30.5.2017 - Am 12. Juli 1926 gründeten sieben junge Männer die „Gesellschaft der Aufg’legten“. Ihr Ziel war es, die Selber mit Musik, Gesang und humorvollen Einlagen zu unterhalten. Das ist ihnen auch gut geglückt. Neben Geburtstagsständchen und Tanzveranstaltungen wurden sie durch das Mitlaufen im
Wiesenfestzug immer mehr bekannt. 1927 marschierten sie dabei barfuß in Frack und Zylinder durch die Straßen der Stadt zum Goldberg hinauf und sorgten für einiges Aufsehen. Der Verein löste sich zwar 1933 wieder auf, aber nach der Wiedergründung im Jahr 1947 gewann die Gesellschaft der Aufg‘legten immer mehr Mitglieder. Neben Osterfeiern, Bunten Abenden und Faschingstänzen hatte der Verein immer wieder originelle Einfälle rund um das Wiesenfest. Es wurde zur Tradition, dass der Verein sich am Auszug am Wiesenfestmontag-Vormittag beteiligte. Unter frenetischem Beifall der Selber zogen 1949 zum Beispiel zwei Rinder ein blumengeschmücktes Hochzeitsgespann im Festzug mit. Die während des Festzuges gemolkene Milch wurde im Zylinder an die anwesenden Polizisten verteilt. Auf dem Festplatz wurden dann zahlreiche Spiele unter viel Gelächter durchgeführt.
Diese Vereinsaktivitäten wurden liebevoll in einer Chronik festgehalten, die sich im Besitz von Gertrud Lippert befand. Auf Vermittlung von Reinhold Frohring und Gerhard Bock übergab Frau Lippert die Chronik nun an die Stadt Selb zu treuen Händen.
Oberbürgermeister Pötzsch bedankt sich herzlich für die Überlassung der Chronik und freut sich, dass dadurch wieder ein Stück Geschichte für die Nachwelt erhalten bleibt. „Man merkt deutlich beim Durchblättern der Chronik, wie viel Spaß die Mitglieder hatten und eigentlich ist es schade, dass sich der Verein 1965 aufgelöst hat“, stellt er fest.
Foto von links Reinhold Frohring, Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, Gerhard Bock
selb-live.de – Presseinfo Stadt Selb