Landessynodaler Dr. Peter Seißer hält Kanzelrede beim Festgottesdienst

Der Festakt zum 50jährigen Jubiläum der Martin-Luther-Kirche am Sonntag, 24. September, beginnt um 9.30 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Kirche. Dabei wird der Altlandrat und Landessynodale Dr. Peter Seißer eine Kanzelrede halten zum Thema „Die Reformation im Fichtelgebirge“. Der Gottesdienst wird vom Posaunenchor Selb musikalisch mitgestaltet.

Um 11 Uhr wird es dann einen Festempfang im Gemeinschaftshaus Selb-Plößberg geben. Dabei wird Arno Veit die Festrede unter dem Titel „Zur Baugeschichte der Kirche“ halten. Hier wird es auch einige wenige Grußworte geben. Um 12 Uhr soll der Festakt beendet sein. Beim anschließenden Buffet wird es auch die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch geben.

selb-live.de – Presseinfo

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