23.5.2017 – „Wir wollen es nicht versäumen, unseren Dank auszusprechen“, weiß Selbs Oberbürgerbürgermeister Uli Pötzsch die Arbeit der Vermieter von Hotelzimmern und Ferienwohnungen zu schätzen. Schließlich seien sie es, die die Gäste auf ihre Art und Weise freundlich empfangen und deren Aufenthalt in Selb und der Region so angenehm wie möglich gestalten würden.
Nicht mehr unter dem Namen „Vermieterversammlung“ sondern unter dem Begriff „Tourismustreff“ lud die Stadt die Vermieter zu einer erneuten Auflage der mittlerweile jährlich stattfindenden Informationsversammlung. Die Einladung zum Gedankenaustausch wurde wiederum gerne gefolgt, worüber sich Pötzsch sowie Kristina Rödig und Nadja Hochmuth aus dem Amt für Wirtschaftsförderung und Tourismus als auch Stadtrat und Tourismusexperte Walter Wejmelka besonders freuen konnten.
Dass man derzeit auf eine wunderbare Entwicklung blicken könne, wie es der Rathauschef formulierte, machte Hochmuth allein schon an einer bemerkenswerten Zahl deutlich. Erneut nämlich konnte ein Zuwachs bei den Übernachtungszahlen festgestellt werden. Lag die Summe im Jahr 2014 noch bei 33.000, ein Jahr später bei rund 40.000, so konnten 2016 über 45.000 Übernachtungen festgestellt werden. „In der Statistik sind dabei nur die Übernachtungsherbergen mit mindestens neun Betten aufgezählt“, erklärte dabei Hochmuth.
Wie im Anschluss Kristina Rödig erläuterte, war man in diesem Jahr mit der CMT in Stuttgart, der Free in München, der Freizeitmesse in Nürnberg und beim Reisemarkt in Leipzig bereits auf vier Messen vertreten. Hier arbeitet man mit der Tourismuszentrale Fichtelgebirge zusammen. Von Themenbereichen Wandern über Radfahren bis hin zum Outletshopping konnte bei diesen Veranstaltungen reges Interesse an der Stadt als auch der Region festgestellt werden. Pötzsch ergänzte dabei, dass die Zusammenarbeit der Kommunen in der Region hier von enormer Bedeutung sei. Das einstige Kirchturmdenken sei aus den Köpfen verschwunden, vielmehr sieht man sich intensiv in den Bemühungen, die Dachmarke „Fichtelgebirge“ weiter stärken. Betont wurden zudem die Bestrebungen, das Radewegenetz in der Region auszubauen. Überhaupt müssten im Bereich des Tourismus die Vorzüge der Region in den Vordergrund gestellt werden. Walter Wejmelka nannte hier die neu eröffneten Bäder in Weißenstadt und Bad Alexandersbad. Museen wie das Fichtelgebirgsmuseum, das Erika-Fuchs-Haus und das Volkskundliche Gerätemuseum in Bergnersreuth könnten ebenso interessant für Besuche sein. Und natürlich zählt im Umkreis auch Tschechien zu den Pluspunkten. Wejmelka nannte das Egronet-Ticket, das vergünstigte grenzüberschreitende Bahnfahrten im Umland bis nach Sachsen, Thüringen und Tschechien ermöglicht. Weiter erwähnte er das durch den Fichtelgebirgsverein neu installierte Markierungssystem von Wanderwegen. Schwierig sei der Kampf um Tourismus aber stets, jede Region würde für sich kämpfen, weshalb man immer am Ball bleiben müsse. „Da ist es wichtig, dass der Kreisausschuss entschieden hat, das Budget für die Tourismuszentrale anzuheben“, meint Wejmelka. Im Selber Stadtrat könne er zudem ohnehin Einigkeit in Sachen Förderung des Tourismusbereichs feststellen.
Eine bestens vernetzte Region auf der einen Seite, aber auch der Blick ist nach Tschechien gerichtet, wie auch von dieser Seite in Richtung Selb und Fichtelgebirge. Aschs zweiter Bürgermeister Pavel Klepacek, der der Einladung zum „Tourismustreff“ gerne gefolgt war, erwähnte, dass man den Tourismus bei sich stärken möchte, war dieser vor allem bis vor 25 Jahren noch gar nicht vorhanden. Insbesondere bei den Tagestouristen möchte man aufholen. Zu bieten habe man schließlich einiges. Der Turm auf dem Hainberg, wo auch ein Sportzentrum zu finden ist, Statuen von Martin Luther und Johann Wolfgang von Goethe wie auch die Elsterquelle und weiteren Mineralquellen in der näheren Umgebung bis hin zu einer Burgruine nannte er. Bewusst zweisprachig – tschechisch und deutsch – gestaltet man Infotafeln und Broschüren. Die Touristinformationen in Selb und Asch tauschen sich auch schon rege gegenseitig aus. Zahlreiche Veranstaltungen können im Kulturzentrum besucht werden. Auch das Stadtfest mit einem bunten Rahmenprogramm zieht regelmäßig bis zu 7.000 Gäste an. In diesem Jahr wird dieser Event am 19. August stattfinden. „Die Zusammenarbeit mit dem Nachbarland ist ein ganz wichtiger Baustein für die Zukunft“, sehen sich Pötzsch und sein Amtskollege aus Asch auf dem richtigen Weg,
Zu kleinen Themenbereichen nutzten die Vermieter den Infoabend, Fragen zu stellen und sich gegenseitig auszutauschen. Angesprochen dabei wurde eine mögliche Radwegeverbindung zwischen Selb und Silberbach. Zwar könne Oberbürgermeister Pötzsch hierzu nicht in die Details gehen, doch sei man auf einem guten Weg, dass diese mittelfristig realisiert werden kann.
Vorgestellt wurde als eine mögliche kleine Geschenkidee eine USB-Karte mit einem Selber Motiv. Auf dem Speichermedium, das frei genutzt werden kann, ist der Imagefilm der Stadt Selb abgespeichert. In Kürze wird die Karte in der Touristinfo zum Kauf erhältlich sein.